Das duale System
Die Berufsausbildung wird in Deutschland weitgehend im dualen System durchgeführt. Das bedeutet, dass die notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse einerseits in einem Ausbildungsbetrieb und andererseits in der Berufsschule erworben werden. Die beiden Ausbildungsträger Ausbildungsbetrieb und Berufsschule arbeiten dabei eng zusammen – mit dem Ziel, die Auszubildenden optimal auf die berufliche Zukunft vorzubereiten. Das Erfolgsrezept: Es setzt von vornherein auf "Learning by doing" in einem Unternehmen und vermeidet so künstliche, nur auf Vermittlung von Theorie ausgerichtete Lernsituationen.
Der Ausbildungsbetrieb übernimmt die berufspraktische Ausbildung. Im Unternehmen lernen und verrichten die Auszubildenden drei bis vier Tage in der Woche Arbeiten, die auch später im wahren Berufsleben auf sie zukommen werden.
Die berufspraktische Ausbildung wird durch Unterricht an Berufsschulen an circa zwei Tagen wöchentlich oder im Blockunterricht über einen längeren Zeitraum ergänzt. Inhalte, die der Auszubildende im Betrieb erlernt, sind auf die Inhalte des berufsschulischen Unterrichts abgestimmt.
Die IHK (Industrie- und Handelskammer) begleitet in der dualen Berufsausbildung von der Vorbereitung bis zur Prüfung. Sie berät die Auszubildenden und die Ausbildungsbetriebe. Nicht jedes Unternehmen darf in jedem Beruf ausbilden. Das Unternehmen muss fachlich die in den jeweiligen Berufsbildern genannten Voraussetzungen erfüllen, Ausbildungspläne erstellen und geeignete Ausbilder zur Verfügung haben. Wenn ein Unternehmen nicht alle Ausbildungsbereiche eines Berufsbildes vermitteln kann, organisiert die IHK eine überbetriebliche Ausbildung. Die Ausbildungsberater der IHKs stehen den Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite. Gibt es während der Ausbildung Unstimmigkeiten zwischen Ausbildungsbetrieb und Azubi, organisieren die IHKs Schlichtungen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) stellt zudem Präsentationen zur deutschen Berufsausbildung in 10 verschiedenen Sprachen zur Verfügung.