Broschüre mit Daten und Fakten aus der Region

IHK: Energiekrise bremst Unternehmen aus

Die hohen Strom- und Gaspreise schlagen sich in den Wirtschaftsdaten für Duisburg und die Kreise Wesel und Kleve nieder. Das zeigt die Broschüre „Niederrhein in Zahlen“. Darin gibt die Niederrheinische IHK jährlich einen Überblick über die wichtigsten Daten: Von Ausbildungszahlen über die Entwicklung der Tourismusregion bis hin zur Finanzkraft der Kommunen.
Die Energiekrise hat die wirtschaftliche Erholung gestoppt. Das belegen die  Gewerbe-Anmeldungen: Allein in der Logistik wurden 2022 41 Prozent weniger Unternehmen angemeldet als im Jahr davor. Steigende Steuern und Abgaben bei gleichzeitig hoher Inflation machen es den Betrieben zusätzlich schwer.
„Wir müssen mehr tun, um unseren Wirtschaftsstandort für Unternehmer attraktiv zu halten. Das bedeutet: weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit und eine digitale Verwaltung. Und: Steuern und Abgaben runter“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. So sind im Kreis Wesel weitere Steuererhöhungen im Gespräch, obwohl die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zuletzt größer ausfielen als erwartet. Es gibt aber auch Kommunen, die mit positivem Beispiel vorangehen: „Duisburg, Rees sowie Kranenburg schafften die Kehrtwende. Die Städte senkten die Gewerbesteuer zu Jahresbeginn. Für unsere Betriebe ist das ein positives Signal“, lobt Dietzfelbinger.

Beschäftigung auf Höchststand, aber Nachwuchs fehlt

Wie in anderen Regionen fehlen auch am Niederrhein schon heute viele Fachkräfte – und die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen. Zwar sind aktuell so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Doch der Anteil Älterer nimmt zu, und so werden am Niederrhein bis 2050 voraussichtlich 80.000 Fach- und Arbeitskräfte fehlen. Hinzu kommt, dass Auszubildende immer schwieriger zu finden sind. „Die Unternehmen spüren den Fachkräfte-Mangel schon heute. Wir brauchen gezielte Zuwanderung aus dem Ausland. Außerdem müssen wir die Berufserfahrung von Geflüchteten schneller anerkennen“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Positive Entwicklungen bei Umweltschutz und Tourismus

Die Publikation zeigt auch: Ein Drittel der Unternehmen plant aktuell, in Maßnahmen rund um den Umweltschutz zu investieren. 2015 waren es lediglich zehn Prozent. Zudem befindet sich der Niederrhein als Urlaubsregion wieder im Aufwind: Die Übernachtungszahlen erreichten 2022 wieder ihr Vor-Corona Niveau von 2019. Der Kreis Kleve bleibt dabei größter touristischer Magnet am Niederrhein.
Die Broschüre mit allen Infos im Detail können Sie digital durchblättern unter www.ihk.de/niederrhein/niederrhein-in-zahlen.