Jede dritte Führungskraft steckt in einer Identitätskrise

Führungskräfte tragen, bestenfalls, wesentlich zum Erfolg von Teams, Abteilungen und Betriebenn Betrieben bei. Sie selbst fühlen sich häufig jedoch nicht ausreichend unterstützt. Dies zeigt sich auch darin, dass sie teils ihre eigene Rolle ambivalent sehen oder Selbstzweifel in Bezug auf ihre Ziele hegen. So das Ergebnis des im Februar 2020 von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten  "Führungskräfte-Radar 2019".
Die repräsentative Befragung von knapp 1000 Führungskräften in Deutschland zeigt, dass 30 % der
Befragten auf einer vorgegebenen Skala eine hohe Führungsbelastung angeben. 21 % geben an zu glauben,  den eigenen Ansprüchen an eine Führungskraft nicht gerecht zu werden. 26 % stimmen der Aussage zu, mehr zu einer Gruppe beizutragen, wenn sie von jemand anderem geführt wird, anstatt selbst zu führen. Nimmt man hinzu, dass weitere 25 % bei den entsprechenden Aussagen nur teilweise zustimmen, kann man bei 50 % der Führungskräfte davon ausgehen, dass sie ihrer Verantwortung nicht unbeschwert nachkommt.
Dies stellt ein gravierendes Führungsproblem für Unternehmen dar: Eine hohe Belastung wirkt sich signifikant negativ auf den Erfolg von Führung aus. Gerade die Gruppe mit hohen Werten bei "Führungsbelastung" beklagt diffuse Unternehmensziele, zu viel Bürokratie für die eigenen Aufgaben und nimmt Mitarbeiter in ihrem Führungsumfeld als destruktiv wahr. Und: Die Studie zeigt, dass rund 45 % der stark belasteten Führungskräfte eine skeptische Haltung zu ihren Mitarbeitern haben. Bei den weniger Belasteten sind es nur 16 %. (bö, 7/2020)