IHK: Ministerin Reiche muss rasch liefern

Die Unternehmen am Niederrhein bewerten ihre Lage nach wie vor pessimistisch. Das zeigen die Umfrage-Ergebnisse der Niederrheinischen IHK. Die Wirtschaft steht im dritten Jahr einer Rezession, Verbesserung ist kaum in Sicht.
„Eine Erholung der Konjunktur ist nicht absehbar. Selbst das angekündigte 500 Milliarden Euro Investitionsprogramm der Bundesregierung hellt die Stimmung nicht auf“, so IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers. „Es ist unklar, wohin das Geld fließen soll. Die neue Bundesregierung hat zwar angekündigt, Vorgaben und Bürokratie abzubauen. Für unsere Unternehmen kommt es darauf an, dass jetzt alles schneller geht. Wir brauchen Vorfahrt für die Wirtschaft. Und wir hoffen, dass die designierte Wirtschaftsministerin Katharina Reiche schnell liefert.“
Für Verunsicherung sorgt auch das Zoll-Chaos der USA. Der Handelsstreit wirkt wie der Politikstillstand: Geplante Investitionen werden ausgesetzt, die Unternehmen warten ab. Auch bei Neu-Einstellungen sind die Unternehmen vorsichtig.
„Unsere Unternehmen brauchen klare Signale aus Berlin und Düsseldorf: Vorfahrt für Investitionen, weniger Bürokratie und intakte Straßen. Schnelle Entscheidungen der neuen Regierung müssen jetzt die Stimmung drehen. Der Bund sollte den Unternehmen jetzt Rückendeckung geben. Das ist für unsere exportabhängige Wirtschaft wichtig, gerade angesichts der Turbulenzen auf den Weltmärkten“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.
An der Konjunkturumfrage der Niederrheinischen IHK haben sich 232 Unternehmen mit 40.000 Beschäftigten beteiligt. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Lage und die Erwartungen zusammenfasst, fällt im April zum dritten Mal in Folge ab.