Vorwort


Liebe Leserin, lieber Leser,
die Unternehmen der Region blicken auf ein sehr schwieriges Jahr 2024 zurück. Die deutsche Wirtschaft steckt Mitte 2025 weiterhin in der längsten Stagnationsphase der Nachkriegsgeschichte. Investitionen wurden und werden zurückgefahren, Produktionen ins Ausland verlagert oder eingestellt. Der lange erhoffte Stimmungsumschwung ist ein zartes Pflänzchen, das erst noch gedeihen muss. In unserer Region hat uns eine Entwicklung besondere Sorge bereitet: Die Industrieunternehmen haben hier 2024 ­einen Umsatzrückgang von fast 5 % verzeichnet. Dieses Minus fiel deutlich stärker aus als im Landes- und Bundesdurchschnitt (-0,5 % bzw. -3,4 %). Anders als in früheren Jahren erkennen wir nun auch in unserer Region eine De-Industrialisierung.
2025 muss für die Wirtschaft deshalb zum Wendejahr werden. So wie zuletzt darf es wirtschaftspolitisch nicht weitergehen. Denn: „Ich kann so nicht arbeiten.“ Mit diesem Slogan haben wir unseren dringenden Wunsch nach Veränderung bundesweit hörbar gemacht. Dazu haben wir die Kampagne #GemeinsamBesseresSchaffen im Vorfeld der Bundestagswahl gestartet und bis heute fortgesetzt. Das Ziel: Die Politik muss die wirtschaftspolitischen Weichen jetzt richtigstellen – mit weniger Regulierung, mehr V­ertrauen in Unternehmen sowie einem Fokus auf Investitionen und Innovationen.
Trotz des globalen und bundespolitischen Gegenwinds konnte unsere Wirtschaftsregion auch wichtige Erfolge verzeichnen. So sind wir, vor allem das Emsland, unbestritten eine Vorreiterregion bei der Energiewende. In und um Osnabrück hat sich die Start­up- und KI-Szene sichtbar weiterentwickelt. Und die Grafschaft Bentheim glänzt mit neuen Angeboten in der Beruflichen Bildung oder beim öffentlichen Nahverkehr. Im Ergebnis liegen wir in den regionalen Wirtschafts-Rankings immer wieder im Spitzenfeld. Um dies sichtbar zu machen, haben wir die Standortkampagne „Klar! ­Machen!“ initiiert. Wir finden, jede und jeder soll wissen, dass wir ein Top-Standort sind zum Leben und Arbeiten, zum Lernen und Gründen, zum Investieren und Forschen.
Unsere IHK möchte die Erfolgsgeschichte der Region weiter aktiv mitgestalten. Ein Schlüssel dazu ist die Fachkräftesicherung. Darum haben wir unsere Aktivitäten im Bereich der Berufsbildung deutlich verstärkt, insbesondere durch das Mitwirken an der bundesweiten IHK-Ausbildungskampagne #KÖNNENLERNEN. Zudem haben wir neue Beratungsangebote zur Fachkräfteeinwanderung geschaffen. Denn ohne qualifizierte Zuwanderung werden wir den Wachstumspfad früherer Jahre nicht halten.
Unser Jahresbericht 2024 gibt einen Überblick, wie sich unsere IHK für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen engagiert hat und in Zukunft weiter engagieren wird.
Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre
IHK-Präsident Uwe Goebel
IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf
Marco Graf
Hauptgeschäftsführer