Energiestatements #GemeinsamEnergiekriseMeistern
Steigende Energiekosten, lange Genehmigungsverfahren, fehlende Planungssicherheit – die Wirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In unserer Kampagne #GemeinsamEnergiekriseMeistern zeigen Unternehmer aus der Region, welche politischen Weichen jetzt gestellt werden müssen und wo sie bereits in Energieeffizienz und Klimaschutz investieren.
Dietmar Hemsath, Georgsmarienhütte GmbH, Georgsmarienhütte

Hemsath meint: „Besonders für energieintensive Unternehmen sind die enorm gestiegenen Energiekosten eine existenzielle Herausforderung. Vor allem die hohen Netzentgelte verschärfen die Lage. Der energieintensive Mittelstand auf nationaler und europäischer Ebene darf nicht aus dem Blickfeld geraten.“
Unsere IHK fordert:
- Reduzierung von Abgaben auf Strom und Gas
- Finanzierung des Netzausbaus aus dem Bundeshaushalt
- Förderung von Direktlieferverträgen (PPAs)
- steuerliche Förderung von PPA-Anlagen
Ulrike Stelzner, Wurst- & Schinkenmanufaktur Bedford GmbH + Co. KG, Osnabrück

„Die Themen Energie und Nachhaltigkeit sind uns als mittelständigem, familiengeführtem Unternehmen und unseren 350 Mitarbeitern besonders wichtig,“ sagt Ulrike Stelzner, Geschäftsführerin der Wurst- & Schinkenmanufaktur Bedford GmbH + Co. KG aus Osnabrück.
„Wir sind nach DIN ISO 50001 zertifiziert. Alle unsere Schritte in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind durchdacht. Seit Jahren wird in energieeffiziente Projekte investiert wie die digitale Energieerfassung, moderne Energiezähler, Wärmepumpe oder die Errichtung einer Parkplatz-Überdachung mit Photovoltaik-Anlage. Diese liefert uns jährlich ca. 500.000 kWh grünen Strom. Alle Maßnahmen werden auf Kosten und Nutzen analysiert. Sie müssen im richtigen Verhältnis stehen und uns einen Mehrwert bringen.“
„Staatlich verordnete Energieziele oder Aktionismus wie Kleinigkeiten in eine Abwärmeplattform zu melden, bringen keinen Mehrwert außer viel Bürokratie und Mehrbelastung.“
Unsere IHK fordert:
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Energieeffizienz durch Freiwilligkeit und Technologieoffenheit steigern
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Marktwirtschaftliche Anreize statt starre Regulatorik
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Wissensaustausch in Netzwerken fördern
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keine staatlichen Einsparziele beim Endenergieverbrauch
Christian Gnaß, emco Group, Lingen

„Deutschland muss sich im internationalen Standortwettbewerb behaupten“, sagt Christian Gnaß, Geschäftsführender Gesellschafter der emco Group aus Lingen mit 1200 Mitarbeitern.
Er erklärt: „Länder wie die USA schaffen für ihre Industrie beste Voraussetzungen – mit niedrigen Energiepreisen und einer schlanken Bürokratie. Wenn Deutschland auch in Zukunft ein starker Industriestandort bleiben will, muss die Bundesregierung jetzt umsteuern. Es bedarf dringend einer Reform, die die Energiepreise senkt und bürokratische Hürden abbaut, damit unsere Unternehmen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben und hier Arbeitsplätze gesichert werden."
Unsere IHK fordert:
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auf Markt und Innovation setzen
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wettbewerbsfähige Strompreise schaffen
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Qualität der Energieversorgung sichern
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Technologieoffenheit beibehalten
Julian Krümpel, Kortmann Beton GmbH & Co. KG, Schüttorf
„Wir fokussieren uns auf Energieinfrastruktur und Elektromobilität“, sagt Julian Krümpel. Er ist Geschäftsführer der Kortmann Beton GmbH & Co. KG aus Schüttorf.
180 Mitarbeiter arbeiten dort an Speziallösungen aus Beton für die Energiewende.„Wir haben unser Produktportfolio zu 100 % darauf ausgerichtet. Wir erzeugen bereits 100 % unseres Stromverbrauchs mit PV-Modulen und betreiben einen öffentlichen Ladepark mit 12 AC-Ladegeräten. So entwickeln wir nachhaltige und innovative Produkte wie unseren Spezialbeton, der ohne Zement auskommt und industrielle Reststoffe nutzt. Dieser Beton hat einen um 75 Prozent reduzierten CO2-Fußabdruck und wird künftig für Fundamentlösungen für Elektroladesäulen eingesetzt, wo wir in Europa als Marktführer gelten. Die Energiewende bietet Mittelständlern große Potenziale. Mit Innovationen treiben wir die Energiewende voran.“
Die IHK fordert:
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Innovationen im Bereich Klimaschutz durch technologieoffene Fördermaßnahmen anstoßen
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Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Wissenschaft stärken
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mehr regulatorische Freiräume
Uwe Goebel, Präsident der Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim

„Meine größte Sorge ist die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie“, sagt Uwe Goebel, Präsident unserer IHK.
Er erklärt: „Die Ergebnisse unserer Energie-Umfragen zeigen deutlich, dass steigende Energiekosten eine massive Belastung darstellen. Die Transformation der Industrie kann nur gelingen, wenn unsere Unternehmen Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen erhalten. Deshalb fordere ich die Politik dringend auf, gegenzusteuern und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es uns ermöglichen, im internationalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu bestehen.
Die IHK fordert international konkurrenzfähige Strompreise, Investitionen in Infrastruktur, Bürokratieabbau und eine grundlegende Steuerreform: Einführung einer dauerhaften Investitionsprämie, verbesserte Abschreibungsbedingungen und die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung auf ein international übliches Niveau.
Die IHK fordert:
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international konkurrenzfähige Strompreise
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Investitionen in Infrastruktur
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Bürokratieabbau
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eine grundlegende Steuerreform
Dr. Peter Brinkmann, TKT Kunststoff-Technik GmbH, Bad Laer

Mit einem jährlichen Stromverbrauch von 2 Millionen kWh brauchen wir dringend wettbewerbsfähige und verlässliche Energiepreise“, sagt Dr. Peter Brinkmann, geschäftsführender Gesellschafter der TKT Kunststoff-Technik GmbH in Bad Laer mit 65 Mitarbeitern.
Er beschreibt: „Der Vergleich mit unseren internationalen Wettbewerbern beispielsweise in Südosteuropa zeigt, dass wir in Deutschland zu hohe Kosten haben. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist richtig, aber es fehlt an Geschwindigkeit bei der Erschließung und Genehmigung – sei es bei Photovoltaik, Windkraft oder Blockheizkraftwerken.
Statt auf Verbote zu setzen, brauchen wir marktwirtschaftliche Anreize wie eine international abgestimmte CO2-Bepreisung. Das schafft einen echten Anreiz, nachhaltig zu wirtschaften und zugleich wettbewerbsfähig zu bleiben."
Die IHK fordert:
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Deutschland muss das Energieangebot massiv ausbauen (statt es einzuschränken).
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Es braucht Entlastungen für die Unternehmen.
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Bürokratie abbauen und Genehmigungsverfahren beschleunigen.
Nils Meyer-Pries, Fuchs Gruppe, Dissen

„Die stark steigenden Energiekosten sind branchenübergreifend eine erhebliche Belastung,“ sagt Nils Meyer-Pries, CEO der Fuchs Gruppe aus Dissen.
3200 Mitarbeiter sind weltweit für das Unternehmen tätig, das sich mit der Initiative der Science Based Targets (SBTi) den Pariser Klimazielen verschrieben hat.
Meyer-Pries erklärt: „Deshalb haben wir schon frühzeitig in Maßnahmen zur Verringerung unseres Energiebedarfs investiert. Diese Investitionen zahlen sich nun aus und unterstützen gleichzeitig unsere Nachhaltigkeitsinitiativen, die wir im Unternehmen konsequent verfolgen.“
Unsere IHK-Position:
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Die deutsche Wirtschaft hat beim betrieblichen Klimaschutz schon viel erreicht.
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Die Formulierung immer neuer höherer Klimaziele führt aber zu einer Verunsicherung in der Breite der Wirtschaft.
Wolfgang zur Stadt, KME-Gruppe, Osnabrück

„Die Berichterstattungspflichten im Zusammenhang mit unserem Energieverbrauch sind in den letzten Jahren massiv gestiegen,“ sagt Wolfgang zur Stadt. Er ist Prokurist und Leiter Zentralbereich Einkauf Nordeuropa der KME-Gruppe aus Osnabrück ,einem der weltweit größten Hersteller von Erzeugnissen aus Kupfer und Kupferlegierungen
Zur Stadt beschreibt: „Wir müssen detaillierte Zahlen und Maßnahmen an verschiedene Behörden und Stakeholder melden und diese zusätzlich zertifizieren lassen – das kostet uns enorm viel Zeit und Geld. Im Vergleich zu unseren internationalen Wettbewerbern sind diese zusätzlichen Auflagen eine echte Belastung, die uns in puncto Wettbewerbsfähigkeit zurückwirft. Hier brauchen wir dringend eine Entlastung und eine Harmonisierung der Vorgaben auf EU-Ebene."
Die IHK fordert:
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Bürokratieentlastungsgesetz umsetzen
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Praxis-Checks bei Berichts- und Nachweispflichten
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Digitalisierung der Verwaltung
Anke Schweda, Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, Osnabrück

„Unsere Region hat beim Wasserstoff enorme Standortvorteile – jetzt müssen wir sie auch nutzen“, sagt Anke Schweda, Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie unserer IHK.
„Lingen wird mit 414 MW Elektrolysekapazität bei RWE und bp zum größten Wasserstoffstandort Europas. Unsere Region ist Vorreiter: beim Anschluss an das Wasserstoffkernnetz und bei vielen H2-Projekten. Entscheidend ist, dass Unternehmen hier in Niedersachsen und besonders in unserer Region frühzeitig Zugang zu Wasserstoff bekommen. Das stärkt die Wirtschaft vor Ort und sichert industrielle Wertschöpfung. Die Politik muss jetzt zügig die Rahmenbedingungen für T-Stücke und Verteilnetze schaffen, um Industriegebiete vor Ort zu versorgen."
Die IHK fordert:
- Regionale Anschlüsse an das Wasserstoffkernnetz frühzeitig sicherstellen – für die Verteilnetzebene oder direkte Anschlüsse von Einspeisern bzw. Großverbrauchern
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Kompetenzen in Wasserstofftechnologien sowie entsprechende Projekte in der Region weiterentwickeln