Mehr Tempo bei Planung, Sanierung und Bau

Studie Risikofaktor Brücken

Die IHK-Initiative Rheinland, der auch die Niederrheinische IHK angehört, hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen den Zustand der Brücken im Rheinland untersucht.
Das Ergebnis ist bezeichnend: 663 Brücken im Rheinland verfügen über den Traglastindex IV, 343 Brücken über den Traglastindex V. Der Index bewertet in einem Soll-Ist-Vergleich die baulichen Eigenschaften einer Brücke, die maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer einer Brücke haben. Die Abstufung geht von I (sehr gut) bis Stufe V (sehr schlecht). Index V bedeutet, bei den Brücken besteht akut erheblicher Instandhaltungsbedarf. Alle erfassten Brücken sind kartographisch erfasst.
Zusätzlich sorgen starre, lange Verfahren sowie fehlende Personalkapazitäten zu Verzögerungen von Instandhaltungsmaßnahmen, die sich sowohl auf die für die Wirtschaft relevanten LKW-Verkehre als auch auf Pendlerinnen und Pendler negativ auswirken. Die daraus resultierenden unternehmerischen und volkswirtschaftlichen Kosten und Umweltschäden gelte es laut IHK-Initiative Rheinland zu vermeiden, um die Zukunftsfähigkeit der Region langfristig erhalten zu können.

Die Handlungsempfehlungen der IHKs beinhalten Maßnahmen, mit denen Planungs- und Genehmigungsprozesse digitalisiert, standardisiert und beschleunigt werden können. Zusätzlich müssen personelle Planungskapazitäten durch Neueinstellungen gestärkt und mit einem Sondervermögen vor allem die schnelle Umsetzung von Maßnahmen auf den systemrelevanten Rheinbrücken priorisiert werden. Daneben bieten modulare Brückenbausysteme das Potential, die Bauphase selbst zu beschleunigen. Bereits schadhafte Brückenbauwerke müssen durch Maßnahmen wie lastabhängige Verkehrssteuerung und innovative Überwachungskonzepte bis zur Fertigstellung eines Ersatzneubaus so effizient wie möglich genutzt werden.