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Nr. 4986836

Deutlicher Zuwachs bei Gründungen durch ausländische Staatsangehörige in der Region

In der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim wurden 2024 prozentual mehr Unternehmen gegründet als im Landes- und Bundesdurchschnitt. Besonders bemerkenswert ist dabei der deutliche Zuwachs bei Gründungen durch ausländische Staatsangehörige. Das sind die Kernergebnisse des neuen IHK-Gründungsbarometers (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 275 KB).
Insgesamt 7.003 Unternehmensgründungen wurden im abgelaufenen Jahr in der Region verzeichnet – ein Zuwachs von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Region deutlich über dem Gründungswachstum auf Landes- und Bundesebene, wo die Zahl der Neugründungen jeweils lediglich um 0,2 Prozent zulegte. Die Zahl der vollständigen Geschäftsaufgaben in der Region nahm allerdings ebenfalls zu und lag 2024 bei 5.410 Unternehmen. Dennoch bleibt der Saldo aus Gründungen und Schließungen positiv.
Ein besonders erfreulicher Trend: 22,6 Prozent aller neu gegründeten gewerblichen Einzelunternehmen im Jahr 2024 wurden von ausländischen Staatsangehörigen ins Leben gerufen. „Das stabile Gründungsinteresse von Menschen mit internationalem Hintergrund ist ein starkes Signal“, sagt Enno Kähler, IHK-Projektleiter Unternehmensgründung und -förderung. „Viele von ihnen bringen unternehmerische Erfahrung aus ihren Herkunftsländern mit, verfügen über fundiertes Know-how und sind bereit, unternehmerisches Risiko zu tragen.“
Insgesamt wurden 1.239 Einzelunternehmen in der Region von ausländischen Gründerinnen und Gründern gestartet – ein Plus von 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: In Niedersachsen lag der Anstieg bei 9,5 Prozent (9.209 Gründungen) und im Bund bei 3,0 Prozent (121.779 Gründungen).
Auch beim Anteil von Gründerinnen setzt die Region ein deutliches Zeichen: 38,1 Prozent aller Neugründungen von Einzelunternehmen im Jahr 2024 erfolgten durch Frauen. Besonders stark ist die Beteiligung in der Grafschaft Bentheim (41,2 %) und im Emsland (40,5 %) – jeweils über dem regionalen Durchschnitt.
Diese Zahlen bestätigen den Trend einer vielfältiger werdenden Gründungslandschaft in der Region, der auch auf gezielte Unterstützungsangebote und ein gründungsfreundliches Klima zurückzuführen ist.

07.10.2025: Informationsveranstaltung zur nebenberuflichen Selbstständigkeit

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim informiert am 7. Oktober 2025 von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr zusammen mit den Wirtschaftssenioren Osnabrück Gründungsinteressierte darüber, was bei einer nebenberuflichen Selbstständigkeit zu beachten ist. Der Informationsabend findet in der IHK, Neuer Graben 38, Osnabrück statt.
Eine nebenberufliche Selbstständigkeit bietet neben einem Zusatzeinkommen nicht nur Bestätigung und Erfolg, oft ist dies auch der sanfte Einstieg in eine hauptberufliche Selbstständigkeit und damit in eine neue Perspektive. Darüber hinaus können nebenberuflich Selbstständige erste Erfahrungen sammeln und aus Fehlern lernen, ohne die eigene Existenz zu gefährden.
Gründungsinteressierte erfahren in der kostenfreien Informationsveranstaltung „Der kleine Start - Existenzgründung im Nebenerwerb“ unter anderem, wie sich die nebenberufliche Selbstständigkeit auf die gesetzliche Krankenversicherung auswirken kann, welche Versicherungen in Frage kommen, welche Steuern zu beachten sind und welche maßgeblichen rechtlichen Rahmenbedingungen es gibt.

02.09.2025: Unternehmenssanierung - Wege aus der Krise

Eine unternehmerische Krise muss nicht immer gleich in der Insolvenz enden. Bevor ein Insolvenzantrag nötig wird, gibt es eine Reihe bewährter Sanierungswege, die Unternehmerinnen und Unternehmer prüfen sollten. Rechtsanwalt (Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht) und Sanierungsexperte Marc Selker aus Osnabrück stellt in einer kostenfreien Online-Informationsveranstaltung am
2. September 2025, 11:00 - 12:30 Uhr,
Sanierungswege und Tools vor. Im Einzelnen werden die Sanierung außerhalb der Insolvenz, die Sanierung mittels Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG) und die Sanierung unter Insolvenzschutz (z.B. Eigenverwaltungsverfahren etc.) thematisiert.
Merken Sie sich den Termin gern vor. Die Anmeldung zur kostenfreien Veranstaltung ist in Kürze hier möglich.

KfW-Konditionenänderung

Die KfW Bankengruppe hat die Zinskonditionen in verschiedenen Förderprogrammen in den Bereichen Unternehmensfinanzierung, Wohnwirtschaft, Infrastruktur mit Wirkung zum 4. April 2025 gesenkt.
Es sind die folgenden Programmnummern betroffen:
365, 366, 375, 376, 100, 067, 077, 293, 240, 241, 230, 270, 292, 295, 380, 360, 361, 364, 272, 282
124, 134, 159, 261, 263, 296-300, 308, 358, 359, 523, 596
148, 206, 268


Welche Laufzeitvarianten in den o. g. Produkten von der Änderung betroffen sind, entnehmen Sie bitte der "Gültig ab"-Spalte in der Übersicht.
Die aktuellen Zinskonditionenübersichten finden Sie nebenstehend.
Fragen beantworten die Beraterinnen und Berater des KfW-Infocenters von Montag bis Freitag unter folgenden kostenfreien Rufnummern:
  • Unternehmensfinanzierung (08:00 – 18:00 Uhr): 0800 539 9001
  • Wohnwirtschaft (08:00 – 18:00 Uhr): 0800 539 9002
  • Infrastruktur (08:00 – 18:00 Uhr): 0800 539 9008

IHK unterstützt Leuchtturmprojekt „R-Factory eG“

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim soll Mitglied der R-Factory eG werden. Dies hat die IHK-Vollversammlung in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen.
Die R-Factory eG wird sich zukünftig als eigenständige Genossenschaft in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Einrichtungen darum kümmern, Start-ups in der Wachstumsphase zu unterstützen und Beziehungen zwischen Start-ups und bereits etablierten Unternehmen aufzubauen. „Wir unterstützen dieses Leuchtturmprojekt, um so auch zu einer besseren Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft in unserer Region beizutragen“, kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf den Beschluss. Gerade Osnabrück habe sich in den letzten Jahren als Start Up-Hauptstadt Niedersachsens etabliert und biete mit seinen schon etablierten Einrichtungen wie den drei Akzeleratoren exzellente Voraussetzungen für das Vorhaben.
Die R-Factory eG ist Ausfluss des Leuchtturmwettbewerbs „Startup Factories“. Dieser Wettbewerb soll nach dem Willen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Aufbau hochschulnaher und gleichzeitig privatrechtlich organisierter und unternehmerisch geführter Gründungszentren fördern. Ziel ist, die Anzahl und die Qualität wissensbasierter Ausgründungen signifikant zu steigern. Im Kern fördert das Programm jeden privatwirtschaftlich und institutionell investierten Euro in gleicher Höhe aus Bundesmitteln. Insofern komme es nun darauf an, durch das erfolgreiche Einwerben privater Mittel eine möglichst große regionale Wirkung zu erzeugen, so Graf.
In der ersten Phase des Wettbewerbs hatten sich insgesamt 26 Bündnisse gründungsstarker Hochschulen, Forschungseinrichtungen und privater Akteure beteiligt. Eine Experten-Jury wählte Ende Mai 2024 die aussichtsreichsten Projekte für die zweite Phase, die sogenannte Konzeptphase, aus. Dazu gehört auch der Verbund, in dem Universität und Hochschule Osnabrück gemeinsam mit Universität und FH Münster, Westfälischer Hochschule (Gelsenkirchen), der University of Twente und der SAXION Hogeschool (Enschede) derzeit das Feinkonzept entwickeln. Mit diesem Feinkonzept wird sich die „R-Factory eG“ auf die fünfjährige Projektphase bewerben. Die Antragsfrist hierfür endet am 30. April 2025. Die Entscheidung über die tatsächlich geförderten Projekte wird das BMWK voraussichtlich im Sommer treffen.

Gründungstätigkeit in Deutschland: kleines Plus bei Existenzgründungen 2024

Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2024 auf 585.000 Existenzgründungen gestiegen. Das entspricht einem leichten Plus von 3%. Dennoch war die Entwicklung der Gründungstätigkeit besser als erwartet. Das Plus zeigt sich im Wesentlichen bei den Nebenerwerbsgründungen, deren Zahl auf rund 382.000 gestiegen ist (+5%). Die Anzahl der Vollerwerbsgründungen ist mit rund 203.000 dagegen geringfügig zurück gegangen (-1%). Das zeigt eine Vorabauswertung des aktuellen KfW-Gründungsmonitors.
Die Gründungsintensität hat sich im letzten Jahr auf 115 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18–64 Jahren erhöht (2023: 110). Angesichts des Einbruchs der Zahl der Gründungsplanungen im Vorjahr war laut KfW die Gründungstätigkeit mit dem leichten Anstieg aber deutlich besser als erwartet. Die nachlassende Absorptionskraft des Arbeitsmarkts hat dazu beigetragen.

Firmeninsolvenzen in der Region auf höchstem Wert seit 2012

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Wirtschaftsraum Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim nahm im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 74 Prozent zu. Insgesamt mussten 290 Unternehmen Insolvenz anmelden, 123 mehr als im Jahr 2023. Damit stieg die Zahl der Insolvenzen auf den höchsten Stand seit 2012. Das berichtet die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim auf Grundlage von Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen.
„Die Insolvenzzahlen in unserer Region haben ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Der erhebliche Anstieg innerhalb eines Jahres zeigt, wie stark die Unternehmen bereits unter der anhaltenden Konjunkturschwäche und den steigenden Kosten leiden“, sagt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftspolitik. Niedersachsenweit legte die Zahl der Insolvenzen um rund 34 Prozent zu, also weniger als die Hälfte im Vergleich zu den regionalen Zahlen. Dieser Unterschied liege hauptsächlich in dem niedrigeren absoluten Niveau begründet, auf dem sich die regionalen Insolvenzzahlen in den vorherigen Jahren befunden haben.
Die Ursachen für den Anstieg der Unternehmensinsolvenzen seien vielschichtig. Hauptgründe seien hohe Energiekosten, steigende Lohnkosten sowie eine insgesamt schwache Nachfrage – allesamt Punkte, die in der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage als Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung genannt wurden. Besonders betroffen von steigenden Insolvenzzahlen seien das Verarbeitende Gewerbe (+117 %), der Dienstleistungssektor (+98 %) sowie das Baugewerbe (+72 %). Über alle Branchen hinweg waren in der Region 2.967 Arbeitnehmer/-innen von den Insolvenzen betroffen, wobei die Anzahl der Arbeitnehmer/-innen nicht bei allen Insolvenzverfahren bekannt ist.
Auffällig sei zudem, dass sich die Zahl der mangels Masse abgewiesenen Insolvenzverfahren mit 76 Fällen mehr als verdoppelte (+124 %). Dies deute darauf hin, dass viele Unternehmen bereits derart finanziell geschwächt seien, dass nicht einmal mehr geordnete Insolvenzverfahren eingeleitet werden könnten.
Ein Blick auf die einzelnen Landkreise der Region zeigt, dass die Entwicklungen regional unterschiedlich ausfallen: In der Stadt Osnabrück hat sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nahezu verdoppelt (73 Insolvenzen, +97 %), während im Landkreis Grafschaft Bentheim sogar eine Zunahme um 104 % auf jetzt 51 Insolvenzen zu verzeichnen ist. Im Landkreis Emsland ergibt sich eine Steigerung um 82 % auf 98 Insolvenzen und im Landkreis Osnabrück um 33 % auf 68 Insolvenzen.

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bietet Unternehmen, die sich in einer wirtschaftlichen Schieflage befinden, Unterstützung an. Der nächste Sprechtag „Krisenfrüherkennung“ findet am 19. März 2025 statt. Interessierte Unternehmen können sich dazu bei der IHK melden.

21.08.2025: Sprechtag zur Krisenfrüherkennung in Nordhorn

Die IHK bietet am 21. August 2025 die Möglichkeit, in einem vertraulichen Gespräch mit Experten Problemfelder und Schwachstellen im Unternehmen zu identifizieren und nach ersten Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Der Sprechtag zur „Krisenfrüherkennung“ findet im IHK-Regionalbüro Nordhorn, Nino Hochbau Kompetenzzentrum Wirtschaft, Nino-Allee 11, 48529 Nordhorn, statt.
Für kleine und mittlere Unternehmen ist es überlebenswichtig, erste Anzeichen einer negativen betrieblichen Entwicklung wahrzunehmen. Über 1.800 Unternehmer in Niedersachsen, davon 290 im IHK-Bezirk Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, mussten im letzten Jahr Insolvenz anmelden. Hinter dieser Statistik verbirgt sich mehr als nur Zahlenwerk: Jede Krise ist immer mit dem persönlichen Schicksal eines Unternehmers, dem Verlust von Arbeitsplätzen und oft in der Folge auch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei Lieferanten und Kreditgebern verbunden.
Die Teilnahme an dem IHK-Sprechtag ist kostenfrei. Eine Terminabstimmung ist erforderlich.
Weitere Termine:
  • 25. September 2025, 10:00 – 13:00 Uhr, IHK-Regionalbüro Lingen, IT-Zentrum, Kaiserstr. 10 b, 49809 Lingen (Ems)
  • 5. November 2025, 10:00 – 13:00 Uhr, IHK, Neuer Graben 38, 49074 Osnabrück

20.02.2025: IHK bietet Sprechtag für Existenzgründer in Nordhorn an  

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bietet am 20. Februar 2025 in Nordhorn kostenlose Einzelgespräche zum Thema Existenzgründung an. Die Gespräche finden von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr im IHK-Büro im NINO-Hochbau, Nino-Allee 11, 48529 Nordhorn, statt.
In einem persönlichen Gespräch können alle, die sich beruflich auf eigene Beine stellen wollen, rechtliche Informationen erhalten und individuelle Probleme beim Sprung in die Selbstständigkeit erörtern. Eine Anmeldung ist erforderlich.

IHK-Girls'Day "Ich werde Chefin"

Am 3. April 2025 lockt wieder der Girls'Day junge Frauen in Unternehmen und Organisationen, um sie mit untypischen Berufsbildern vertraut zu machen. Die IHKs nutzen den Termin für ihre Girls'Day-Aktion "Ich werde Chefin": In diesem Rahmen können Unternehmerinnen Schülerinnen ab der 7. Klasse näherbringen, was es bedeutet, einen Betrieb zu führen.
Gastgeberinnen gesucht!
Gesucht werden inspirierende Vorbilder und Unternehmerinnen, die sich am 3. April 2025, die Zeit nehmen, Schülerinnen z. B. ihr Unternehmen zu zeigen, von ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu berichten und über die Aufgaben und Verantwortung zu erzählen, die der "Chefinnensessel" mit sich bringt! Je früher der Gedanke an die Selbstständigkeit greifbar wird, desto besser. Denn genau dann kann eine Selbstständigkeit genauso "normal" sein, wie eine Karriere in einem Unternehmen.
Auf dem Girls'Day-Portal unter www.girls-day.de können Sie sämtliche Angebote einsehen und sich hier als teilnehmendes Unternehmen eintragen.

10. März 2025: Sprechtag für Gründerinnen

Anlässlich des Internationalen Frauentages bietet die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim einen Beratungssprechtag zur Existenzgründung an. Denn Frauen sind bei Unternehmensgründungen noch immer unterrepräsentiert – nur jeder dritte Betrieb wird von einer Frau gegründet.
Welche Fragen spielen bei der Gründung eines Unternehmens eine Rolle? Sprechen Sie einfach mit uns über Ihre Gründungsidee. Ihr Beratungsgespräch ist individuell, vertraulich und kostenfrei. Beratungsdauer: 45 Minuten
Zielgruppe: Frauen, die den Sprung in die Selbstständigkeit planen.
Ort: IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, Neuer Graben 38, 49074 Osnabrück oder digital via Microsoft Teams.
Information und Anmeldung: IHK, Karen Barbrock, Tel. 0541/353-335 oder E-Mail: barbrock@osnabrueck.ihk.de

Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2024

Niemals zuvor seit Start des Nachfolge-Monitorings von KfW Research ziehen so viele mittelständische Unternehmen die Aufgabe ihres Betriebs in Erwägung - betroffen ist jedes vierte Unternehmen.
Hauptgrund für Stilllegungsüberlegungen ist mit Abstand das Alter der Inhaberin oder des Inhabers - das Durchschnittsalter erreicht mit über 54 Jahren einen neuen Höchststand. Insgesamt droht 231.000 Unternehmen die Schließung bis Ende des Jahres 2025. Dem gegenüber stehen rund 215.000 Unternehmen bei denen die Nachfolge noch im selben Zeitraum geregelt werden soll. Etwas über der Hälfte dieser Unternehmen können gute Erfolgsaussichten attestiert werden. Bei rund 43.000 mittelständischen Unternehmen kommt das Engagement wohl aber zu spät.
Die Zahl der Kurzfristnachfolgen bleibt laut KfW stabil. Aber speziell längerfristige Nachfolgeplanungen nehmen stark ab. Dort sind auch die Planungsstände der Unternehmen drastisch schlechter geworden.

Anstieg der Startup-Gründungen

Die Startup-Landschaft in Deutschland entwickelt sich laut Startup-Verband und startupdetector trotz zunehmender wirtschaftlicher Herausforderungen positiv. Im Jahr 2024 wurden 2766 Startups gegründet – 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist 2024 das zweitstärkste Gründungsjahr und wird nur durch einen Spitzenwert im Jahr 2021 übertroffen. Das belegen die neuesten Daten aus der Report-Reihe „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland“.
„Krisenzeiten sind Gründungszeiten. Die aktuellen Zahlen sind ein starkes Signal für den Standort Deutschland”, so Prof. Dr. Helmut Schönenberger, stellv. Vorstandsvorsitzender des Startup-Verbands. „In Krisenzeiten entstehen besonders widerstandsfähige und wettbewerbsstarke Unternehmen. Die künftige Bundesregierung sollte diese Dynamik unterstützen und Startups zur Priorität machen. Deutschland muss zum Magneten für Spitzentalente werden und Technologie-Startups optimale Wachstumsbedingungen bieten.”
„Der Software-Sektor erweist sich erneut als Zugpferd der deutschen Startup-Landschaft", so Dr. Felix Engelmann, Co-Founder von startupdetector. “Gerade jetzt entwickeln Startups Lösungen, die die gesamte Wirtschaft voranbringen und einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung aktueller Herausforderungen leisten.“ 2024 wurde mehr als jedes fünfte Startups im Software-Sektor gegründet.
Der Report „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland“ liefert ein kontinuierliches halbjährliches Monitoring eines der zentralen Erfolgsindikatoren des deutschen Startup-Ökosystems. Grundlage der Reihe sind die von startupdetector erfassten Daten zu Startup-Neugründungen in Deutschland, die auf Handelsregisterdaten beruhen und seit 2019 erhoben werden.

Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht Praxischeck "Einfach(er) gründen"

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Statistische Bundesamt haben zusammen mit den Ländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie mit Unterstützung der KfW Bank einen Praxischeck „Einfach(er) gründen“ durchgeführt. Ergebnis des Praxischecks sind 44 Handlungsempfehlungen zur Beseitigung bürokratischer Hürden bei Gründungen und Unternehmensnachfolgen. Beteiligt waren Behörden, IHKs und HWKs, Gründungsberatungsstellen sowie Gründerinnen und Gründer.
In verschiedenen Workshops haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Behörden, Kammern und Gründungsberatungsstellen gemeinsam mit Gründerinnen und Gründern mögliche Umsetzungsmaßnahmen zur Erleichterung von Gründungen und Übernahmen diskutiert und geprüft. Empfohlen werden beispielsweise dynamische Formulare mit integrierten Plausibilitätsprüfungen bei der steuerlichen Anmeldung, die Optimierung des Prozesses zur Vergabe der Steuernummer sowie die Verwendung einer besser verständlichen Sprache in Formularen. Alle 44 Handlungsempfehlungen und Umsetzungsvorschläge sind in einem Ergebnispapier zusammengefasst.

StartGeld jetzt auch bei Nebenerwerbsgründungen möglich

Der ERP-Gründerkredit – StartGeld ermöglicht Gründern sowie Freiberuflern und kleinen Unternehmen, die noch keine 5 Jahre am Markt aktiv sind (Aufnahme der Geschäftstätigkeit, das heißt Datum der ersten Umsatzerzielung), eine zinsgünstige Finanzierung von Vorhaben in Deutschland mit einem Gesamtfremdfinanzierungsbedarf bis 125.000 Euro.
Zum 1. Januar 2025 hat die KfW den ERP-Gründerkredit StartGeld für reine dauerhafte Nebenerwerbsgründungen geöffnet. Diese müssen nicht mehr haupterwerbsfähig sein. Anforderung an die Nebenerwerbsgründung ist, dass mittelfristig die Kapitaldienstfähigkeit aus dem Nebenerwerb dargestellt werden kann.
Darüber hinaus soll ein bisheriger Nebenerwerb weder bei einer reinen Nebenerwerbsfestigungsmaßnahme noch beim Übergang in den Haupterwerb auf die Fünfjahresfrist angerechnet werden.

Neu: KMU-Förderung und 5-Punkte-Programm online beantragen

Ab sofort können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Landkreis Grafschaft Bentheim ihren Antrag für die KMU-Förderung sowie das 5-Punkte-Programm online stellen. Mit dem neuen Service möchte die Wirtschaftsförderung des Landkreises die Antragstellung erleichtern und die Dienstleistungen für Unternehmen noch effizienter gestalten.
KMU-Richtlinie
Zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, die eine Betriebsstätte errichten, erweitern oder ihre Nachfolge planen und dabei Arbeitsplätze schaffen oder sichern, hat der Landkreis Grafschaft Bentheim die KMU-Richtlinie für Zuwendungen zur einzelbetrieblichen Förderung aufgelegt. Alternativ oder ergänzend zur Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen kann eine Förderung auch ausgesprochen werden, wenn Unternehmen verschiedene Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit umsetzen.
5-Punkte-Programm
Mit dem kreiseigenen 5-Punkte-Programm möchte der Landkreis zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Bestandsunternehmen beitragen. Das Programm unterstützt Maßnahmen zur Erschließung neuer Märkte (Messebesuche, Erstellung einer Homepage, Online-Shops, Zertifizierungen), Maßnahmen zur Fachkräfteförderung (Weiterbildung), Maßnahmen zur IT-Sicherheit und Investitionen im Bereich Digitalisierung/Mittelstand 4.0 (Breitbandanschlüsse und Maßnahmen der Prozessoptimierung für kleine Unternehmen). Darüber hinaus fördert der Landkreis begleitende Existenzgründungs- bzw. Übernahmeberatungen in der Vorgründungsphase, um nachhaltige Gründungsvorhaben in der Grafschaft Bentheim zu stärken.
Hinweise zum Verfahren
Der Zugang zum Online-Antragssystem ist über folgende Internetseite möglich:

Neues KfW-Förderangebot

Ab dem 01.11.2024 bietet die KfW gemeinsam mit den Deutschen Bürgschaftsbanken den ERP-Förderkredit für Gründung und Nachfolge an. Dieser löst das seit 01.01.2023 eingestellte Produkt ERP-Kapital für Gründung ab.
Im Rahmen der Kooperation stellt die KfW Refinanzierungsdarlehen unter voller Primärhaftung des Durchleitungsinstituts zur Verfügung. Die Bürgschaftsbank des jeweiligen Bundeslandes übernimmt obligatorisch das Kreditausfallrisiko in Form einer 100%igen Garantie. Diese Garantie wird durch eine 80%ige Garantie des Bundes rückgarantiert. Die Zuständigkeit der jeweiligen Bürgschaftsbank richtet sich nach dem Investitionsort.
Anträge für die Garantie nehmen die Bürgschaftsbanken ab dem 01.11.2024 entgegen.
Programmeckpunkte:
Bewährte Programmbedingungen aus dem Programm ERP-Kapital für Gründung bleiben erhalten: Antragstellerkreis und Kredithöchstbetrag, Verzicht auf eine Bereitstellungsprovision.
Mit Beginn der Kooperation werden u.a. folgende Produktverbesserungen und -veränderungen umgesetzt:
  • Neben Investitionen, Unternehmensübernahmen und tätigen Beteiligungen sind auch Betriebsmittelfinanzierungen zulässig.
  • Neben der langen Laufzeit von 15 Jahren mit 5 Freijahren wird eine 10-jährige Laufzeitvariante mit 2 Freijahren angeboten. Die Zinsbindung bleibt unverändert bei 10 Jahren.
  • Einheitlich für alle Bundesländer wird der maximale Finanzierungsanteil 35 % der Bemessungsgrundlage betragen.
  • Der Kredit wird dem Antragsteller ohne Besicherung (mit Ausnahme der Garantie der Bürgschaftsbank) zur Verfügung gestellt, künftig entfällt der Nachrang. Eigenmittel werden einzelfallbezogen durch die Bürgschaftsbank auf Einbindung in das Gesamtvorhaben geprüft. Es entfällt die bisherige obligatorische Mithaft des Ehegatten beziehungsweise Lebenspartners.
  • Bei Vorhaben in Regionalfördergebieten erhalten die Antragsteller besonders günstige Konditionen. Die Kreise und kreisfreien Städte, die Regionalfördergebiete sind, finden Sie in dem Informationsblatt “Übersicht der Regionalfördergebiete”.

Wie die Nachfolge erfolgreich gelingt

Welche sind die wichtigsten Fähigkeiten, die Unternehmerinnen und Unternehmer für eine gelungene Unternehmensnachfolge benötigen? Was muss in dem Übergabeprozess aus rechtlicher Sicht beachtet werden? Und vor allem welche Fehler sollten vor dem Unternehmensverkauf vermieden werden? Antworten auf Fragen wie diese und andere gab eine Informationsveranstaltung im Kreishaus. Gut 50 Interessierte folgten der Einladung der Wirtschaftsförderungen von Landkreis und Stadt Osnabrück, WIGOS und WFO, der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, um sich Rat und Tipps rund um die Unternehmensnachfolge zu holen.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Unternehmensnachfolge - Jetzt pack ich`s an!“ richtete sich sowohl an Unternehmen als auch an Personen, die eine Unternehmensnachfolge, zum Beispiel durch den Kauf eines Unternehmens in Erwägung ziehen oder konkret planen. Axel Kolhosser vom UnternehmensService der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land freute sich über die große Nachfrage, wenngleich diese auch aufzeigt, wie drängend das Problem ist: „In Stadt und Landkreis Osnabrück gibt es aktuell zahlreiche Unternehmen, die vor der Herausforderung eines Wechsels stehen.“ Allein im IHK-Bezirk Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim gibt es mehr als 54.000 Unternehmerinnen und Unternehmer, von denen altersbedingt über 20.000 (älter 55 Jahre) und 23.000 (älter 50 Jahre) in naher Zukunft vor der Organisation einer Nachfolge stehen. Gemeinsame Veranstaltungen und Beratungsangebote der Organisatoren sollen bei dieser wichtigen Entscheidung Hilfestellung geben.
Im Rahmen von zwei Vorträgen wurden das komplexe Themenfeld und die besonderen Herausforderungen im Prozess beleuchtet: Prof. Heiko Hellwege von der PKF WMS GmbH & Co. KG erläuterte als langjähriger Experte die „Do´s and Dont´s für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge“. Dabei ging er auf typische Fehler und Stellschrauben schon im Vorfeld des Unternehmensverkaufs ein. Doch was ist das Unternehmen eigentlich wert? Und was soll mit der Immobilie geschehen? Der Nachfolgeberater machte insbesondere deutlich, wie wichtig es ist, frühzeitig mit der Vorbereitung und Planung zu beginnen. Weitere klassische Fehler sind laute Prof. Hellwege auch eine halbherzige Entscheidung über die Zielsetzung oder die Verfehlung in Aussicht gestellter Geschäftszahlen, die Nachverhandlungen erforderlich machen, was in der Regel den Kaufpreis negativ beeinflusst.
Anschließend nahm Coach und Consultant Jörg Schober in seinem Vortrag persönliche Entwicklungs- und Verwandlungsprozesse, die mit einer Unternehmensnachfolge verbunden sind, in den Fokus. Nach den Worten des Coach sind die wichtigsten Fähigkeiten, die Unternehmerinnen und Unternehmer für eine gelungene Unternehmensnachfolge mitbringen sollten, Kommunikationsfähigkeit und die Bereitschaft, loszulassen. Vor, während und nach dem Prozess müssen sie sich der Herausforderung der Veränderung stellen. Auch familiäre Faktoren nehmen oftmals Einfluss auf den Verlauf. Anhand von Beispielen aus seiner Coachingpraxis verdeutlichte Jörg Schober den Anwesenden, welche psychologischen Aspekte dabei eine Rolle spielen können. Um den Prozess gut zu bewältigen, könne ein begleitendes Coaching hilfreich sein. Gemeinsam mit dem Coach könnten Potenziale identifiziert werden, Führungskompetenzen entwickelt und der Übergang strukturiert geplant werden.
Über den Erfolg der Nachfolgeveranstaltung freuten sich (v. li.): Enno Kähler (IHK), Axel Kolhosser (WIGOS-UnternehmensService), Referent Jörg Schober, Referent Prof. Dr. Heiko Hellwege, Dirk Lebeda (HWK) und Andreas Meiners (WFO-UnternehmensService).

6. Nachfolgemonitor vorgestellt

Die Unternehmensnachfolge bleibt eine der größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand. Dies belegt die 6. Ausgabe des Nachfolgemonitors, herausgegeben von der FOM Hochschule, dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und der Creditreform Rating AG. Der Bericht bietet fundierte Erkenntnisse auf Basis realer Unternehmensübernahmen und liefert Einblicke in die wichtigsten Trends und Herausforderungen, die den Nachfolgeprozess prägen. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt über 9.000 Unternehmensnachfolgen aus den Jahren 2014 bis 2023 untersucht.
Der Nachfolgemonitor zeigt dass der demografische Wandel die Unternehmensnachfolge weiterhin erschwert. Die wachsende Zahl von Unternehmerinnen und Unternehmern, die das 55. Lebensjahr überschritten haben und einen Nachfolger suchen, steht einer geringeren Anzahl potenzieller Übernehmer gegenüber, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Mehrheit der Unternehmensübergaben findet in einem Alter von 60 bis 69 Jahren statt. Ein signifikanter Teil von 22 Prozent übergibt bereits im Alter von 50 bis 59 Jahren, 13 Prozent allerdings erst, wenn sie 70 Jahre oder älter sind. Insgesamt ist das Durchschnittsalter der Übergebenden noch einmal deutlich von 61,5 auf 63,0 Jahre gestiegen.
Nach wie vor dominieren Männer bei der Übernahme von Unternehmen: 78 Prozent der Nachfolger sind männlich, während Frauen mit 22 Prozent unterrepräsentiert sind. Frauen gründen immer noch verstärkt im Gesundheitssektor oder im Handel. Bei Männern dominiert das verarbeitende Gewerbe sowie das Baugewerbe. Frauen übernehmen tendenziell die kleineren, aber profitableren Unternehmen, während es Männern eher gelingt, nach der Übernahme Umsatz und Ertrag zu steigern.

21. und 22.11: Frauen-Business-Tage 2024

„Zukunft gestalten, Chancen nutzen: digital, innovativ, kooperativ“ – so lautet das Motto der „Frauen-Business-Tage in der IHK“ am Donnerstag und Freitag, 21. und 22. November 2024. Im Fokus stehen die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und New Work. Das passt auch perfekt zum IHK-Themenjahr #GemeinsamMenschenBilden.
Im Vorjahr feierten die „Frauen-Business-Tage in der IHK“ ihr 10-jähriges Jubiläum. Das Fazit damals: „Das mehrtägige Netzwerktreffen für Unternehmerinnen, Gründerinnen und Interessentinnen hat über die Jahre noch an Dynamik gewonnen!“ Und tatsächlich: Frauen haben in der Arbeitswelt heute ein anderes Standing als noch im Jahr 2013.
Am 21. und 22. November greift das Angebot – die Teilnahme ist kostenfrei! – erneut ein Thema der Zeit auf. Unter dem Titel „Zukunft gestalten – digital, innovativ, kooperativ“ werden Vortrags- und Workshop-Angebote gebündelt, die sich mit der Digitalisierung, mit künstlicher Intelligenz und mit New Work befassen. So sprechen im Businesstalk am ersten Veranstaltungstag vier Führungsfrauen aus der Region über aktuelle und zukünftige Herausforderungen sowie die Chancen der digitalen Transformation und der neuen Arbeitswelt. Und wir stellen uns die Frage, ob New Work die Innovationskraft von Mitarbeitenden besser aktiviert.
Die sich mit der Globalisierung und Digitalisierung verändernden Wünsche und Bedürfnisse der Belegschaften im Berufsleben und die wachsende Vielfalt in Bezug auf Alter, Erfahrung und Nationalität sind Thema des zweiten Veranstaltungstages. Wir stellen uns die Frage nach daraus resultierenden Chancen und Risiken für den Unternehmensalltag.
Das Programm der diesjährigen Veranstaltung sowie die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter: www.ihk.de/osnabrueck/frauenbusinesstage

Anpassungen beim ERP Gründerkredit - StartGeld

Der ERP-Gründerkredit – StartGeld ermöglicht Gründern sowie Freiberuflern und kleinen Unternehmen, die noch keine 5 Jahre am Markt aktiv sind (Aufnahme der Geschäftstätigkeit, das heißt Datum der ersten Umsatzerzielung), eine zinsgünstige Finanzierung von Vorhaben in Deutschland mit einem Gesamtfremdfinanzierungsbedarf bis 125.000 Euro.
Zum 01.11.2024 öffnet die KfW den ERP-Gründerkredit – StartGeld im Rahmen der Umsetzung der "Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen" der Bundesregierung für alle gemeinnützigen Antragsteller.
Antragsberechtigt im ERP-Gründerkredit – StartGeld sind alle gemeinwohlorientierten Unternehmen. Dies gilt sowohl für kleinegewerbliche Sozialunternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht als auch für kleine gemeinnützige Unternehmen.
Ab sofort sind beim ERP-Gründerkredit – StartGeld möglich:
  • Selbstschuldnerische Bürgschaften als Alternative zur (quotalen) Mithaft:
    Bei einer Antragstellung durch eine haftungsbeschränkte Rechtsform im ERP-Gründerkredit – StartGeld waren bisher ausschließlich (quotale) Mithaftungen aller direkt oder indirekt am Unternehmen beteiligten natürlichen Personen (Gesellschafter) obligatorisch. Ab sofort sind für Neuanträge alternativ zur quotalen Mithaft auch selbstschuldnerische Bürgschaften entsprechend der Beteiligungsquote zulässig. Ist die Mitverpflichtung mehrerer Gesellschafter notwendig, muss allerdings eine einheitliche Vorgehensweise gewählt werden.
  • Überschreitungen des Gesamtfremdfinanzierungshöchstbetrages:
    Der Höchstbetrag für Fremdfinanzierungen beträgt 125.000 EUR. Künftig sollen Kontokorrentkredite und Lieferantenkredite auf diesen Höchstbetrag im ERP-Gründerkredit – StartGeld nicht mehr angerechnet werden. Denn Kontokorrentkredite und Lieferantenkredite stellen kurzfristige flexible Finanzierungsinstrumente für den Unternehmensgründer dar. Das Vorhandensein dieser Liquiditätslinien erhöht die finanzielle Widerstandsfähigkeit des Unternehmensgründers. Daher werden sie künftig nicht mehr auf Gesamtfremdfinanzierungshöchstbetrag im ERP-Gründerkredit – StartGeld angerechnet.
  • Längere Übergangsfristen vom Nebenerwerb zum Haupterwerb:
    Bisher wurde im ERP-Gründerkredit – StartGeld nur ein Nebenerwerb gefördert, der mittelfristig auf einen Haupterwerb ausgerichtet ist. In der Praxis folgt daraus, dass in der Regel nach 4 Jahren geprüft werden muss, ob der Nebenerwerb in einen Haupterwerb gewandelt wurde. Künftig wird diese Anforderung insofern gelockert, dass der geförderte Nebenerwerb grundsätzlich haupterwerbsfähig sein muss. Eine Zeitvorgabe zur Erreichung dieses Ziels wird nicht mehr gemacht. Unverändert ist Zielsetzung des ERP-Gründerkredits – StartGeld der Aufbau einer tragfähigen selbständigen Existenz mit aktiver unternehmerischer Tätigkeit kombiniert mit einem Arbeitsplatz im angestrebten Haupterwerb für den Gründer.

DIHK: Gründungsinteresse sinkt auf historischen Tiefstand

Ein Rekordtief beim Gründungsinteresse und die bisher schlechteste Bewertung des Gründungsstandortes Deutschland durch Jungunternehmerinnen und -unternehmer: In ihrem aktuellen Report Unternehmensgründung kommt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu ernüchternden Ergebnissen.
Die fast 1.000 angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich an der Befragung der DIHK und der Industrie- und Handelskammern (IHKs) beteiligten, bewerteten den Gründungsstandort Deutschland 2024 mit einer 3,6 gerade einmal als "ausreichend". Ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren – dabei hatten die Rahmenbedingungen hierzulande im Urteil der Jungunternehmer schon zuvor mit 3,3 (2020 und 2021) beziehungsweise 3,4 (2022 und 2023) lediglich als "befriedigend" abgeschnitten.
„Ich mache mir große Sorgen um unseren Standort“, kommentiert DIHK-Präsident Peter Adrian die Ergebnisse des DIHK-Reports Unternehmensgründung 2024. „In der Industrie sehen wir schon fast einen Abschied auf Raten durch verstärkte Produktionseinschränkungen und Abwanderungstendenzen. Wenn jetzt auch noch immer weniger Menschen hierzulande Unternehmen gründen wollen, gehen uns wichtige Potenziale für Wachstum und Innovationen verloren“.
“Die Entwicklung ist auch deswegen sehr bedenklich, weil sich der Rückgang des Gründungsinteresses nicht allein durch demografische Veränderungen erklären lässt. Enorm gestiegene Kosten zum Führen von Betrieben und das Dickicht bürokratischer Regelungen ersticken aktuell die Lust am Unternehmertum. Die Signale für eine bessere Standortpolitik könnten kaum deutlicher sein“, so der DIHK-Präsident.
Neben der konjunkturellen Lage gibt es viele strukturelle Hemmnisse für das Unternehmertum, wie die Beratungsgespräche der IHKs zeigen. Insbesondere sind es die hohe Regulierungsdichte sowie hohe Kosten, welche zusätzlich zu den Unsicherheiten über das geschäftliche Umfeld viele potenzielle Gründerinnen und Gründer davon abhalten, sich selbstständig zu machen.
„Dabei tröstet es kaum, dass einige Projekte etwa in der Gastronomie, die wegen Corona auf Eis gelegt wurden, jetzt nachgeholt werden“, so der DIHK-Präsident. „Und auch das Plus bei den Beratungen von arbeitslosen Gründern ist eher ein Sondereffekt, weil die Förderung in diesem Bereich verändert wurde. Erfreulich ist, dass durch das intensive Engagement der IHKs mehr Besucher zu deren Gründungsinformationstagen gekommen sind. Allerdings kann das keine guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen ersetzen“, gibt Adrian zu bedenken.
„Pioniermut und Unternehmergeist brauchen wir angesichts der aktuellen Herausforderungen umso mehr. Einen solchen Spirit müssen wir mehr unterstützen. Mich als Unternehmer betrübt es sehr, wenn die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln immer schwieriger werden und Gründer sich entmutigt fühlen.“
Damit Gründen wieder attraktiver wird, sind nach Meinung von drei Vierteln der Befragten schnellere und einfachere Regularien nötig. Zwei Drittel fordern ein einfacheres Steuerrecht. Weit oben auf die To-do-Liste der Politik gehören den Gründenden zufolge außerdem ein besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, niedrigere Energiepreise und mehr Verständnis für das Unternehmertum in der Gesellschaft.
Der DIHK-Präsident mahnt die Politik, stärker auf die Gründerinnen und Gründer zu hören: "Sie wissen sehr genau, an welchen Schrauben gedreht werden muss, damit in Deutschland wieder mehr neue Unternehmen entstehen.“
Die DIHK leitet hieraus eine politische Agenda für den Gründungsstandort Deutschland ab. Wichtigstes von elf Handlungsfeldern ist der Abbau von Bürokratie. Hier legt die DIHK neun konkrete Maßnahmen vor – von der Entschlackung des Formulars „Einnahme-Überschussrechnung“ bis hin zu einfacheren Formalitäten für ausländische Staatsangehörige bei der Unternehmensgründung.

Neue Landingpage zur Nachfolgefinanzierung

Für die Bürgschaftsbanken in Deutschland gewinnt das Nachfolge-Geschäft weiter an Bedeutung, das belegen auch die Geschäftszahlen der Bürgschaftsbanken für das erste Halbjahr 2024. In den ersten sechs Monaten des Jahres haben Bürgschaftsbanken mehr als 1.350 Existenzgründungen begleitet und Kredite und Beteiligungen in Höhe von 430 Mio. Euro mit Bürgschaften und Garantien über 301 Mio. Euro abgesichert. Jeder dritte Bürgschaftseuro dient inzwischen der Absicherung von Nachfolgefinanzierungen.
Für die Finanzierung von Nachfolgen haben die Bürgschaftsbanken und Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften eine spezielle Landingpage eingerichtet, auf der auch der Unternehmenswertrechner der von Industrie- und Handelskammern getragenen Unternehmenswerkstatt Deutschland zu finden ist.

KfW-Unternehmensbefragung zum Finanzierungsklima

Das Finanzierungsklima für Unternehmen hat sich infolge der geldpolitischen Straffung in den vergangenen zwei Jahren spürbar eingetrübt. Durch die gleichzeitig schwierige konjunkturelle Lage ließ in einigen Teilen des Unternehmenssektors auch die Kreditnachfrage entsprechend nach. Trotz der Herausforderungen stabilisierte sich aber die Eigenkapitalsituation der Unternehmen. Und auch das Thema Nachhaltigkeit rückte bei den Unternehmen stärker in den Fokus. Insbesondere bei Kreditverhandlungen werden Unternehmen immer häufiger gebeten nachzuweisen, dass sie das Thema im Blick haben und z.T. auch aufgefordert entsprechende Daten vorzulegen. Das zeigen die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2024, die KfW Research gemeinsam mit 17 Spitzen-, Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft durchgeführt hat.
Großen Handlungsbedarf gibt es bei den Unternehmen bei der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen. So sind sich viele Unternehmen zwar bewusst, dass sie zukünftig im Rahmen von Kreditverhandlungen voraussichtlich häufiger auf das Thema Nachhaltigkeit angesprochen werden. Vier von zehn befragten Unternehmen rechnen damit, dass die Transparenzanforderungen bzgl. Nachhaltigkeit im Zuge von Kreditverhandlungen künftig zunehmen werden. Derzeit sieht sich aber nur jedes dritte Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeitskennzahlen gut oder sehr gut aufgestellt bzw. vorbereitet. Insbesondere im Segment der größeren Unternehmen zeigen sich ausgeprägte Lücken zwischen erwarteter Relevanz des Themas und Vorbereitungsstand.

Neuer Nachfolgekoffer für Unternehmen

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer im Landkreis Osnabrück stehen aus Altersgründen oder anderen Themen vor der Herausforderung, aktuell oder in den nächsten Jahren eine Nachfolge zu finden und den Übergang in eine neue Unternehmenszukunft zu gestalten. IHK, HWK und WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land unterstützen seit vielen Jahren Unternehmen im Nachfolgeprozess. Jetzt hat die WIGOS gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (IHK), der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (HWK) und der KERN Unternehmensberatung den „Nachfolgekoffer“ auf den Weg gebracht. Der kleine grüne Dokumentenkoffer ist vollgepackt mit Materialien sowie Tipps und Tricks zur Unternehmensnachfolge und kostenfrei bei der WIGOS erhältlich.
“Wir wissen aus vielen Gesprächen mit Unternehmen, dass im Laufe des Prozesses oftmals akut intensive Unterstützung benötigt wird. Um Handlungsdruck und Schwierigkeiten zu vermeiden, sollten Unternehmen so früh wie möglich damit beginnen, sich zu orientieren und den Nachfolgeprozess einzuleiten. Der “Nachfolgekoffer” bietet einen komprimierten Einstieg in das Thema und kann der Auftakt zu einer weiterführenden Beratung und Begleitung durch die WIGOS sein”, betont Axel Kolhosser vom WIGOS-UnternehmensService und verweist auf die regelmäßig angebotenen Nachfolgesprechtage der WIGOS. Dass das kostenlose Beratungsangebot so gut angenommen werde, zeige, wie drängend das Thema Nachfolge sei. „Bei dem Thema Nachfolge ist es wichtig, dass wir an einem Strang mit relevanten Partnern im Landkreis Osnabrück ziehen. Umso mehr freut es mich, dass wir den Nachfolgekoffer gemeinsam mit der Handwerkkammer und der IHK herausgeben.“
Im Nachfolgekoffer finden Interessierte praxisgerechte Unterstützung auf ihrer Reise in eine neue Unternehmenszukunft – zum Beispiel durch das beigelegte Buch „Unternehmensnachfolge. Das Prozesswissen“ der Autoren Ingo Claus und Nils Koerber. “Mit dem Buch und dem Nachfolgekoffer wollen wir Mut machen, den Generationenwechsel in der Firma anzugehen. Wir zeigen Stolperfallen auf und erklären, welche Meilensteine zu bewältigen sind”, so Nachfolgeexperte Ingo Claus vom Beratungsunternehmen KERN.
Damit Betriebe für den Ernstfall gerüstet sind, erhalten sie im “Nachfolgekoffer” der WIGOS ergänzend das Notfallhandbuch der IHK und den Notfallordner der HWK auf einem USB-Stick. “Ein unerwarteter Ausfall der Geschäftsführung kann die Existenz des Unternehmens gefährden. Umso wichtiger ist es, vorzusorgen und unter anderem Vertretungsregelungen und Vollmachten frühzeitig zu klären. Bei der Planung eines langen Nachfolgeprozesses kann das Handbuch zudem die richtigen Impulse geben”, unterstreicht Enno Kähler, Ansprechpartner zum Thema Nachfolge bei der IHK. Auch Dirk Lebeda, Nachfolgefachmann bei der HWK freut sich, dass Betrieben Unterstützungsmaterialien in dieser komprimierten Form angeboten werden: “Der Notfallkoffer deckt sowohl den privaten als auch den betrieblichen Bereich ab. Enthalten sind Formulare wie Vollmachten, aber auch Vorlagen für Kontaktdaten von Personen, die im Notfall kontaktiert werden müssen, und Checklisten, was zu tun ist, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Schließlich möchten wir, dass die Betriebe auch im Ernstfall gut gerüstet sind.”
Der “Nachfolgekoffer” kann bei der WIGOS, Eckhard Wiebrock, wiebrock@wigos.de, Tel. 0541-501-3718, - solange Vorrat reicht - angefordert werden.

Bundesweite IHK-Aktionswoche zur Unternehmensnachfolge erfolgreich

Mehr als 2.600 Teilnehmende informierten sich im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Fortsetzung folgt!" bei ihren Industrie- und Handelskammern (IHKs) darüber, wie sie die Unternehmensnachfolge erfolgversprechend angehen können. Insgesamt beteiligten sich 60 IHKs an der gemeinsamen durch den DIHK initiierten Aktion.
Die Events waren vielfältig: Gemeinsam mit Partnern wie Steuerberatungen, Banken und Sparkassen, Förderbanken und Rechtsanwälten informierten die IHKs landauf, landab in Sprechtagen, Telefon-Hotlines, Aktionstagen "Nachfolge ist weiblich", mit der Präsentation erfolgreicher Nachfolge-Tandems, Webinaren, auf Nachfolgekonferenzen, Matching-Events, Nachfolgefrühstücken und Business-Lunches über alle Aspekte der Unternehmensnachfolge.
Mit der Aktionswoche konnten die IHKs abermals auf die wichtige Zukunftsherausforderung der Unternehmensnachfolge aufmerksam machen und Unternehmen und Nachfolgeinteressierte ganz konkret unterstützen.

Nächstes Veranstaltungsangebot:
Sie stehen vor der Herausforderung, Ihr Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen, Ihr Lebenswerk an die nächste Generation zu übertragen oder selbst ein Unternehmen zu übernehmen? Dann sind Sie herzlich eingeladen am 19. September 2024 unseren Workshop “Generationsmanagement im digitalen Wandel meistern“ zu besuchen

GEM-Länderbericht Deutschland

Der Wunsch ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist unter der deutschen Bevölkerung weiterhin vergleichsweise stark ausgeprägt – das zeigt nach einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums der aktuelle Länderbericht Deutschland des „Global Entrepreneurship Monitor“ (GEM) 2023/24.
Die Gründungsquote in Deutschland lag im Jahr 2023 demnach bei 7,7 Prozent – dem zweithöchsten Wert in der mittlerweile 25jährigen Geschichte des GEM. Das heißt dieser Anteil der Gesamtbevölkerung hat in den letzten gut drei Jahren die Gründung eines eigenen Unternehmens vorbereitet oder bereits umgesetzt. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit hinter dem Vereinigten Königreich (11,8 Prozent) und Frankreich (10,8 Prozent), aber vor Norwegen (6,9 Prozent) und Spanien (6,8 Prozent). Ein Trend setzt sich dabei fort – immer mehr junge Menschen in Deutschland entscheiden sich für eine Gründung.
Den höchsten Anteil an der Gesamtgründungsquote von 7,7 Prozent erreichte in diesem Jahr die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen mit 13,3 Prozent, dicht gefolgt von der jüngsten Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 11,0 Prozent. Seit 2017 hat sich der Anteil der jüngsten Altersgruppe damit verdreifacht. Besonders stark waren die Gründungsaktivitäten im Einzelhandel – fast 25 Prozent der Gründerinnen und Gründer ordneten sich diesem Bereich zu.
Die Gründungaktivitäten und Gründungsvorhaben von Frauen liegen auch 2023 unterhalb der von Männern. Die Gründungsquote bei Frauen beträgt gemäß aktueller Analyse 5,9 Prozent und bei Männern 9,3 Prozent. Die Auswertung zeigt zudem, dass die Gründungsquote von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland 2023 mit 12,6 Prozent um 5,6 Prozentpunkte höher ist als die Gründungsquote der Bevölkerung ohne Einwanderungsgeschichte (circa 7 Prozent).

Der neue GEM-Länderbericht, der in Kooperation zwischen dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover und dem RKW Kompetenzzentrum entstanden ist, analysiert sowohl Gründungsaktivitäten und -einstellungen als auch gründungsbezogene Rahmenbedingungen in Deutschland im internationalen Vergleich.

DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2024 veröffentlicht

Immer mehr Unternehmer finden keine geeignete Nachfolge. Aktuell ist es daher für 28 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer eine Option, die Türen für immer zu schließen. Im Vorjahr waren es 25 Prozent. Hochgerechnet stehen deswegen in den nächsten fünf Jahren mehr als eine Viertelmillion Unternehmen vor dem Aus. Das ist das Ergebnis des aktuellen DIHK-Reports Unternehmensnachfolge (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 377 KB), dem mehr als 48.000 Beratungsgespräche in den Industrie- und Handelskammern (IHKs) zugrunde liegen.
„Die Rückmeldungen aus den Unternehmen bereiten mir große Sorgen“, so DIHK-Präsident Peter Adrian. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer fühlen sich von der Politik nicht richtig ernst genommen und empfinden die zunehmenden Detailregelungen und kleinteiligen Pflichten als bürokratisch und oftmals als vollständig unverhältnismäßig. Sie wollen etwas schaffen und innovativ sein. Stattdessen sollen sie Daten sammeln und Formulare bearbeiten, abschicken und abheften.“ Dazu kommen hohe Kosten etwa für Energie, inflationsbedingte Kaufzurückhaltung, fehlende Fachkräfte und große Unsicherheit über den Kurs der Wirtschaftspolitik. „Die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland verschlechtern sich. Unternehmertum wird leider immer unattraktiver, was ich als überzeugter Unternehmer sehr bedaure", sagt Adrian.
Immerhin sehen die IHKs nach der schwierigen Corona-Zeit wieder vermehrt Nachfragen in den Dienstleistungsbranchen. Zudem zahlt sich das intensive Engagement der IHKs aus und mancherorts können sie dadurch mehr Interessenten für die Unternehmensnachfolge gewinnen. Allerdings ist der Rückgang gegenüber der Vorkrisenzeit weiter frappierend. Im Vergleich zum Jahr 2019 meldeten sich 36 Prozent weniger Interessenten, um einen Betrieb zu übernehmen. Dass die deutlichen Corona-Einbußen zwischenzeitlich nicht wieder aufgeholt werden konnten, ist ein Alarmsignal. Vielfältige Unsicherheiten führen weiter zu einer abwartenden Haltung bei Investitionen und beim unternehmerischen Engagement.
Gleichzeitig haben sich noch nie so viele Senior-Unternehmerinnen und -Unternehmer zur Unternehmensnachfolge beraten lassen. Die Zahl der Beratungen stieg 2023 auf 8.276 – das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fast einem Viertel (22 Prozent). Im gleichen Zeitraum meldeten sich 2.760 Interessenten bei den IHKs. Die Zahl der Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine Nachfolgelösung suchen, ist also dreimal so hoch wie die Zahl der Interessenten. Sehr herausfordernd ist die Situation im Gastgewerbe, im Handel und in der Verkehrsbranche.
Diese Entwicklungen könnten deutliche Auswirkungen auf die Struktur des Mittelstands haben. Wenn etwa in der Industrie mittelständische Unternehmen vom Markt verschwinden und auch das Know-how nicht mehr verfügbar ist, dann kann das zu Brüchen in der gesamten Zulieferstruktur führen. „Wir müssen dringend umsteuern und den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtern – egal ob Nachfolge oder Gründung. Engagierte, junge Menschen müssen das Gefühl haben, ihnen wird der Weg als Unternehmerin und Unternehmer erleichtert und nicht mit Hürden erschwert“, so Adrian. Die Politik ist gefordert, die Perspektiven zu verbessern.
Es gilt, ganz konkrete Hürden für den Übergang zu beseitigen. So sollten Genehmigungen für einen Betrieb auch nach dem Wechsel in der Eigentumsstruktur und der Geschäftsführung fortgelten. Die mit den Unternehmensnachfolgen verbundenen Verwaltungsprozesse müssen verschlankt und digitalisiert werden. Künftig sollten die Beteiligten einen beabsichtigten Betriebsübergang nur noch bei einer einzigen staatlichen Stelle anzeigen müssen. Auch für die Weiternutzung von Kunden- und Lieferantendaten bedarf es einer praktikablen Lösung. Nachfolgerinnen und Nachfolgern sollen möglichst reibungsfrei das Geschäft mit Kunden und Geschäftspartnern weiterführen können – was die Partner zu fast 100 Prozent auch wollen.

KfW-Gründungsmonitor 2024

Die Gründungstätigkeit in Deutschland hat im Jahr 2023 leicht zugelegt. Das zeigt der aktuelle KfW-Gründungsmonitor.
Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 568.000 gestiegen (+3%). Allerdings ging dabei die Zahl an Gründungen im Vollerwerb auf 205.000 zurück (-8%), während es im Nebenerwerb mit 363.000 wieder mehr Gründungen gab (+11%). Insgesamt fehlte der Gründungstätigkeit 2023 der gesamtwirtschaftliche Antrieb. Die Prognosen für Konjunktur und Arbeitsmarkt lassen ähnlich schwache Impulse im laufenden Jahr 2024 erwarten.
Zentrale Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitor 2024 sind:
  • Zahl der Existenzgründungen legt leicht zu
    Die Gründungstätigkeit in Deutschland war im Jahr 2023 geringfügig stärker als im Vorjahr. Die Zahl der Existenzgründungen nahm leicht auf 568.000 zu (+3 %). Gesamtwirtschaftlich gab es dabei weder konjunkturell noch arbeitsmarktseitig nennenswerte Impulse auf die Gründungstätigkeit. Die Entwicklungen bei Voll- und Nebenerwerbsgründungen verliefen unterschiedlich. Während im Vollerwerb die Zahl der Gründungen auf 205.000 zurückging (-8 %), legte sie bei Nebenerwerbsgründungen auf 363.000 zu (+11 %). Auch im laufenden Jahr ist nur mit geringen gesamtwirtschaftlichen Impulsen zu rechnen. Die gesunkene Zahl der Gründungsplanungen 2023 wird die Gründungstätigkeit 2024 belasten.
  • Gründerinnenanteil steigt
    Der Anteil von Gründerinnen an der Gründungstätigkeit ist 2023 auf 44 % gestiegen. Der Gründerinnenanteil schwankt allerdings teilweise stark, es ist weder ein positiver noch ein negativer Trend auszumachen. Unternehmerische Rollenmodelle haben einen positiven Effekt auf die Realisierung von Gründungen. Bei Frauen scheint dieser Effekt größer zu sein als bei Männern. Erfolgreiche Unternehmerinnen sichtbarer zu machen, kann dazu beitragen, den Gründerinnenanteil nachhaltig zu steigern.
  • Hamburger zeigen am häufigsten Präferenz für Selbstständigkeit
    Die Präferenz für die berufliche Selbstständigkeit ist auch 2023 auf niedrigem Niveau geblieben. Nur 24 % der erwachsenen Bevölkerung bis 67 Jahre würde die Selbstständigkeit gegenüber einer Anstellung grundsätzlich vorziehen. In Hamburg zeigt sich diese Präferenz dabei am häufigsten.





Wieder mehr Gründungen - IHK veröffentlicht Barometer

Im Jahr 2023 hat es in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim 6.870 Neugründungen gegeben. Das waren 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Zahl der vollständigen Unternehmensaufgaben auf 4.800. Der Saldo aus Neugründungen und vollständigen Geschäftsaufgaben in der Region bleibt damit weiterhin positiv. Dies sind Ergebnisse des aktuellen Barometers (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 371 KB)der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim zum Thema Unternehmensgründungen.
„Erfreulich ist das nach wie vor stabile Gründungsinteresse von Frauen. Auf sie entfallen im letzten Jahr 39,4 Prozent aller gegründeten gewerblichen Einzelunternehmen in unserer Region“, sagt Thomas Reyl, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Unternehmensgründung und -förderung. Als Motive für den Schritt in die Selbstständigkeit zählen laut IHK für Gründerinnen insbesondere Flexibilität, finanzielle Unabhängigkeit sowie die Möglichkeit, einen gesellschaftlichen Beitrag leisten zu können.
Auch die Zahl der Neugründungen durch ausländische Staatsangehörige ist 2023 in der Region im Vergleich zum Vorjahr weiter angestiegen. Insgesamt wurden im letzten Jahr 1.129 Einzelunternehmen durch ausländische Staatsangehörige gegründet. Mit einem Anstieg um 18,5 Prozent hebt sich die Region damit von der Entwicklung im Land (+10,9 %) und im Bund (+ 12,1 %) ab. Absolut gab es niedersachsenweit im letzten Jahr 8.408 und bundesweit 118.199 Neugründungen durch ausländische Staatsangehörige.

Gründerzahlen in Freien Berufen steigen weiter an

Im Vorjahr stiegt die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen gegenüber 2022 um 1,7% auf rund 94.670 an. Das zeigt eine zeigte eine Studie des IfM Bonn, die jetzt (4/2024) veröffentlicht wurde.

Freiberufler gründen am häufigsten in Berlin und Hamburg

In 2023 ist die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen gegenüber dem Vorjahr um 1,7% auf rund 94.670 gestiegen. Damit gingen im vergangenen Jahr erneut mehr Freiberufler den Weg in die Selbstständigkeit als ein Jahr zuvor. Zugleich lag die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen erstmals wieder über dem Vor-Pandemie-Niveau (2019: 93.590). Dies zeigt sich auch an der Existenzgründungsintensität, die Anzahl der Gründungen pro 10.000 erwerbsfähigen Einwohnern: Sie liegt mit 18,4 nun sowohl über 2022 (18,1) als auch 2019 (18,2).

Höchste Zuwächse im Saarland und Baden-Württemberg

Am stärksten stieg die Anzahl der Existenzgründungen in den Freien Berufen im Saarland und in Baden-Württemberg. In Sachsen, Bremen, Hessen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gründeten dagegen weniger Freiberufler als in 2022.

Im Norden ist der Frauenanteil höher

Im Bundesdurchschnitt blieb der Anteil der Frauen an allen freiberuflichen Gründungen konstant (54,8%). Deutlich über dem Durchschnittswert lag ihr Gründungsanteil in Schleswig-Holstein (59,0 %) und Mecklenburg-Vorpommern (58,8 %). Bezogen auf 10.000 Erwerbstätige lag die Anzahl der Gründungen von Frauen in Berlin (57) und Hamburg (38) am höchsten, gefolgt von Sachsen und Bayern (22).

Beratertage der IHK-Seniorexperten am 05.08. und 12.08.2025 in Osnabrück und Lingen

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim lädt regelmäßig Existenzgründer und Jungunternehmer zu einem kostenlosen Beratungsgespräch mit den IHK-Seniorexperten ein. Die IHK-Seniorexperten sind ein Team von Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und jetzt Wissen, Können und Erfahrung honorarfrei zur Verfügung stellen. Das Hilfsangebot der IHK-Seniorexperten reicht von der Hilfe bei Existenzgründung, bei Betriebsübergabe oder Betriebsübernahme bis hin zur Existenzsicherung.
Der IHK-Seniorexperten-Sprechtag wird monatlich in Osnabrück, Lingen und Nordhorn angeboten. Er ist kostenlos, allerdings wird ein Pfandgeld von 25 Euro erhoben, das die Teilnehmer nach der Beratung zurückerhalten. Da die Beratungen in vertraulichen Einzelgesprächen stattfinden, ist eine Anmeldung erforderlich. Bitte melden Sie sich bei Andrea Duhme für Ihren Wunschtermin an.
Die Jahrestermine finden Sie hier:

Hochwasserhilfen für Unternehmen

Die Niedersächsische Landesregierung stellt über die NBank Hilfen für Unternehmen und Angehörige freier Berufe zur Verfügung, die Schäden durch Hochwasser erlitten haben. Die Förderung greift ab einer Schadenshöhe von 5000 Euro, bis zu 50 Prozent der Kosten werden übernommen.
Die Schäden müssen unmittelbar auf ein Hochwasserereignis zwischen dem 24. Dezember 2023 und dem 30. April 2024 zurückzuführen sein.
Die NBank bietet auf Ihrer Website einen Fördercheck an, über den Unternehmen an feststellen können, ob sie die Förderung nutzen können.
Anträge können ab sofort gestellt werden. Nähere Informationen finden Sie hier.

Neuer Kredit für kleine und mittlere Unternehmen aufgelegt

Die NBank bringt einen neuen Kredit auf den Markt: den NBank Investkredit. Er soll kleinen oder mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft Investitionen und Betriebsmittelfinanzierungen ermöglichen. Im Fokus stehen dabei Investitionen in die energetische und technologische Transformation von Unternehmen sowie Betriebsmittelfinanzierungen. Das Darlehen soll die betrieblichen Folgen des Ukraine-Kriegs abfedern.
Unternehmen können das Darlehen über ihre Hausbanken beantragen. Die Höhe des Kredits beträgt zwischen 50.000 und 4 Millionen Euro, die Laufzeit bis zu zehn Jahre für langfristige Investitionen und fünf Jahre für Betriebsmittelfinanzierungen. Anträge können bis zum 04.12.2024 gestellt werden. Finanziert werden können beispielsweise folgende Investitionen:
  • Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien
  • Unterstützung einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft
  • Implementierung von digitalen Technologien und Prozessen zur Effizienzsteigerung
  • Umstellung auf E-Mobilität
Gefördert werden Unternehmen, die mindestens drei Jahre alt sind. Der Zinssatz richtet sich mittels eines risikogerechten Zinssystems nach den wirtschaftlichen Verhältnissen des Unternehmens und dem Wert der Sicherheiten. Der Antrag muss vor Beginn des Vorhabens gestellt werden. Finanziert werden bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten. Insgesamt stehen für das Förderprogramm bis zu 250 Millionen Euro zur Verfügung.
Nähere Informationen um Programm finden Sie unter folgendem Link: https://www.nbank.de/Förderprogramme/Aktuelle-Förderprogramme/NBank-Investkredit-(NIK).html

Mehr Zuverlässigkeit und weniger Emissionen: Kombinierter Verkehr Basis für Transformation des Güterverkehrs

„Die prognostizierten Entwicklungen speziell im kombinierten Verkehr bieten weitere Potentiale für unsere starke Logistikregion und tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei“, betonte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, bei der Mobilitätsveranstaltung der IHK, die jetzt in Osnabrück ausgerichtet wurde.
Tatsächlich nimmt der Anteil der Güter, der nur über einen Verkehrsträger transportiert wird, ab: Die Beförderungsmenge im Güterverkehr hat sich von 2018 bis 2022 insgesamt um knapp drei Prozent verringert. Anders ist die Situation im kombinierten Verkehr: Dort legte die Beförderungsmenge im gleichen Zeitraum um acht Prozent zu. Zudem wird laut Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) von 2023 der Güterverkehr zwischen 2019 und 2051 um insgesamt 30 Prozent wachsen, der kombinierte Verkehr sogar um über 70 Prozent. Das bietet Chancen für Industrie und Gewerbe. Störungsfreie logistische Abläufe sind ein Garant für unternehmerischen Erfolg. Dabei können kombinierte Verkehre auf Straße, Schiene und Wasserstraße einen wichtigen Beitrag leisten und zur Veränderung des „Modal Split“, also der Verteilung des Güter- und Personenverkehrs auf mehrere Verkehrsträger, beitragen.
„Mit den Güterverkehrszentren in Dörpen und Coevorden/Emlichheim sowie dem Container Terminal Osnabrück ist unsere Region für den kombinierten Verkehr gut aufgestellt”, sagte Schweda und forderte, die intermodale Mobilität zu fördern, die Zuverlässigkeit des Schienentransportweges zu verbessern sowie zusätzliche Anreize für eine Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene zu schaffen.
Welche Potentiale die Region für den kombinierten Verkehr bietet, davon konnten sich die Teilnehmer der IHK-Veranstaltung beim Container Terminal Osnabrück (CTOS) vor Ort überzeugen. Dort bekamen sie vom CTOS-Geschäftsführer Björn Tiemann Einblicke in Abläufe und Kapazitäten. „Der Kunde kann sich darauf verlassen, dass der kombinierte Verkehr funktioniert“, so Tiemann. Ebenso betonten Michael Nintemann, Geschäftsführer Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr mbH (DUK), und Dieter Lindschulte, Geschäftsführer GVZ Europark Coevorden-Emlichheim GmbH, bei der anschließenden Diskussionsrunde bei der Heinrich Koch Internationale Spedition GmbH & Co. KG, zusätzliche Potentiale des kombinierten Verkehrs zu erschließen sowie gemeinsame Perspektiven zu entwickeln. Doch dafür müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. „Die Planbarkeit der Trassenpreise muss gewährleistet sein. Dies ist für den kombinierten Verkehr von großer Bedeutung“, forderte Nintemann. So könne auch der kombinierte Verkehr einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität leisten, denn laut Bundesverkehrsministerium würden dadurch jährlich rund 2,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart. „Für den nachhaltigen Transformationsprozess ist der kombinierte Verkehr ein wesentlicher Teil der Lösung“, machte Lindschulte deutlich.
Die Veranstaltung zum kombinierten Verkehr bildete den Auftakt einer Veranstaltungsreihe, die die IHK zum Thema „Nachhaltige Mobilität“ in diesem Jahr durchführt.

Phishing-Kampagne greift gezielt Mitgliedsunternehmen der IHK an

Die IHKs in Deutschland und ihre Mitgliedsunternehmen sind erneut von einem besonders ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen. „Vom Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links oder einer Dateneingabe raten wir dringend ab“, betont IHK-Jurist Robert Alferink. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHK Osnabrück - Emsland -Grafschaft Bentheim sei technisch nicht möglich, weshalb die IHK ihre Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufruft. Bereits im Dezember letzten Jahres hatten Angreifer mit einer sehr ähnlichen Methode versucht, sich Daten von Unternehmen zu erschleichen.
Die E-Mails haben den Betreff „Industrie- und Handelskammer Daten Aktualisierung“. In der Nachricht fordern die Angreifer unter dem Vorwand einer angeblich erforderlichen Aktualisierung von Kontaktdaten zu einer Dateneingabe auf. Mit Klick auf den in den E-Mails hinterlegten Link öffnet sich ein Website-Formular, das dem Design der IHK nachempfunden ist und neben allgemeinen Unternehmensdaten die Namen von Ansprechpersonen sowie Kontoinformationen abfragt.
„Nach aktuellem Kenntnisstand werden im Rahmen der Phishing-Kampagne zwar keine hochsensiblen Daten wie beispielsweise Kennwörter abgefragt, ebenfalls wird der Betrugsversuch scheinbar nicht zum Verteilen schadhafter Software genutzt. Dennoch sollten keine Links angeklickt oder Daten eingegeben werden“, macht Alferink deutlich. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Betreiber der Phishing-Kampagne die erlangten Daten für künftige Angriffe auf regionale Unternehmen verwenden.“ Dazu zählen insbesondere sogenannte Social-Engineering-Angriffe, bei denen sich Angreifer ihr zuvor erlangtes Wissen für Betrugsversuche, das Erschleichen sensibler Informationen oder andere kriminelle Zwecke zunutze machen.
Der zentrale IT-Dienstleister der IHKs, die IHK-GfI, hat den Hosting- sowie Domaindienstleister der Betrugswebsite bereits kontaktiert und über den Betrugsversuch informiert. In der Regel deaktivieren Dienstleister solche Websites nach begründeten Hinweisen innerhalb weniger Tage – wie auch bei der Angriffswelle im Dezember 2023 geschehen. Da das erneute Aufsetzen derartiger Websites für Angreifer keine große technische Herausforderung darstellt, empfiehlt die IHK ihren Mitgliedsunternehmen weiterhin eine dauerhaft hohe Wachsamkeit für Phishing-E-Mails, Social-Engineering- und weitere Betrugsversuche.

Corona-Wirtschaftshilfen

Bund und Länder haben sich im Einklang mit den Berufsorganisationen der prüfenden Dritten am 14. März 2024 im Rahmen einer Sonder-Wirtschaftsministerkonferenz gemeinsam auf eine letztmalige Fristverlängerung zur Einreichung der Schlussabrechnung verständigt. Die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) können demnach noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.
Die Wirtschaftsministerinnen und Wirtschaftsminister von Bund und Ländern erörterten in der Sonderbesprechung der Wirtschaftsministerkonferenz, an der auch die Repräsentanten der Bundessteuerberaterkammer (BStBK), dem Deutsche Steuerberaterverband e.V (DStV), der Wirtschaftsprüferkammer (WPK) und der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) teilnahmen, das weitere Verfahren zum erfolgreichen Abschluss der Corona-Wirtschaftshilfen.
Die vereinbarten Schritte, insbesondere, die Festlegung eines neuen Endtermins, 30. September 2024, damit möglichst alle noch ausstehenden rd. 400.000 Schlussabrechnungen den 21 Bewilligungsstellen zur Prüfung vorliegen werden, sowie Vereinfachungen und Beschleunigungen der Prüfverfahren sind in einer gemeinsamen Erklärung zusammengefasst.
Weitere Informationen finden Sie in der gemeinsamen Presseerklärung.

Hintergrundinformationen
Mit den Corona-Wirtschaftshilfen, u.a. Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen, wurden im Zeitraum Juni 2020 bis Juni 2022 Unternehmen und Selbständige mit erheblichen Corona-bedingten Umsatzrückgängen mit über 63 Mrd. € Bundesmitteln unterstützt. In einem beispiellosen Kraftakt durch Bund, Länder und prüfende Dritte konnte so in der Pandemiezeit vielen Unternehmen schnell geholfen und zahlreiche unternehmerische Existenzen gesichert werden.
Damit die Auszahlung der Mittel an die Antragstellenden zügig erfolgen konnte, wurde zumeist auf Prognosebasis vorläufig bewilligt. Es war von vornherein konzeptionell ein nachträglicher Abgleich der Prognosezahlen mit der tatsächlichen Umsatzentwicklung und den angefallenen Fixkosten vorgesehen, der auch breit kommuniziert wurde.
Die jetzt laufende Schlussabrechnung der Programme ist auch haushaltsrechtlich geboten. Es war das gemeinsame Verständnis von Staat, Wirtschaft und prüfenden Dritten, in der Antragsphase den betroffenen Unternehmen möglichst schnell zu helfen und die finale Prüfung bewusst in die Schlussabrechnung zu verlagern. Wie schon die ursprüngliche Antragstellung der Corona-Wirtschaftshilfen wird die Schlussabrechnung der Programme in einem vollständig digitalisierten Verfahren bearbeitet. Die vorläufigen Bewilligungen wurden vielfach auf der Basis von prognostizierten Umsatzrückgängen und Fixkosten erteilt, um eine schnelle Auszahlung der Zuschüsse zu ermöglichen. Die Förderbedingungen der Corona-Wirtschaftshilfen sehen vor, dass die endgültige Höhe der Billigkeitsleistung anhand der tatsächlich realisierten Geschäftsentwicklung zu ermitteln ist. Die Schlussabrechnung ist somit notwendig, um einen Abgleich zwischen den ursprünglich beantragten Zuschüssen und denen, die den Antragstellenden tatsächlich zustehen, vorzunehmen. Das kann je nach gewählten Programmen zu einer Bestätigung der erhaltenen Mittel oder zu einer Nach- oder Rückzahlung führen.
Sofern bis zu dem neuen Endtermin keine fristgerecht eingereichten Schlussabrechnungen für die vorläufigen Bewilligungen vorliegen, sind von den jeweils zuständigen Bewilligungsstellen der Länder umgehend Rückforderungsmaßnahmen einzuleiten.

Emsland führt KMU-Förderung fort

Mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze zu schaffen und vorhandene zu sichern, fördert der Landkreis Emsland bereits seit 1998 Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) im Landkreis Emsland. Das Ende des vergangenen Jahres ausgelaufene Förderprogramm wird jetzt mit Beginn des neuen Jahres bis Ende 2026 verlängert. Finanziert wird das Programm erneut vollständig aus Mitteln des Landkreises Emsland.
Finanziell unterstützt werden Investitionen zur Errichtung (Existenzgründung) und Erweiterung von Betriebsstätten, sofern gleichzeitig zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Erwerb von von Stilllegung bedrohten oder bereits stillgelegten Betriebsstätten kann ebenso gefördert werden.
Die Höhe der möglichen Förderung wird allerdings an die geänderten Bedarfe und Voraussetzungen angepasst. Grundsätzlich soll die Förderhöhe für kleine Unternehmen bei maximal 15 Prozent bzw. für mittlere Unternehmen bei höchstens 7,5 Prozent der förderfähigen Kosten liegen. Diese sind künftig mit 20.000 (früher 15.000 Euro) und 350.000 (bisher 300.000 Euro) beziffert. Gemäß dieser Richtlinie sind dann künftig Zuschüsse von mindestens 3000 bis maximal 20.000 Euro möglich, um insbesondere kleinen, aber auch mittelständischen Unternehmen bei der Durchführung von Vorhaben helfen zu können.
Für das Programm ist eine Mittelausstattung in Höhe von 700.000 Euro im Jahr vorgesehen.
Weitere Informationen: www.emsland.de

IHK-Netzwerk diskutierte über die Nachfolge in Unternehmen

Aktuell sind 31 Prozent der Unternehmer 60 Jahre oder älter. Das sind fast drei Mal so viele wie noch vor 20 Jahren, verdeutlichte Nachfolgemoderator Dirk Lebeda jetzt beim Jahrestreffen des IHK-Netzwerkes Seniorexperten die Nachfolgesituation in Deutschland. In den kommenden Jahren stehen laut Studien jährlich rund 100.000 mittelständische Unternehmen vor einem Generationswechsel und noch nie war es schwieriger, geeignete Nachfolger zu finden. Alarmierend dabei ist, dass laut Deutscher Industrie- und Handelskammer (DIHK) ein Viertel aller nachfolgesuchenden Unternehmen sogar erwägt, den Betrieb vorzeitig einzustellen.
Gründe für die aktuell schwierige Suche nach einem Nachfolger sieht Lebeda in der demografischen Entwicklung, im gesellschaftlichen Wertewandel und im Fachkräftemangel. So ist jede zweite Person in Deutschland heute älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Weiter nimmt das Interesse an der Übernahme unternehmerischer Verantwortung bei jüngeren Menschen aufgrund geänderter Prinzipien, Vorstellungen und Lebensweisen ab. Und schließlich haben qualifizierte Personen, die für eine Nachfolge infrage kommen, zunehmend attraktive Alternativen in gut dotierten Beschäftigungsverhältnissen.
Seit rund zwölf Jahren fördern die Europäische Union, das Land Niedersachsen sowie Handwerkskammern (HWK) und Industrie- und Handelskammern Projekte der „Nachfolgemoderation“. Nachfolgemoderatoren, wie Dirk Lebeda von der HWK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, sind dabei aktive Mittler zwischen abgebenden Unternehmern und an einer Nachfolge Interessierten. Ziel ist es, für möglichst viele Unternehmen, die vor einem Generationenwechsel stehen, Zukunftsperspektiven zu schaffen und Know-how sowie Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Damit dies gelingt, ist es aus Sicht der Seniorexperten wichtig, dass Unternehmer ihre Nachfolgeplanungen frühzeitig beginnen. Für Gespräche steht das IHK-Netzwerk der Seniorexperten mit ehemaligen Unternehmern und Führungskräften im Ruhestand als Sparringspartner auf Augenhöhe zur Verfügung.

Förderprogramm KOMPASS - Kompakte Hilfe für Solo-Selbstständige

Das Förderprogramm KOMPASS - Kompakte Hilfe für Solo-Selbstständige ermöglicht Freiberuflichen und Selbstständigen mit maximal einem Vollzeitäquivalent an Beschäftigten einen Zuschuss von bis zu € 4.500 (netto) für ihre Weiterbildung (maximal 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben).
Anlaufstellen in Niedersachsen:
KOMPASS Niedersachsen bietet:
  • Beratung und Erfassung des individuellen Weiterbildungsbedarfs
  • Unterstützung bei der Suche nach qualitativ hochwertigen Angeboten
  • anbieterneutrale Empfehlungen
  • Prüfung der Förderfähigkeit
  • administrative Begleitung der Beantragung
  • Ausstellung eines Qualifizierungsschecks
Beratungen sind online, per Telefon und in den jeweiligen Geschäftsräumen möglich.
Das Projekt KOMPASS Niedersachsen wird im Verbund der Kreisvolkshochschule Ammerland und Kreisvolkshochschule Ammerland gGmbH (kvhs) und der VHS Göttingen Osterode gGmbH umgesetzt. KOMPASS Niedersachsen wird im Rahmen des Programms "KOMPASS – Kompakte Hilfe für Solo-Selbstständige" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Franchiseratgeber neu aufgelegt

Der neu aufgelegte Ratgeber des Deutsche Franchiseverband e.V. informiert über die wichtigsten Fragen rund ums Franchising sowie die Chancen einer Gründung unter dem bestehenden Markendach eines Franchisesystems. Dabei werden immer wieder auftretende Fragen aus der Praxis beantwortet aber auch vertiefend in Expertenbeiträgen auf Themen wie den Franchisevertrag, die Knowhow-Dokumentation oder das passende Finanzierungskonzept eingegangen. Anhand hilfreicher Checklisten kann beispielweise überprüft werden, ob Franchising als passender Weg in die Selbstständigkeit in Frage kommt oder auch, ob der Franchisevertrag den aktuellen Standards entspricht. Neben den wichtigsten Franchisefakten steht aber auch die Auswahl des passenden Franchisesystems im Fokus. Der Ratgeber bietet auch eine umfangreiche Listung aller im Franchiseverband organisierten Franchisesysteme, Experten- und Servicedienstleister.

IfM-Bonn: KMU bleiben eine wichtige wirtschaftliche Säule in Deutschland

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bleiben eine wichtige wirtschaftliche Säule in Deutschland
Knapp 3,4 Millionen Unternehmen in Deutschland zählen gemäß der KMU-Definition der Europäischen Kommission zu den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), das sind über 99 % aller Unternehmen der Privatwirtschaft. Mit mehr als 2,4 Billionen Euro erwirtschafteten die KMU in 2021 trotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie über 31 % des gesamten Umsatzes in Deutschland. Insgesamt steuerten sie mehr als 49 % zur gesamten Nettowertschöpfung aller Unternehmen bei.
Auch der KMU-Anteil am Exportumsatz lag in 2021 mit 15,9 % nur minimal unter der Vor-Pandemie-Zeit (2019: 16,0 %). Insgesamt exportierten die KMU im zweiten Corona-Jahr Waren im Wert von knapp 228 Milliarden Euro. Hinzu kommen die Warensendungen an Privatpersonen mit Wohnsitz im europäischen Raum sowie Dienstleistungsexporte, die in den amtlichen Statistiken nicht berücksichtigt werden.
In den Betrieben mit weniger als 250 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind nunmehr über 70 % aller Auszubildenden beschäftigt – etwas weniger als noch 2019. Insgesamt arbeiten über die Hälfte aller abhängig Beschäftigten (19 Millionen) in kleinen und mittleren Unternehmen.
Mittelstandsbegriff umfasst sowohl kleinere und mittlere Unternehmen als auch größere Familienunternehmen
Zu den mittelständischen Unternehmen zählen nach Definition des IfM Bonn nur diejenigen Unternehmen, bei denen Eigentum und Leitung in der Hand von maximal zwei natürlichen Personen oder deren Familienangehörigen liegen. Aus diesem Grund gehören auch Unternehmen mit über 250 Beschäftigten zum Mittelstand, wenn die Familienangehörigen noch mindestens 50 % der Unternehmensanteile halten und aktiv in der Geschäftsführung tätig sind.
Da die qualitativen Merkmale des Mittelstands (Art der Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse und wirtschaftliche Unabhängigkeit) nicht in den amtlichen Statistiken berücksichtigt sind, berechnet das IfM Bonn die volkswirtschaftliche Bedeutung des Mittelstands auf Basis der KMU-Definition. Tatsächlich ist dessen Beitrag jedoch höher, da der Beitrag der größeren Familienunternehmen, bei denen die Einheit von Eigentum und Leitung gegeben ist, noch hinzu gezählt werden muss.
Die Kennzahlen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sind auf der Homepage des Instituts für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.
(Quelle: Pressemeldung des IfM Bonn)


IHKN Fokus Niedersachsen "Gründungsgeschehen in Niedersachsen 2023"

Nachdem 2022 die Zahl der Neugründungen in Niedersachsen um immerhin 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen war, zeichnet sich im ersten Halbjahr 2023 mit einem Plus von rund sechs Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ein freundlicheres Bild ab.
„Der typische Gründende in Niedersachsen ist männlich und startet mit einer klaren Geschäftsidee im Dienstleistungsbereich - und das zumeist im Nebenerwerb“, beschreibt Guido Langemann, Sprecher der Federführung Wirtschaftsförderung und Existenzgründung der IHK Niedersachsen die Situation. „Der Start in die Selbstständigkeit ist gegenwärtig ausgesprochen anspruchsvoll. So führen die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, die drastisch gestiegenen Energiekosten, die weiterhin hohe Inflation, die gestörten Lieferketten und insbesondere der Fachkräftemangel zu einem herausfordernden Marktumfeld, in dem auch viele etablierte Unternehmen um ihre Existenz kämpfen müssen,“ so Langemann weiter.
Weitere Ergebnisse der Analyse:
Die Betriebsaufgaben sind 2022 in Niedersachsen deutlich um 6,8 Prozent auf gut 37.000 angestiegen. Damit hat sich die Gewerbebilanz, also der Saldo von Neugründungen und Betriebsaufgaben, deutlich um gut ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr auf knapp 15.000 verringert. Am aktuellen Rand verschärft sich die Lage leider sogar noch. So stieg die Zahl der Gewerbeabmeldungen insgesamt sogar um 11 Prozent. Dennoch fällt die Gewerbebilanz - gerade im langjährigen Vergleich - weiterhin aus-gesprochen positiv aus. In einzelnen Branchen wie dem Gastgewerbe sowie Verkehr und Logistik sind jedoch bereits Rückgänge zu verzeichnen.
Sehr schwierig gestaltet sich seit ein paar Jahren die Unternehmensnachfolge. Die mit den steigenden Zinsen drastisch gestiegenen Finanzierungskosten und das auch durch den demografischen Wandel und den überall zu beobachtenden (Fach-) Kräftemangel, fehlt es an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für die Übernahmen.
Erfreulich ist, dass gut drei Viertel aller Vorhaben als sogenannte Gründungen mit expliziter Geschäftsidee erfolgen. Lediglich rund ein Viertel der Gründungen finden aus Mangel an besseren Erwerbsalternativen statt.
Die Zahl der Haupterwerbsgründungen konnte 2022 um gut 3,6 Prozent auf über 23.500 zulegen. Dennoch erfolgt weiterhin über die Hälfte der Gründungen in Niedersachsen im Nebenerwerb (54,6 Prozent), der Spitzenwert des Vorjahres (über 31.000 Nebenerwerbsgründungen) wurde mit knapp 28.500 allerdings deutlich verfehlt.
Der Anteil der Gründungen von Frauen konnte gegenüber den Vorjahren sukzessive auf nunmehr gut 38 Prozent zulegen. Aktuell erfolgen damit nahezu vier von zehn Gründungen von Einzelunternehmen durch Frauen.
Über 18 Prozent der Neugründungen von Einzelunternehmen in Niedersachsen erfol-gen durch Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen an der Gesamtbevölke-rung derzeit lediglich bei knapp über 10 Prozent liegt. Sie wagen somit nach wie vor deutlich häufiger den Schritt in die Selbstständigkeit als Deutsche.
Das Gründungsgeschehen in Niedersachsen in Zeiten multipler Krisen hat die IHK Niedersachsen im aktuellen Fokus Niedersachsen mit dem Titel „Gründungs-geschehen in Niedersachsen 2023“ zusammengefasst.
Zur Verbesserung des Gründungsklimas fordert die IHK Niedersachsen, die Bürokratie für Gründungen abzubauen und das Steuerecht zu vereinfachen. Zudem sollte für das Unternehmertum geworben werden und Gründungsthemen in die Lehrpläne von Schulen und Hochschulen aufgenommen werden. Und schließlich sollten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit insbesondere mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
Der Fokus Niedersachen erscheint in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik. Die aktuelle Ausgabe sowie die bereits erschienenen Publikationen sind unter www.fokus-niedersachsen.de zu finden.
(Quelle: Medieninformation IHKN)

Unternehmen bei Nachfolgen doppelt unter Druck

Die Suche nach einer passenden Unternehmensnachfolge ist deutlich schwieriger geworden, darauf mach die KfW in einer aktuellen Analyse aufmerksam. Wie bereits IHK-Organisation in ihrem jährlich publizierten DIHK-Report Unternehmensnachfolge feststellte, gibt es demografiebedingt tendenziell immer weniger Personen in den gründungsstarken Altersjahrgängen zwischen 18 und 40 Jahren. Gleichzeitig erreichen immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer das Ruhestandsalter. In der Folge wird es für die wachsende Zahl an Unternehmerinnen und Unternehmer auf Nachfolgesuche schwieriger, aus einer sinkenden Zahl an potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern die passende Kandidatin beziehungsweise den passenden Kandidaten zu finden.
Die Analyse der KfW-Research “Demografische Alterung setzt Unternehmen bei Nachfolgen doppelt unter Druck” zeigt noch einmal Details der Situation und fordert ebenso wie die IHK-Organisation Gründungspotenziale zu heben, für das Thema Unternehmensnachfolge zu sensibilisieren und Finanzierungswege zu erleichtern.
Die Ergebnisse des DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2023 finden Sie hier.

DIHK-Report Unternehmensgründung 2023 veröffentlicht

Immer weniger Menschen in Deutschland wollen ein Unternehmen gründen und sich selbstständig machen. Das ist das besorgniserregende Ergebnis des diesjährigen DIHK-Reports Unternehmensgründung, mit der die Deutsche Industrie- und Handelskammer regelmäßig die aktuellen Entwicklungen beim Gründungsgeschehen in Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen analysiert. „Der Negativtrend bei den Gründungen ist eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Wirtschaft“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Dem deutschen Mittelstand droht nach und nach das Fundament wegzurutschen.“ Vor allem klassische Branchen wie der Handel, Dienstleistungen sowie das Gastgewerbe seien betroffen. Die DIHK fordert umgehend Aktivitäten der Politik für ein unternehmerfreundlicheres Umfeld.
Grundlage des DIHK-Reports sind Berichte von 350 Beraterinnen und Beratern für Existenzgründung der regionalen Industrie- und Handelskammern (IHKs). Demnach gingen nicht nur im vergangenen Jahr die Beratungsgespräche zu Neugründungen zurück, vor allem langfristig sei die Entwicklung stark negativ. „Seit 13 Jahren interessieren sich stetig weniger Menschen für eine Gründung, es ist der Tiefpunkt seit Beginn der Erhebung.“ Im Jahr 2010 führten die IHKs noch 431.000 Gespräche, im vergangenen Jahr interessierten sich nur noch 154.800 Menschen für Informationen und Beratung zur Gründung. Das sind deutliche 42 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019 – ein solch starker Rückgang ist in keiner Weise allein mit der demographischen Entwicklung zu erklären. Selbst in Zukunfts-Branchen wie Informations- und Kommunikationstechnologie oder unternehmensnahe Dienstleistungen flaue das Interesse massiv ab.
„Viele Menschen sind verunsichert und scheuen den Schritt in die Selbstständigkeit. Uns geht dadurch ein großes unternehmerisches und wirtschaftliches Potential verloren“, so Peter Adrian. Sie müssten wieder den Mut bekommen, sich auszuprobieren, innovative Ideen zu verfolgen und zu gründen. „Wir brauchen dringend wieder einen neuen Gründungselan.“ Erfreulich: Das Gründungsinteresse von Frauen ist stabil. Für sie zählen insbesondere Flexibilität und bessere finanzielle Anreize sowie, dass sie einen gesellschaftlichen Beitrag leisten können.
„Natürlich hinterlässt die demografische Entwicklung Spuren“, sagt Peter Adrian. Die gründungsstarken Jahrgänge zwischen 18 und 35 Jahren würden ausdünnen. Zudem finden gerade gut qualifizierte Menschen lukrative Möglichkeiten in Festanstellungen oder im öffentlichen Dienst – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Gleichzeitig schrecken die Jungunternehmer aber vor allem unsichere Rahmenbedingungen wie die Auswirkungen des Ukrainekrieges, die hohen Energiekosten und die hartnäckige Inflation sowie bürokratische Hürden ab. Die IHKs berichteten, dass manche Gründungswillige ihr Vorhaben aufschieben, um das Geschäftsmodell eventuell neuen Gegebenheiten anzupassen.
Es sei dringend geboten, so Peter Adrian, das Unternehmertum in Deutschland stärker in den Fokus zu rücken. „Dies ist eigentlich die Zeit der Macherinnen und Macher. Mit der digitalen Transformation, der Energiewende und den Chancen der Künstlichen Intelligenz warten viele Herausforderungen auf uns. Ich appelliere an die Politik, gezielt Anreize zu setzen, damit wieder mehr Menschen mit Freude ein Unternehmen gründen.“