Uerdinger Rheinbrücke

Die Uerdinger Rheinbrücke hat insbesondere für den regionalen Wirtschaftsverkehr zwischen den beiden wichtigen Hafenstandorten Duisburg und Krefeld eine besondere Bedeutung. Sie verbindet z. B. die Chemieindustrie in Krefeld mit dem Duisburger Hafen. Neben dieser regionalen Funktion verbindet das heute zweispurige Bauwerk die rechtsrheinische Autobahn A3 und die linksrheinische Autobahn A57. Bis zur angeordneten verkehrlichen Einschränkung nutzten die Querung täglich 21.700 Fahrzeuge. Der Anteil des Schwerlastverkehrs lag bei 11,1 Prozent (BAST, 2021). Die 1936 gebaute Uerdinger Brücke ist marode. Ein Neubau ist auch aufgrund ihrer fehlenden Sanierungsfähigkeit zwingend erforderlich.
Eine im März 2023 durchgeführte Untersuchung zeigt, dass das in der damaligen Zeit verwendete Baumaterial eine schlechtere Qualität aufweist als angenommen. Daher musste die auf die bestehende Brücke wirkende Belastung deutlich reduziert werden, um die Lebensdauer des Bauwerkes bis zur Errichtung des Ersatzbauwerkes auszudehnen.
Die Fahrbahnplattensanierung, zwecks temporärem Erhalt, wird Ende Juli 2025 abgeschlossen. Es gilt eine dauerhafte Ablastung auf 30 Tonnen. Montags bis freitags kann der Verkehr frei fließen und die Rheinbrücke in beiden Fahrtrichtungen befahren werden. In dieser Zeit finden bauvorbereitende Maßnahmen statt, die von den Verkehrserschütterungen nicht beeinträchtigt werden. Da am Wochenende nachweislich deutlich weniger Schwerlastverkehre über die Brücke fahren, werden die „lastkritischen“ Arbeiten unter der Brücke lediglich am Wochenende und nachts durchgeführt. Sonntags härtet das Baumaterial aus. An den Wochenenden wird der Verkehr deshalb weiterhin mit mobilen Ampelanlagen halbseitig über die Brücke geführt und nur eine Fahrspur steht zur Verfügung.
Die bestehende Rheinbrücke ist nur noch bis etwa 2035 nutzbar. Mit der Planung eines Ersatzbaus wurde begonnen. Der Neubau soll bis spätestens 2035 erfolgen und zwei Spuren umfassen. Er wird nördlich der heutigen denkmalgeschützten Brücke verlaufen. Zudem ist der Bau einer zweiten neuen Brücke mit zwei weiteren Fahrspuren für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen. Insgesamt würde die Rheinquerung dann vier Spuren umfassen.
Die denkmalgeschützte alte Uerdinger Brücke bleibt stehen. Sie könnte künftig von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.
Die Zuständigkeit für den laufenden Betrieb und den Erhalt der Bestandsbrücke ist bei Straßen.NRW angesiedelt. Der Ersatzneubau wird einschließlich der Planung und Umsetzung an die vom Land Nordrhein-Westfalen beauftragte DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) übergeben

Daten und Fakten

  • Restnutzungsdauer: Bis 2035
  • Planungen für Neubau laufen seit März 2023
  • Plan: Fertigstellung Ersatzneubau 2035; bis dahin Fahrbahnsanierung und neubauvorbereitende Maßnahmen
  • Eine Machbarkeitsstudie zum Neubau läuft parallel und wird vorauss. Im November 2025 abgeschlossen sein. Daraufhin: Planungswettbewerb.
  • Parallel auf bestehendem Bauwerk: Sanierungsarbeiten bis voraussichtlich 2025, Reduzierung der Geschwindigkeit auf 50 km/h, Abstandsgebot und Überholverbot sowie Ablastung auf 30 Tonnen
  • Zu späterem Zeitpunkt: Zweite neue Brücke mit zwei weiteren Fahrspuren

Projektübersicht

Juli 2025
Zementverpressungen Ende Juli abgeschlossen. Arbeiten finden weiterhin am Wochenende und nachts statt. Abschluss der Gesamtmahßnahmen um die Betoninstandsetzung zu Ende August, womit die Fahrbahnplattensanierung abgeschlossen ist.
Zum Neubau: Die Machbarkeitsstudie läuft derzeit, bis voraussichtlich November 2025. Darauf baut sich der Planungswettbewerb auf.
April 2025 Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) plant eine Machbarkeitsstudie für den Ersatzneubau.
April 2025 Das Bundesverkehrsministerium gibt grünes Licht für den Neubau nördlich der alten Uerdinger Brücke.
Januar 2024 Ablastung der Brücke auf 30 Tonnen.
März 2023 Untersuchung des Bauwerks zeigt, dass das beim Bau der Uerdinger Brücke verwendete Baumaterial schlechtere Qualität aufweist als gedacht. Die Belastung der Brücke wird reduziert. Die Planungen für eine neue Brücke beginnen.

Bauvorhaben - Ausgangslage

Bis 2035 soll eine neue zweispurige Brücke stehen. Dafür hat die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) im Auftrag des Landes die Planung übernommen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine zweie neue Brücke mit weiteren zwei Fahrspuren folgen. Das Ziel bleibt die Vierspurigkeit.

Hintergrundinformationen & Position der Niederrheinischen IHK

Die Verbindung der Städte Duisburg und Krefeld über die viel befahrene Rheinbrücke ist für die Wirtschaft enorm wichtig. Die zuletzt vorgestellte Vorzugsvariante eines zunächst zweispurigen Neubaus nördlich der Bestandsbrücke und anschließender Erweiterung im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans (im Zuge des Ausbaus der B288) wird grundsätzlich begrüßt. Von dieser Vorgehensweise erwartet die IHK jedoch eine signifikante Beschleunigung des Prozesses. Zudem muss der künftige 4-streifige Ausbau als Ziel erhalten bleiben und planerisch bereits berücksichtigt werden. Da ansonsten wichtige Planungs- und Bauvorhaben (unter anderem Hafenzufahrt in Krefeld, Deichrückverlegung in Duisburg) nicht weiterverfolgt und umgesetzt werden können. Wir erwarten einen verbindlichen Zeitplan, der den zeitlichen Vorteil der 2+2-Variante verdeutlicht. Wichtig für die Kommunen und die Wirtschaft ist, dass sie schnell Planungssicherheit darüber erhalten, wann der erste Teil der Brücke steht und wann die Fertigstellung der geplanten Kapazitätserweiterung vorgesehen ist. Die Wirtschaftlichkeit der Kapazitätserweiterung ist im Bundesverkehrswegeplan nachgewiesen.