Standortpolitik
- Neue Standortkampagne: “Klar! Machen!” – Gemeinsam für die Region
- „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“: Kommunen stärken ihre Attraktivität
- „heimat shoppen“: Neuer Schwung und neues Logo
- IHK-Mittelzentrenmonitore: Zeigen Veränderungen auf
- IHK-Handelsforum: Top-Themen ins Gespräch gebracht
- Stadtplanung: Brachflächen zu Stadtquartieren revitalisieren
- Kombinierter Verkehr: Die Potenziale stärken und nutzen
- Nachhaltige Mobilität: Gewinnt stark an Bedeutung
- Gewerbe- und Industriegebiete: Erreichbarkeit verbessern
- Lkw-Fahrverbote: Feiertagsregelungen flexibilisieren
- Drehkreuzanbindungen verbessern: 4. IHK-Luftverkehrsforum
- Ladeinfrastruktur ausbauen: Für den Einsatz von Elektro-Lkw
- Vierspuriger Ausbau: Ausbau der E 233 schreitet voran
Neue Standortkampagne: “Klar! Machen!” – Gemeinsam für die Region
Der Wettbewerb um Investoren und Fachkräfte ist intensiver denn je. Mit der Kampagne „Klar! Machen!“ trägt unsere IHK seit 2024 dazu bei, die Region Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren sowie die Stärken und die „Macher-Mentalität“ sichtbar zu machen. Eine noch intensivere Zusammenarbeit und eine gemeinsame Vermarktung bereits vorhandener Kampagnen könnte die Sichtbarkeit unserer Region steigern und sie für internationale Investoren attraktiver machen. Dies auch, weil das Land Niedersachsen und die Region künftig idealerweise noch stärker im Rampenlicht internationaler Geschäftspartner stehen könnten.
Ein zentrales Element ist unser „Klar! Machen!“-Film, der beim IHK¬Neujahrsempfang 2025 Premiere feierte. Der Film zeigt die wirtschaftlichen Vorteile und vermittelt, was die Region lebenswert macht. Eine Besonderheit des Films ist sein modularer Aufbau. Das heißt: Es besteht die Möglichkeit, in den Film das eigene Logo sowie eine eigene Sequenz zu integrieren.
Mit der IHK-Kampagne sollen zunächst drei Zielgruppen angesprochen werden: Ausländischen Unternehmen, die an Expansion interessiert sind. Neue Investoren, die gebraucht werden, um z. B. Wohnprojekte umzusetzen oder den Leerstand in Innenstädten zu verhindern. Als dritte Zielgruppe stehen hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland, die neue berufliche Herausforderungen suchen, im Fokus.
„Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“: Kommunen stärken ihre Attraktivität
Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ unserer IHK unterstützt Kommunen seit 2020 dabei, ihre Standortqualität gezielt zu verbessern und als attraktive Wohnorte für Fachkräfte sichtbar zu werden. 2024 erhielt mit der Samtgemeinde Artland die 13. Kommune das Qualitätssiegel. Ebenfalls neu ausgezeichnet wurde die Gemeinde Wallenhorst, die damit die achte Kommune in der Region Osnabrück ist.
Das Verfahren bewertet fünf Handlungsfelder wie Zuzugserleichterungen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Lebensqualität anhand von 38 Kriterien. Kommunen, die mindestens 70 % der Gesamtpunkte erreichen, erhalten das Siegel für drei Jahre. Das Qualitätssiegel bietet auch Unternehmen Vorteile: Es stärkt das Employer Branding, erleichtert die Gewinnung internationaler Fachkräfte und signalisiert eine hohe Lebensqualität. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels ist das Audit ein wichtiges Instrument, um den demografischen Wandel aktiv zu gestalten und den Standort für Talente attraktiv zu halten.
Verleihung des Qualitätssiegels „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“: IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf (r.) mit Samtgemeindebürgermeister Michael Bürgel (2.v.r.), Wirtschaftsförderin Steffie Imholte (2.v.l.) und Erstem Samtgemeinderat Frank Wuller (l.)
„heimat shoppen“: Neuer Schwung und neues Logo
Zum 10-jährigen Bestehen der IHK-Kampagne „heimat shoppen“ wurde das Logo und der zentrale Internet-Auftritt www.heimat-shoppen.de überarbeitet. Mit einer modernen und auffälligen Farbgebung und einer zeitgemäßen Schriftart hat sich die IHK-Kampagne aufgefrischt und entwickelt eine neue Dynamik.
2024 nahmen mehr als 1 100 Unternehmen in 39 Kommunen und Werbegemeinschaften an der regionalen „heimat shoppen“-Kampagne teil. Dabei waren die Ideen vielfältig, mit denen die IHK-Kampagne vor Ort umgesetzt wurde. Die Angebote reichten vom Moonlight-Shopping über Kooperationen mit etablierten Veranstaltungen bis hin zu einer kompletten Aktionswoche. Neu dabei war diesmal die Stadt Haren. An dem Gewinnspiel, zu dem von der Stadt mehrere Haren-Gutscheine ausgelost wurden, nahmen mehr als 10 000 Personen teil.
Mit neuem "heimat shoppen"-Logo: Für die IHK betreuen (v.l.) Christina Halbach, Gerhard Dallmöller und Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Umwelt, die beliebte Kampagne.
IHK-Mittelzentrenmonitore: Zeigen Veränderungen auf
Alle zwei Jahre befasst sich die IHK in den „IHK-Mittelzentrenmonitoren“ mit den sieben regionalen Mittelzentren und untersucht dort die Entwicklung der Handelskennzahlen, der Passantenfrequenzen und der Erdgeschosslagen in den Innenstädten. Da das Größenspektrum der regionalen Mittelzentren von 14000 bis 57000 Einwohnern reicht und es lokale Besonderheiten gibt, ist ein Vergleich schwierig. Beispielsweise profitieren Meppen und Nordhorn von der Grenznähe zu den Niederlanden, die einen erheblichen Zufluss von Kaufkraft bringt. Die Handelszentralität für die Stadt Melle fällt mit einem Umsatz-/Kaufkraftverhältnis von 87 vergleichsweise gering aus. Dies liegt an der Großflächigkeit der Stadt Melle, die aus einem ehemaligen Landkreis entstanden ist. Einige Stadtteile liegen somit näher an angrenzende Städte wie Osnabrück oder Bielefeld als am Kernort Melle-Mitte. Festzustellen ist grundsätzlich, dass sich die Bedeutung sowohl des Oberzentrums Osnabrück wie auch der Mittelzentren in den letzten Jahren zu Gunsten der regionalen Grundzentren verschoben hat.
IHK-Handelsforum: Top-Themen ins Gespräch gebracht
Rund 40 Teilnehmer aus Handel, Stadtmarketing und Regionalplanung tauschten sich beim Handelsforum mit Experten zu digitalen Lösungen zur Optimierung von Geschäftsprozessen in Handel und Gastronomie, einem intelligenten Leerstandsmanagement und Konzepten zur Sicherung der Nahversorgung im ländlichen Raum aus. Wertvollen Input leisteten dabei Tobit-Lab aus der Digitalstadt Ahaus, die Leerstandslotsen mit einer bundesweiten Vermittlungsplattform für leerstehende Geschäftsräume sowie die BBE-Handelsberatung GmbH.
IHK-Handelsforum 2024: Vertreterinnen und Vertreter aus Handel, Stadtmarketing und Regionalplanung kamen in der IHK zusammen und informiuerten sich u.a. über digitale Lösungen für den Handel und und Nahversorgungskonzepte.
Stadtplanung: Brachflächen zu Stadtquartieren revitalisieren
Viele Städte und Gemeinden im IHK-Bezirk setzen mit städtebaulichen Projekten die Revitalisierung von Brachflächen im Stadtgebiet um. Ein führendes Beispiel ist die Planung eines neuen gemischt genutzten Quartiers im zukünftigen LokViertel in Osnabrück. Auf dem rund 35 Hektar großen Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs sollen Gewerbe- und Wohnbauflächen mit innovativen Baukonzepten entstehen. Weitere Flächenneuplanungen in Osnabrück, u. a. auf dem Magnum-Areal, werden folgen. Auch auf ehemaligen Bahnflächen in Bramsche und Quakenbrück schreiten die Planungen zur Entwicklung urbaner Stadtquartiere mit einer Mischnutzung aus Gewerbe, Wohnen und Freizeit voran. Unsere IHK hat die Themen Raumordnung und Bauleitplanung im Blick und setzt sich für die Revitalisierung von Brachflächen und der Umwandlung in urbane Stadtquartiere ein.
Kombinierter Verkehr: Die Potenziale stärken und nutzen
Im kombinierten Verkehr legte die Beförderungsmenge von 2018 bis 2022 um 8 % Prozent zu. Zudem wird laut Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) von 2023 der Güterverkehr zwischen 2019 und 2051 um insgesamt 30 % wachsen, der kombinierte Verkehr sogar um über 70 %. Das bietet Chancen für Industrie und Gewerbe. Störungsfreie logistische Abläufe sind ein Garant für unternehmerischen Erfolg. Mit den Güterverkehrszentren in Dörpen und Coevorden/Emlichheim sowie dem Container Terminal Osnabrück (CTOS) ist unsere Region für den kombinierten Verkehr gut aufgestellt. Welche Potentiale die Region für den kombinierten Verkehr bietet, davon konnten sich die Teilnehmer der IHK-Veranstaltung beim CTOS vor Ort überzeugen.
Nachhaltige Mobilität: Gewinnt stark an Bedeutung
Nachhaltige Mobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unternehmen müssen, auch vor dem Hintergrund künftiger Berichtspflichten, diesen notwendigen Transformationsprozess aktiv gestalten. Das betriebliche Mobilitätsmanagement bietet für Unternehmen innovative Ansätze, den eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren und attraktive Mobilitätslösungen für die Beschäftigten anzubieten. Mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen steigt auch die Bereitschaft im Unternehmen, sich stärker mit nachhaltigen Mobilitätslösungen zu identifizieren. Darüber konnten sich die Teilnehmer der gemeinsamen Veranstaltung von IHK und der Wirtschaftsförderung des Landkreises Grafschaft Bentheim zum betrieblichen Mobilitätsmanagement in Nordhorn bei der Bentheimer Eisenbahn AG informieren.
Gewerbe- und Industriegebiete: Erreichbarkeit verbessern
Eine sinnvolle Verknüpfung der ÖPNV-Angebote zwischen Stadt und Landkreis Osnabrück schaffen, die Flächenabdeckung des ÖPNV in der Region verbessern und On-Demand-Verkehre ausweiten – das waren nur einige der Ergebnisse des IHK-Unternehmerworkshops für bessere Mobilität in der Region Osnabrück.
Unternehmer aus der Region Osnabrück diskutierten mit den Verantwortlichen des Mobilitätsprojektes Moin+ vom Landkreis Osnabrück, der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück GmbH (PlaNOS) sowie der Stadtwerke Osnabrück AG über die bisher umgesetzten Maßnahmen des Projektes und wie diese für Unternehmen auch einen Mehrwert schaffen können. Wichtig sei zudem eine bessere und regelmäßigere Erreichbarkeit von Gewerbe- und Industriegebieten.
Unternehmer aus der Region Osnabrück diskutierten mit den Verantwortlichen des Mobilitätsprojektes Moin+ vom Landkreis Osnabrück, der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück GmbH (PlaNOS) sowie der Stadtwerke Osnabrück AG über die bisher umgesetzten Maßnahmen des Projektes und wie diese für Unternehmen auch einen Mehrwert schaffen können. Wichtig sei zudem eine bessere und regelmäßigere Erreichbarkeit von Gewerbe- und Industriegebieten.
Lkw-Fahrverbote: Feiertagsregelungen flexibilisieren
Warenverteilzentren des Groß- und Einzelhandels, Industrie und Gewerbe sowie Logistik-Hubs und Paketverteilzentren werden täglich zuverlässig mit zeitkritischen und wirtschaftsrelevanten Gütern beliefert. Diese Lieferprozesse sind geprägt von eng getakteten Verkehren, die in eine komplexe Systemlogistik eingebettet sind. Herausforderung dabei ist das aktuell geltende Feiertagsfahrverbot. In der Straßenverkehrsordnung ist geregelt, dass dies an einem Feiertag um 0:00 Uhr beginnt und somit die Fahrzeit am vorherigen Werktag um 23:59 Uhr endet. Damit werden routinierte und zuverlässige Touren unterbrochen, häufig kurz vor Erreichen des Zielortes. In der Folge können für Unternehmen aller Branchen und Größenklassen wichtige Logistikprozesse nicht eingehalten werden. Das verursacht hohe betriebliche und volkswirtschaftliche Kosten. Die IHK schlägt deshalb vor, das Feiertagsfahrverbots für Lkw zu flexibilisieren. Konkret soll das laut Straßenverkehrsordnung bestehende Feiertagsfahrverbot flexibilisiert und auf einen Zeitraum von 6:00 bis 22:00 Uhr verkürzt werden.
Drehkreuzanbindungen verbessern: 4. IHK-Luftverkehrsforum
Wer auf globalen Märkten erfolgreich sein möchte, braucht internationale Verbindungen. Diese Maxime gilt für viele Unternehmen unserer Region. Das wurde beim 4. IHK-Luftverkehrsforum am 17. September 2024 sehr deutlich. Der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) stellt für Unternehmen einen ortsnahen Zugang aus der Region zu den Wirtschaftsmetropolen weltweit her. Der FMO bietet den Unternehmen Zugang zu internationalen Märkten. Das sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserer Region. Daher ist es so wichtig, den FMO bei seiner Weiterentwicklung zu unterstützen. Dazu gehört auch, neue Direktverbindungen z. B. nach Paris, London oder Wien in den Blick zu nehmen. Für den Erfolg des FMO müssen allerdings auch die Rahmenbedingungen stimmen – hier gibt es politischen Handlungsbedarf. Die Luftverkehrssteuer und andere nationale Sonderbelastungen machen es für Airlines unattraktiv, neue Verbindungen anzubieten. Dies schwächt den Wettbewerb und damit auch Standorte wie den FMO. Es sei wichtig, die hohe Abgabenbelastung für den Luftverkehr in Deutschland zu reduzieren.
Wollen die internationale Erreichbarkeit ab dem FMO stärken: (v.l.) Nils Meyer-Pries (DF World of Spices GmbH), Prof. Rainer Schwarz (FMO), Marco Graf und Uwe Goebel (IHK in Osnabrück), Dr. Joachim Lang (BDL), Dr. Benedikt Hüffer (IHK Nord-Westfalen), Andreas Busacker (Schmitz Cargobull AG) und Moderatorin Marion Trimborn (NOZ).
Ladeinfrastruktur ausbauen: Für den Einsatz von Elektro-Lkw
Die Marktbedingungen für Elektro-Lkw zeigen, dass die Entwicklung deutlich voranschreitet. So konnte die Reichweite und Ladegeschwindigkeit in nur vier Jahren vervierfacht werden. Pilotprojekte zeigen erste Erfolge beim Einsatz von Elektro-Lkw, wie die Teilnehmer bei der IHK-Veranstaltung über Herausforderungen und Chancen von Elektro-Lkw erfahren konnten. Zudem gibt es Hürden bei der Zufahrt zu Ladesäulen für Elektro-Lkw, wie beispielsweise Höhenbegrenzungen. Trotz der Herausforderungen ist der Einsatz von Elektro-Lkw möglich. Die Anzahl öffentlich zugänglicher Schnellladepunkte ist zu erhöhen. Zudem sollten die umwelt- und klimapolitischen Ziele der EU und der Bundesregierung nachhaltige Mobilitätskonzepte technologieoffen berücksichtigen.
Vierspuriger Ausbau: Ausbau der E 233 schreitet voran
Die E 233 ist als zentrale West-Ost-Straßenverbindung durch das Emsland und das Oldenburger Münsterland ein wichtiger Standortfaktor für unsere Region. Unsere IHK setzte sich auch 2024 dafür ein, den vierstreifigen Ausbau der E 233 zügig voranzubringen. Dies würde u.a. die Fahrzeiten für Pkw und Lkw verkürzen sowie durch den Wegfall des Gegenverkehrs die Verkehrssicherheit wesentlich verbessern. Ein erster Erfolg: Für den Planungsabschnitt 1 liegt seit Januar 2024 der Planfeststellungsbeschluss vor. Auch, wenn dessen Vollzug vorerst ausgesetzt wurde, laufen die Bauvorbereitungen für den E 233-Ausbau weiter.