Start ins Arbeitsleben

Das Duisburger Schulmodell ist etwas Besonderes. Schüler haben hier Gelegenheit, Betriebe kennenzulernen. Statt vom „Influencer“-Dasein zu träumen, entdecken sie Berufe mit Perspektive: Kaufmann im Groß- und Außenhandel zum Beispiel. Schnell wird klar: Ausbildung lohnt sich! Die Unternehmer des Duisburger Schulmodells haben sich bei der Niederrheinischen IHK zusammengeschlossen. IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link über das Projekt.
Was können Unternehmen tun, um Fachkräfte zu gewinnen?
Werner Schaurte-Küppers: Sie können Jugendlichen die Chance geben, ihren Betrieb kennenzulernen. So gewinnen sie früh Talente und loyale Mitarbeiter. Und sie stärken die Wirtschaft und die Gesellschaft in der Region.
Mit unserer Initiative wollen wir Schülern klar machen, welche Berufe es gibt. Und ihnen zeigen, welche Jobs für sie interessant sein könnten. Wer qualifizierte Fachkräfte haben will, muss die Fühler ausstrecken und sichtbar sein. Unsere IHK unterstützt die Betriebe: Durch Ausbildungsbotschafter im Klassenzimmer, Praktika oder Azubi-Speed-Datings. Unternehmen können ihre Angebote auch über unsere sozialen Kanäle bewerben. Unsere Nachwuchskampagne #könnenlernen bietet hier einen guten Rahmen.
Warum ist Fachkräftesicherung auch Aufgabe der Stadt?
Sören Link: Fachkräftesicherung ist längst eine Gemeinschaftsaufgabe, an der auch die Stadt als Partner der Wirtschaft aktiv mitwirkt. Junge Menschen brauchen Perspektiven – unabhängig davon, wo und wie sie in Duisburg leben. Wir sehen an vielen Stellen, welch positiven Einfluss Projekte wie das Schulmodell haben. Wenn wir es schaffen, Jugendlichen Türen zu öffnen, profitiert die gesamte Stadtgesellschaft. Wer bei uns eine Ausbildung macht, bleibt oft auch hier – als Fachkraft und als engagierter Bürger unserer Stadt. Ausbildung ist damit auch Standortpolitik. Duisburg hat dabei viel zu bieten.
Warum engagieren Sie sich im Beirat des Duisburger Schulmodells?
Werner Schaurte-Küppers: Das Schulmodell wird dort aktiv, wo viele Jugendliche sonst durchs Raster fallen. Ich bin überzeugt: Schulnoten sagen nicht alles. Wer motiviert ist und Haltung zeigt, der wird auch erfolgreich sein. Junge Menschen müssen aber wissen, wo es beruflich hingehen soll. Da hilft es ihnen, den Arbeitsalltag aus erster Hand kennenzulernen. Das ermöglicht unser Projekt.
Unser Schulmodell bietet Unternehmen die Chance, mitzumachen und für sich und die Jugendlichen etwas Gutes zu tun. Ich würde mich freuen, wenn sich weitere Unternehmer aus Duisburg hier einbringen.
Mehr Informationen zum Duisburger Schulmodell erhalten Interessierte von IHK-Projektkoordinator Yassine Zerari, zerari@niederrhein.ihk.de oder telefonisch unter 0203/2821-216.
Im Beirat des Duisburger Schulmodells sind neben der Stadt und der Niederrheinischen IHK auch folgende Unternehmen vertreten: Cremerius Transport Service GmbH, Duisburger Hafen AG, Frank Schwarz Gastro Group GmbH, Haeger & Schmidt Logistics GmbH, HTI Collin & Schulten KG, Intercity Hotel Duisburg GmbH, Köppen GmbH, Neue Ruhrorter Schiffswerft GmbH, Siemens Energy Global GmbH & Co. KG, Sparkasse Duisburg, thyssenkrupp Steel Europe AG, Union Stahl GmbH, Wittig GmbH, sowie die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Duisburg.