NDR-Studioleiterin: "Teilen Sie uns Ihre Projekte mit"

Wie regionale Wirtschaftsthemen und Medien zusammenfinden, darüber sprach und informierte sich im Dezember das IHK-Netzwerk Öffentlichkeitsarbeit. Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pressestellen aus Wirtschaft, Bildung und Kultur trafen sich dazu in der IHK zum Gespräch mit Cathrin Bartsch, die das NDR-Studio Osnabrück leitet. Sie forderte dazu auf: „Teilen Sie uns Ihre Ideen und Projekte mit!“
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Viele Themen sind interessant - aber nicht alle auch passend

Deutlich wurde in der lebendigen und interessanten Diskussion, wie wichtig es ist, frühzeitig über mögliche Themen miteinander ins Gespräch und in eine Abstimmung zu kommen. Denn, ob Investitionen, Neuentwicklungen oder auch Feste und Jubiläen: Vieles ist höchst interessant und berichtenswert - aber trotzdem könne nicht alles einen Platz in der regionalen oder auch landesweiten NDR-Berichterstattung finden. Cathrin Bartsch verdeutlichte, dass Themen sich manchmal z.B. einfach doppeln würden. Ein Beispiel: Gibt es eine interessante Nachfolge-Story aus dem Emsland, würde gern und aufmerksam geprüft, wie berichtet werden kann. Wurde aber kurz zuvor ein ähnlicher Nachfolge-Bericht etwa aus Göttingen oder Hannover im Programm gesendet, würde es schwierig.

Von kuriosen Tannenbäumen und Social Media-Klicks

In der Diskussion zeigte sich, wie Unternehmen die Medienarbeit erleben. Wertvoll sei sie, um als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb auf sich aufmerksam zu machen. Oder um auf betriebliche Innovationen oder Festivitäten hinzuweisen. Manchmal könnten Medienanfragen aber auch aufwendig sein. Insbesondere, wenn Drehteams ins Unternehmen kommen: Dies erfordere viel Koordination, um etwa intern Mitwirkende und passende Hintergründe zu finden.
Für den NDR, war zu hören, sei es tatsächlich manchmal schwierig, passendes Bildmaterial zu finden. Das gelte besonders für Bildungsthemen, da Sender natürlich nicht einfach auf Schulhöfen drehen dürften, sondern vorab Einwilligungen einholen müssten. Aus diesem Grund habe man neuerdings Kooperationen mit einigen Bildungsträgern geschlossen, habe dadurch neue Möglichkeiten.
Einigkeit bestand darüber, dass digitale und Social Media-Formate vom NDR wie von Unternehmen mitgedacht werden müssen, da unterschiedliche mediale Formate auch unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Cathrin Bartsch nannte ein adventliches Beispiel: „Aktuell haben wir einen Bericht über eine besonders kurios aussehende Tanne.“ Ein Beitrag dazu eigne sich nur bedingt für Radio und TV, sei aber ein echter Renner auf Social Media.

NDR-Umzug an die Rolandsmauer in Osnabrück

Zusätzlich zu inhaltlichen Aspekten der Medienarbeit erfuhren die Öffentlichkeitsmitarbeiter, wie der NDR in Osnabrück aufgebaut ist und, dass er eng verbunden ist mit dem NDR-Korrespondentenbüro Emsland, in dem Anke Hoffmann die Ansprechpartnerin ist. Interessant war, wie sich das Studio Osnabrück durch den Umzug im Juni 2025 vom Osnabrücker Marktplatz an die Rolandsmauer verändert hat. Durch die Arbeit auf einer einzigen Büroetage seien Abstimmungen heute einfacher möglich. Auch arbeite man dort digitaler und sei kostengünstiger aufgestellt. Eingefordert, so war zu hören, würde dies auch vom Staatsvertrag, der dem NDR als öffentlich-rechtlichem Sender seit wenigen Wochen einen neuen Handlungsrahmen gibt. Interessant: Immer stärker nachgefragt würde das NDR-Studio als Ort, an dem Expertengespräche für bundesweite Nachrichtensendungen aufgenommen werden. Zu Gast seien dann beispielsweise Politiker, Wissenschaftler von Universität und Hochschule oder auch Mediziner.

Netzwerk trifft sich zwei bis drei Mal im Jahr

„Unser IHK-Netzwerk richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Region insbesondere in einem Unternehmen oder im Kultur- und Wissenschaftsbereich in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig sind“, sagt Dr. Beate Bößl, die das Netzwerk betreut: „Uns ist es wichtig, voneinander zu lernen. Dabei geht es z.B. darum, wie sich der mediale Wandel auf die Sichtbarkeit von Unternehmen auswirkt. Oder auch darum, ob, von wem und in welchen Grenzen Künstliche Intelligenz für die Medienarbeit genutzt wird.“ Das IHK-Netzwerk trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr. (12/2025)