Einstiegsqualifizierung (EQ) - Was ist das?

Welche Zielgruppe hat die Einstiegsqualifizierung?

Die Einstiegsqualifizierung ist ein Angebot der Wirtschaft an junge Menschen bis zu einem Alter von 25 Jahren, durch eine Kombination von Arbeiten und Lernen in einem Tätigkeitsfeld in das Berufsleben zu starten. Sie richtet sich an diejenigen, die nach dem Schulabschluss keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.

Eine Förderung von jungen Flüchtlingen ist bis zu einem Alter von 35 Jahren im Zuge einer Einstiegsqualifzierung möglich.

Welche Vorteile bietet die Einstiegsqualifizierung den Jugendlichen?

Die Jugendlichen lernen den Betrieb und das Berufsleben kennen. Die Tätigkeiten und Inhalte der Einstiegsqualifizierung sind an staatlich anerkannte Ausbildungsberufe geknüpft. Dadurch ist bei gegenseitigem Interesse der Übergang in eine Ausbildung oder Beschäftigung jederzeit möglich.

Welchen Nutzen hat das Unternehmen?

Azubi auf Probe - Die Einstiegsqualifizierung ist für alle Tätigkeitsbereiche offen. Schulzeugnisse sagen oft nicht viel über die praktischen Begabungen aus. Betrieben bietet die Einstiegsqualifizierung die Chance, den jungen Nachwuchs intensiv kennen zu lernen. Denn: Auch Betriebe, die nicht alle Anforderungen an eine komplette Ausbildung erfüllen, können in das Angebot einsteigen.

Wann beginnt und wann endet die Förderung der Einstiegsqualifizierung?

Für Schulabgänger die in diesem Jahr die Schule beendet haben, ist der Einstieg in das Praktikum ab dem 1. Oktober des Jahres möglich. Für junge Ausbildungsinteressierte, die bereits früher die Schule beendet haben ("Altbewerber") ist der Beginn bereits ab dem 1. August des Jahres möglich.
Die Einstiegsqualifizierung endet im Monat vor dem regulären Ausbildungsbeginn (1. August oder 1. September), damit ein Anschluss in die Ausbildung gewährleistet ist.

Wie lange dauert die Einstiegsqualifizierung?

Die Dauer der Einstiegsqualifizierung muss mindestens sechs Monate, maximal jedoch ein Jahr betragen. Sie ist in Abhängigkeit von der Entwicklung des Jugendlichen im Einzelfall flexibel gestaltbar.

Wie endet die Einstiegsqualifizierung?

Die erfolgreiche Teilnahme an einer Einstiegsqualifizierung wird durch das betriebliche Zeugnis bestätigt. Damit kann ein IHK-Zertifikat beantragt werden, wenn der Betrieb vier der sechs Beurteilungskriterien mit mindestens "ausreichend erkennbar" bewertet hat. Eine Anrechnung der Einstiegsqualifizierung auf eine anschließende, einschlägige Ausbildung ist dann mit maximal 6 Monaten möglich.

Wie sieht das Vertragsverhältnis zwischen Betrieb und Jugendlichen aus?

Die Einstiegsqualifizierung ist so ausgestaltet, dass der Jugendliche nach dem Prinzip 'learning by doing' betriebliche Aufgaben ausführt und der Betrieb ihm dabei Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Diese entsprechen Teilbereichen eines anerkannten Ausbildungsberufes. Schwerpunkt des Beschäftigungsverhältnisses ist die Vermittlung fachspezifischer und sozialer Kompetenzen. Aus diesem Grund ist § 26 Berufsbildungsgesetz die rechtliche Basis für ein Vertragsverhältnis im Rahmen der Einstiegsqualifizierung.

Gibt es eine Vergütung für die Einstiegsqualifizierung?

Im Vordergrund steht, junge Menschen an das Berufsleben heranzuführen, teilweise Erstkontakte herzustellen und betriebliche Abläufe kennen zu lernen. Eine Vergütung sollte angemessen sein. Sie wird von den Agenturen für Arbeit mit 262 € – plus rund 131 € – für Sozialabgaben auf Antrag gefördert. Aber auch ohne Förderung ist die Durchführung einer Einstiegsqualifizierung möglich.
Jugendliche unter 18 Jahren müssen sich nach §§ 32  f. JArbSchG einer ärztlichen Erstuntersuchung unterziehen.

Besteht während der Einstiegsqualifizierung Berufsschulpflicht?

Nein, wenn die Schulpflicht erfüllt ist und die zu Qualifizierenden volljährig sind.

In welchen Bereichen gibt es Einstiegsqualifizierungen?

Es gibt Einstiegsqualifizierungen in nahezu allen Ausbildungsberufen des dualen Systems.
Weitere Informationen zur Einstiegsqualifizierung finden Sie beim DIHK.