Effiziente Heizung & Klimatisierung im Objektbau – eine zentrale Herausforderung für Unternehmen
Hohe Energiekosten, steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaneutralität: Die Wärmeversorgung von Industriehallen und Gewerbeimmobilien ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Unsere Energie-Umfrage zeigt: Während zu Beginn der Energiekrise noch 79 % der Industrieunternehmen Maßnahmen zur Energieeinsparung im Bereich Strom umgesetzt haben, sind es aktuell nur noch 49 %. Bei Gas ist der Rückgang noch deutlicher (von 76 % auf 37 %). Es wird für Unternehmen zunehmend schwieriger, neue Einsparpotenziale zu identifizieren.
Um Lösungen zu diskutieren, haben wir uns bei der Kampmann GmbH & Co. KG in Lingen mit Experten ausgetauscht. Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting, Professor für Raumlufttechnik und Kältetechnik an der FH Münster zeigte, dass moderne Wärmepumpen auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig arbeiten und Temperaturen über 100 °C erreichen können. Torluftschleier senken den Wärmebedarf in Industriehallen erheblich, während Gebläsekonvektoren sowohl für Bestandsgebäude als auch zur Raumkühlung im Sommer geeignet sind. Sebastian Jansen (Kampmann) führte in die Grundlagen der effizienten Wärmeversorgung im Objektbau ein – von der Heizlastberechnung über die Wärmeerzeugung bis hin zur optimalen Regelungstechnik. Daniel Rossmann (dasFördermittelbüro) brachte Licht in den Förderdschungel: Die BEG-Förderung unterstützt Unternehmen bei der Modernisierung der Heiztechnik, der Optimierung von Lüftungs- und Klimasystemen sowie bei der Installation von smarter Mess-, Steuer- und Regelungstechnik.
Exklusive Einblicke ins Raumluftströmungslabor gab Dr. Oliver Höfert: Wie realistisch lassen sich Klimatisierung und Wärmeverteilung in großen Hallen planen? Die Live-Demonstration bei Kampmann zeigte, wie Strömungs- und Temperatursimulationen helfen, Heiz- und Kühlsysteme präzise auf die jeweiligen Gebäude abzustimmen. So können Fehlinvestitionen vermieden und Energie effizient genutzt werden.
"Unternehmen brauchen realistische, wirtschaftlich tragfähige Lösungen für die Energie- und Wärmeversorgung. Unser Austausch hat gezeigt: Es gibt technische Möglichkeiten, aber auch Hürden bei der Umsetzung. Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen – insbesondere bei den Energiekosten und Fördermechanismen. Nur so sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie", fordert Anke Schweda, Geschäftsbereichsleiterin unserer IHK.