Infrastruktur
Breitbandausbau am Niederrhein
Bereits heute ist die Anbindungsqualität entscheidend für Ansiedlungs-, Investitions- und Erweiterungspläne. Aktuell sind viele Gewerbegebiete – vor allem in ländlichen Raum – unterversorgt. Die IHK setzt sich daher für den zügigen und zukunftsfähigen Ausbau der Breitbandnetze am Niederrhein ein.
Schnell ist zu langsam . Breitbandausbau ist die Achillesferse der digitalen Wirtschaft
Quelle: IW Regionalranking 04/2018
© Niederrheinische IHK
Bund und Land wollen flächendeckenden Glasfaserausbau bis 2025 realisieren
Beim Glasfaseranteil an allen Breitbandanschlüssen liegt Deutschland laut OECD-Breitbandstatistik 2017 weit abgeschlagen. Quelle:
OECD-Breitbandstatistik Dezember 2017
Beim Glasfaseranteil an allen Breitbandanschlüssen liegt Deutschland laut OECD-Breitbandstatistik 2017 weit abgeschlagen. Quelle:
OECD-Breitbandstatistik Dezember 2017
Bund:
Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD das Ziel gesetzt, bis 2025 einen flächendeckenden Ausbau mit Glasfaser zu realisieren. Wo kein privatwirtschaftlicher Ausbau realisierbar ist, plant der Bund weitere Förderprogramme. Dafür sollen die Erlöse aus der UMTS- und 5G-Lizenzvergabe zweckgebunden bereitgestellt werden.
NRW:
Den flächendeckenden Ausbau mit Glasfaser bis 2025 haben sich auch die CDU und die FDP in ihrem Koalitionsvertrag für NRW gesetzt. Priorität verfolgt der Ausbau für Gewerbegebiete und Schulen. Als ersten Schritt hat die Landesregierung im April 2018 die Eckpunkte eines Gigabit-Masterplans für NRW beschlossen. Der Masterplan beruht auf zwei Säulen:
- Eigenwirtschaftlicher Ausbau durch Unternehmen
- Förderung im nicht-wirtschaftlichen Bereich
Als konkrete Maßnahmen hat die Landesregierung u. a. angekündigt:
- bis 2025 sieben Milliarden Euro in den Breitbandausbau investieren,
- das Service-Team von Breitband.NRW zum Landeskompetenzzentrum Gigabit.NRW aufzustocken,
- fünf Geschäftsstellen von Gigabit.NRW in den Bezirksregierungen einzurichten, um die Kommunen beim Abruf der Fördermittel zu unterstützen,
- die Breitbandkoordinatoren der Kommunen besser miteinander zu vernetzen,
- sich auf EU-Ebene für eine Ausweitung der Aufgreifschwelle von 30 Mbit/s für Förderprogramme einzusetzen, um auch in Ortslagen fördern zu können, die heute bereits mit 30 Mbit/s angeschlossen sind.
Breitband-Region Niederrhein
Die Gewerbetreibenden in den Gewerbegebieten der Kreise Kleve und Wesel sind unterversorgt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die IHK in 2016 durchgeführt hat. In der IHK-Umfrage gaben 78 Prozent der befragten Unternehmen an, nicht zufrieden mit ihrem Breitbandanschluss zu sein. Im Kreis Kleve zeigen sich sogar 86 Prozent der Unternehmen in den Gewerbegebieten enttäuscht von ihrem Anschluss. Dabei empfinden 99 Prozent der Betriebe in den Kreise Kleve und Wesel eine leistungsfähige Breitbandversorgung als wichtig oder sehr wichtig. Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Downloadbereich.
Breitbandförderung im IHK-Bezirk:
Zuwendungsempfänger | Zuwendung für | Bescheid | Bundesförderung | Landesförderung |
Kreis Kleve
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Breitbandkoordinator für 3 Jahre
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2016
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150.000 €
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Gemeinde Bedburg-Hau
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Beratungsleistung
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2016
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50.000 €
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Stadt Duisburg
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Beratungsleistung
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2016
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50.000 €
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Stadt Emmerich
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Beratungsleistung
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2016
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50.000 €
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Stadt Hamminkeln
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Beratungsleistung
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2016
|
50.000 €
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Wir4 (Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Rees)
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Beratungsleistung
|
2016
|
50.000 €
|
|
Kreis Kleve
|
Beratungsleistung
|
2016
|
50.000 €
|
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Gemeinde Kranenburg
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Bratungsleistung
|
2016
|
50.000 €
|
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Kreis Wesel
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Breitbandkoordinator für 3 Jahre
|
2017
|
150.000 €
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Gemeinde Kerken
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Breitbandinfrastruktur
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2017
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671.603 €
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ENNI Stadt & Service Niederrhein GmbH (Stadt Moers)
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Breitbandinfrastruktur
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2017
|
14.089.507 €
|
14.089.507 €
|
Gemeinde Kranenburg
|
Breitbandinfrastruktur
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2017
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1.045.000 €
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522.500 €
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Kreis Kleve (3 Bescheide)
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Breitbandinfrastruktur
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2017
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29.725.033 €
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23.780.027 €
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Kreis Wesel
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Breitbandinfrastruktur
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2017
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15.432.138 €
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12.647.067 €
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Stadt Duisburg
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Breitbandinfrastruktur
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2017
|
8.958.584 €
|
8.958.584 €
|
Stadt Hamminkeln
|
Breitbandinfrastruktur
|
2017
|
13.810.664 €
|
13.810.664 €
|
Breitbandkoordinatoren
Um den Breitbandausbau in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen, fördert das Land NRW den Einsatz eines Breitbandkoordinators für Kreise und kreisfreie Städte. Die Koordinatoren sollen Motor des Breitbandausbaus, Ansprechpartner für Gewerbetreibende und Bürger sowie Mittler zwischen allen relevanten Beteiligten sein. Zudem begleiten sie aktiv die Förderanträge.
Informations- und Unterstützungsangebote für Unternehmen
Es gibt viele neutrale Services, die einen Überblick über Ihre Breitbandsituation vermitteln. Hier haben wir einige Angebote exemplarisch zusammengestellt.
Breitbandbedarf
Der Bandbreitenbedarf eines Unternehmens ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B. von der Zahl der Mitarbeiter, der Art, Zahl und Nutzungsintensität der gewünschten digitalen Anwendungen und Dienste sowie dem Unternehmenstyp. Der
Breitbandrechner von Athene errechnet den individuellen Bedarf.
Breitbandgeschwindigkeit
Der von der zafaco GmbH im Auftrag der Bundesnetzagentur entwickelte
Test erlaubt es Ihnen, die tatsächliche Datenübertragungsrate Ihres Breitbandanschlusses mit der vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate zu vergleichen. Die Breitbandmessung kann eigenständig durchgeführt werden.
Breitbandverfügbarkeit
Im
Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie im
Breitbandatlas von Gigabit.NRW erhalten Sie Anhaltspunkte zur Anschlussqualität in Ihrer Region.
Angebote und Informationen IHK
Einen Überblick über Positionen und aktuelle Stellungnahmen von IHK und DIHK geben folgende Dokumente:
Das E-Book "Wirtschaft digital", das auch als PDF-Dokument verfügbar ist, gibt den Diskussionsstand und den Beitrag der IHK-Organisation zu ausgewählten Digitalisierungsthemen wider. Es wird kontinuierlich aktualisiert und um weitere Themen ergänzt.,
Gemeinsame Erklärung vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband, dem Landkreistag und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks.
Weitere Anknüpfungspunkte und Portale
- Das Breitbandportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet eine Vielzahl von Informationsmöglichkeiten, u. a.
- den Breitbandausbau des Bundes. Anbieter, Technologien und verfügbare Bandbreiten - der Breitbandatlas gibt Auskunft über die Breitbandversorgung an Ihrem Ort
- Übersicht der Breitbandförderung des BMVi
- sowie einer Vielzahl von Veröffentlichungen, Studien oder auch Statusberichte der aktuellen Breitbandstrategie des Bundes
- Breitbandbüro des Bundes
Rahmenregelung für Leerrohre, Verlegetechnologien, Informationen zur Mitnutzung von Infrastrukturen oder Leitfäden - Das Breitbandbüro des Bundes stellt eine Vielzahl von Informationen für Bürger und Kommunen zusammen und unterstützt das BMVi bei der Breitbandstrategie der Bundesregierung.
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen fördert in den regulierten Sektoren einen wirksamen Wettbewerb und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Informationen zu Projekten wie Mobiles Breitband, Netzneutralität werden stetig aktualisiert. Die BNA pflegt auch den
Infrastrukturatlas (Leerrohre, Funkmasten, Glasfaserleitungen), dessen Einsichtnahme jedoch beantragt werden muss. Des Weiteren finden sich eine Vielzahl von Berichten, Marktanalysen, Technikinformationen und Leitfäden.
- Auf Landesebene finden Sie mit Gigabit.NRW eine umfangreiche Aufbereitung von Veranstaltungen. Nachrichten aus Nordrhein-Westfalen sowie viele regionale Informationen, z. B.:
- Finanzierungs- und Förderangebote mit Anlaufstellen
- eine Übersicht der Breitbandtechnologien
- Leitfäden zur Umsetzung von Breitbandprojekten
- Best Pracitces aus dem Land
- Übersicht der Breitbandverantwortlichen oder Dienstleister aus den Regionen