Infrastruktur

Breitbandausbau am Niederrhein

Bereits heute ist die Anbindungsqualität entscheidend für Ansiedlungs-, Investitions- und Erweiterungspläne. Aktuell sind viele Gewerbegebiete – vor allem in ländlichen Raum – unterversorgt. Die IHK setzt sich daher für den zügigen und zukunftsfähigen Ausbau der Breitbandnetze am Niederrhein ein.
Schnell ist zu langsam . Breitbandausbau ist die Achillesferse der digitalen Wirtschaft

Bund und Land wollen flächendeckenden Glasfaserausbau bis 2025 realisieren

Bund:

Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD das Ziel gesetzt, bis 2025 einen flächendeckenden Ausbau mit Glasfaser zu realisieren. Wo kein privatwirtschaftlicher Ausbau realisierbar ist, plant der Bund weitere Förderprogramme. Dafür sollen die Erlöse aus der UMTS- und 5G-Lizenzvergabe zweckgebunden bereitgestellt werden.

NRW:

Den flächendeckenden Ausbau mit Glasfaser bis 2025 haben sich auch die CDU und die FDP in ihrem Koalitionsvertrag für NRW gesetzt. Priorität verfolgt der Ausbau für Gewerbegebiete und Schulen. Als ersten Schritt hat die Landesregierung im April 2018 die Eckpunkte eines Gigabit-Masterplans für NRW beschlossen. Der Masterplan beruht auf zwei Säulen:
  • Eigenwirtschaftlicher Ausbau durch Unternehmen
  • Förderung im nicht-wirtschaftlichen Bereich
Als konkrete Maßnahmen hat die Landesregierung u. a. angekündigt:
  • bis 2025 sieben Milliarden Euro in den Breitbandausbau investieren,
  • das Service-Team von Breitband.NRW zum Landeskompetenzzentrum Gigabit.NRW aufzustocken,
  • fünf Geschäftsstellen von Gigabit.NRW in den Bezirksregierungen einzurichten, um die Kommunen beim Abruf der Fördermittel zu unterstützen,
  • die Breitbandkoordinatoren der Kommunen besser miteinander zu vernetzen,
  • sich auf EU-Ebene für eine Ausweitung der Aufgreifschwelle von 30 Mbit/s für Förderprogramme einzusetzen, um auch in Ortslagen fördern zu können, die heute bereits mit 30 Mbit/s angeschlossen sind.

Breitband-Region Niederrhein

Die Gewerbetreibenden in den Gewerbegebieten der Kreise Kleve und Wesel sind unterversorgt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die IHK in 2016 durchgeführt hat. In der IHK-Umfrage gaben 78 Prozent der befragten Unternehmen an, nicht zufrieden mit ihrem Breitbandanschluss zu sein. Im Kreis Kleve zeigen sich sogar 86 Prozent der Unternehmen in den Gewerbegebieten enttäuscht von ihrem Anschluss. Dabei empfinden 99 Prozent der Betriebe in den Kreise Kleve und Wesel eine leistungsfähige Breitbandversorgung als wichtig oder sehr wichtig. Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Downloadbereich.

Breitbandförderung im IHK-Bezirk:
Zuwendungsempfänger Zuwendung für Bescheid Bundesförderung Landesförderung
Kreis Kleve
Breitbandkoordinator für 3 Jahre
2016
150.000 €
Gemeinde Bedburg-Hau
Beratungsleistung
2016
50.000 €
Stadt Duisburg
Beratungsleistung
2016
50.000 €
Stadt Emmerich
Beratungsleistung
2016
50.000 €
Stadt Hamminkeln
Beratungsleistung
2016
50.000 €
Wir4 (Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Rees)
Beratungsleistung
2016
50.000 €
Kreis Kleve
Beratungsleistung
2016
50.000 €
Gemeinde Kranenburg
Bratungsleistung
2016
50.000 €
Kreis Wesel
Breitbandkoordinator für 3 Jahre
2017
150.000 €
Gemeinde Kerken
Breitbandinfrastruktur
2017
671.603 €
ENNI Stadt & Service Niederrhein GmbH (Stadt Moers)
Breitbandinfrastruktur
2017
14.089.507 €
14.089.507 €
Gemeinde Kranenburg
Breitbandinfrastruktur
2017
1.045.000 €
522.500 €
Kreis Kleve (3 Bescheide)
Breitbandinfrastruktur
2017
29.725.033 €
23.780.027 €
Kreis Wesel
Breitbandinfrastruktur
2017
15.432.138 €
12.647.067 €
Stadt Duisburg
Breitbandinfrastruktur
2017
8.958.584 €
8.958.584 €
Stadt Hamminkeln
Breitbandinfrastruktur
2017
13.810.664 €
13.810.664 €

Breitbandkoordinatoren

Um den Breitbandausbau in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen, fördert das Land NRW den Einsatz eines Breitbandkoordinators für Kreise und kreisfreie Städte. Die Koordinatoren sollen Motor des Breitbandausbaus, Ansprechpartner für Gewerbetreibende und Bürger sowie Mittler zwischen allen relevanten Beteiligten sein. Zudem begleiten sie aktiv die Förderanträge.

Informations- und Unterstützungsangebote für Unternehmen

Es gibt viele neutrale Services, die einen Überblick über Ihre Breitbandsituation vermitteln. Hier haben wir einige Angebote exemplarisch zusammengestellt.

Breitbandbedarf

Der Bandbreitenbedarf eines Unternehmens ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B. von der Zahl der Mitarbeiter, der Art, Zahl und Nutzungsintensität der gewünschten digitalen Anwendungen und Dienste sowie dem Unternehmenstyp. Der Breitbandrechner von Athene errechnet den individuellen Bedarf.

Breitbandgeschwindigkeit

Der von der zafaco GmbH im Auftrag der Bundesnetzagentur entwickelte Test erlaubt es Ihnen, die tatsächliche Datenübertragungsrate Ihres Breitbandanschlusses mit der vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate zu vergleichen. Die Breitbandmessung kann eigenständig durchgeführt werden.

Breitbandverfügbarkeit

Im Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie im Breitbandatlas von Gigabit.NRW erhalten Sie Anhaltspunkte zur Anschlussqualität in Ihrer Region.

Angebote und Informationen IHK

Einen Überblick über Positionen und aktuelle Stellungnahmen von IHK und DIHK geben folgende Dokumente:
Das E-Book "Wirtschaft digital", das auch als PDF-Dokument verfügbar ist, gibt den Diskussionsstand und den Beitrag der IHK-Organisation zu ausgewählten Digitalisierungsthemen wider. Es wird kontinuierlich aktualisiert und um weitere Themen ergänzt.,
Gemeinsame Erklärung vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband, dem Landkreistag und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks.

Weitere Anknüpfungspunkte und Portale

Rahmenregelung für Leerrohre, Verlegetechnologien, Informationen zur Mitnutzung von Infrastrukturen oder Leitfäden - Das Breitbandbüro des Bundes stellt eine Vielzahl von Informationen für Bürger und Kommunen zusammen und unterstützt das BMVi bei der Breitbandstrategie der Bundesregierung.
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen fördert in den regulierten Sektoren einen wirksamen Wettbewerb und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Informationen zu Projekten wie Mobiles Breitband, Netzneutralität werden stetig aktualisiert. Die BNA pflegt auch den Infrastrukturatlas (Leerrohre, Funkmasten, Glasfaserleitungen), dessen Einsichtnahme jedoch beantragt werden muss. Des Weiteren finden sich eine Vielzahl von Berichten, Marktanalysen, Technikinformationen und Leitfäden.