Deutsche Startups bleiben wichtige Innovationstreiber

Der 13. Deutsche Startup Monitor zeigt: Trotz Rezession und angespannter Stimmung im Ökosystem ist die deutsche Startup-Szene ein zentraler Motor für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Gründende sehen wachsende Standortvorteile im internationalen Vergleich, setzen verstärkt auf Zukunftsfelder wie Künstliche Intelligenz und DeepTech und tragen so entscheidend zur Modernisierung der deutschen Wirtschaft bei.
Doch die weiterhin große Lücke beim Venture Capital und die Zurückhaltung der etablierten Wirtschaft in der Zusammenarbeit mit Startups bremsen Wachstumschancen. „Die deutsche Startup-Szene beweist gerade in schwierigen Zeiten enorme Innovationskraft. Wir sehen Vertrauen in den Standort, große Dynamik in KI und DeepTech und erste Impulse bei der Finanzierung. Doch damit Deutschland Startup-Nation wird, müssen wir den Kapitalmarkt deutlich vertiefen und die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen stärken”, so Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands. Die Kernergebnisse des Deutschen Startup Monitors 2025:

Standort gewinnt an Attraktivität – Blick auf die USA wird kritischer

Deutschland gewinnt im internationalen Vergleich an Anziehungskraft: 40 Prozent der Gründenden schätzen den Standort inzwischen attraktiver ein als die USA – ein Plus von 6 Prozent-Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Im europäischen Kontext sehen sogar 61 Prozent Deutschland vorne.

Kapital: Internationaler Vergleich macht Lücke deutlich

Deutschland hinkt beim Zugang zu Risikokapital im internationalen Vergleich hinterher und belegt nur Platz 18 unter den 40 größten Volkswirtschaften. Länder wie die USA und Frankreich schneiden deutlich besser ab. Zwar wurden 2025 rund 5,4 Milliarden Euro in deutsche Startups investiert und vier neue Unicorns gegründet. Dennoch reicht das nicht aus, um den Rückstand gegenüber führenden Nationen zu verringern.

KI als Wachstumstreiber – Rückstand zu den USA bleibt enorm

45 Prozent der Startups geben an, dass Künstliche Intelligenz im Zentrum ihres Produkts steht – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (39 %). Gleichzeitig bleibt der internationale Vergleich ernüchternd: 2025 flossen in Deutschland zwar über 2,1 Milliarden Euro in KI-Startups, in den USA jedoch ein Vielfaches davon. KI ist damit zur Schlüsselfrage für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Startup-Ökosystems geworden.

Technologische Exzellenz als Chance: DeepTech stark, DefenseTech erlebt Rekordinvestitionen

DeepTech-Startups zeichnen sich durch enge Forschungsanbindung und hohe technologische Innovationskraft aus und machen 11 Prozent der deutschen Szene aus. Ihre wachsende Bedeutung zeigt sich auch im Aufschwung von DefenseTech. Trotz eines Anteils von nur 2 Prozent erhielten DefenseTech-Startups 2025 rund 900 Mio. Euro – doppelt so viel wie im Vorjahr. Geopolitische Spannungen fördern diese Entwicklung.

Kooperationen brauchen neue Impulse

Startups treiben Innovation und Effizienz voran, besonders durch neue Technologien wie KI. Drei Viertel arbeiten mit Unternehmenskunden, doch die Kooperation mit etablierten Firmen nimmt ab. Der Anteil solcher Partnerschaften sank von 72Prozent (2020) auf 56Prozent. Mittelstand und Industrie nutzen das Potenzial bisher zu wenig.
Der Deutsche Startup Monitor ist die umfassendste jährliche Studie zur deutschen Startup-Szene mit 1.846 Befragten im aktuellen Jahr. Er bietet detaillierte Einblicke in Geschäftslage, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit dem ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen.
Deutscher Startup Monitor 2025 (Download)
Deutscher_Startup_Monitor_2025.pdf

Stand: 07.10.2025