Deutscher Startup Monitor 2023

Zwischen Inflation, Zinswende und Wirtschaftsflaute kühlt die Stimmung unter deutschen Gründern weiter ab. Neben der Geschäftslage hat sich auch die generelle Einschätzung zum Startup-Ökosystem eingetrübt und liegt mit 58 Prozent positiven Bewertungen zehn Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Daraus lässt sich schließen: Das Innovationsökosystem in Deutschland steht aktuell unter Druck – der Deutsche Startup Monitor 2023 zeigt aber auch, dass sich die Gründerinnen und Gründer hierzulande diesen Herausforderungen stellen und neue Wege gehen. So bleibt die große Mehrheit der Startups auf Wachstumskurs, verfolgt ehrgeizige Ziele und stellt sich den gegenwärtigen Herausforderungen. Mit Blick auf den Transformationsprozess, in dem sich die gesamte deutsche Wirtschaft befindet, ist das eine gute Nachricht, denn Startups leisten hier einen essenziellen Beitrag. 
Die zentralen Ergebnisse des Deutschen Startup Monitor 2023:
 
Gründerinnen und Gründer passen Wachstumsstrategie an
Seit dem Rekord-Finanzierungsjahr 2021 wird die Kapitalbeschaffung für Startups schwieriger – angesichts des neuen Finanzierungsumfelds bewerten aktuell nur 15 Prozent der Gründer die Investmentbereitschaft von Venture Capital (VC) und Business Angels positiv. Zudem passen viele ihre Strategie an: Während im letzten Jahr noch 44 Prozent der Startups in ihrer Planung eine Finanzierung durch VC bevorzugt haben, sinkt dieser Wert deutlich auf knapp über ein Drittel. Gleichzeitig rückt das Thema Liquidität wieder stärker in den Fokus und ist aktuell für rund ein Drittel eine zentrale Herausforderung, gegenüber einem Viertel im Vorjahr. Davon sind vor allem die wachstumsstärksten Startups betroffen, denn größere Finanzierungsrunden werden schwieriger.  
Startups behaupten sich als Wirtschaftsfaktor
Trotz der vielfältigen Herausforderungen kann von einem Einbruch der Entwicklung des Startup-Ökosystems jedoch keine Rede sein: Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in deutschen Startups bleibt stabil und liegt bei 19. Zwar mussten 15 Prozent der Startups innerhalb des letzten Jahres Entlassungen vornehmen, im gleichen Zeitraum konnte allerdings mit 56 Prozent die große Mehrheit weiter einstellen und im Schnitt acht neue Stellen schaffen.
Hochschulen und Forschung als Innovationstreiber
Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind für viele Gründungen elementar: Mit 49 Prozent gibt jedes zweite Startup an, in diesem Kontext schon einmal Unterstützung erhalten zu haben. Im Vordergrund stehen dabei die Vermittlung von Kontakten und Business-Know-how sowie der Support durch Einzelpersonen, wie etwa Professoren. Hochschulen und Forschungseinrichtungen spielen für das Startup-Ökosystem vor allem mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit bei innovativen Technologien eine zentrale Rolle. Hervorzuheben ist hier besonders die Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz: Der Anteil an Startups, für die KI einen großen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell hat, ist im Vergleich zum Vorjahr von 45 Prozent auf 52 Prozent nochmal deutlich gestiegen.