Frauen setzen bei ihren Gründungen häufiger auf nachhaltige Aspekte

Die Ergebnisse des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) 2024/25 zeigen, dass Frauen Nachhaltigkeit häufiger in ihre Geschäftsmodelle integrieren und damit öfter positive ökonomische Effekte als Männer erzielen. Die Studie stammt vom RKW Kompetenzzentrum in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen.
Gründerinnen und Gründer neuer Unternehmen priorisieren soziale und ökologische Nachhaltigkeit stärker als etablierte Unternehmerinnen und Unternehmer. So haben 64,8 Prozent der Neugründenden Maßnahmen zur Reduktion von Umweltauswirkungen ergriffen, gegenüber 54,8 Prozent bei den Etablierten. Auch bei sozialen Initiativen wie fairen Arbeitsbedingungen oder der Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen liegt der Anteil der Neugründenden mit 61,9 Prozent deutlich über dem der etablierten Unternehmerinnen und Unternehmer (47,6 Prozent).
Gründerinnen fokussieren sich häufiger auf das Thema Nachhaltigkeit
Das Umweltbewusstsein ist bei Gründerinnen und Gründern in Deutschland bereits seit längerer Zeit verankert. Im Jahr vor der Befragung gaben 71,7 Prozent der gründenden Frauen an, Maßnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkungen ihres Unternehmens ergriffen zu haben – etwa durch Energiesparmaßnahmen oder die Verwendung umweltfreundlicher Materialien. Bei den Männern lag dieser Anteil mit 60,2 Prozent deutlich niedriger. Auch im sozialen Bereich, etwa bei fairen Arbeitsbedingungen oder der Förderung benachteiligter Gruppen, waren Gründerinnen mit 64,4 Prozent etwas aktiver als Gründer (59,8 Prozent), wobei der Unterschied hier weniger ausgeprägt ist.
Frauen erzielen mit nachhaltigem Handeln bei Gründungen positivere ökonomische Effekte als Männer
Nachhaltiges Wirtschaften wirkt sich insgesamt positiv auf die ökonomische Entwicklung von Unternehmen aus. Gründerinnen profitieren dabei häufiger als Gründer von positiven Effekten wie gesteigertem Gewinn (62,8 Prozent vs. 42,5 Prozent), erhöhtem Umsatz (64,3 Prozent vs. 49,3 Prozent) und einem Zuwachs an Arbeitsplätzen (50 Prozent vs. 42,3 Prozent). Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen Umweltaspekte nicht nur stärker berücksichtigen, sondern daraus auch häufiger wirtschaftliche Vorteile ziehen.
Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen untersucht gezielt die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Regionen. Auf Grundlage der wissenschaftlichen Analysen werden Empfehlungen für politische Entscheidungsprozesse entwickelt.
Mehr Informationen beim GEM-Länderbericht Deutschland 2024/25:
Gründungsaktivitäten verstehen - mit dem Global Entrepreneurship Monitor
Stand: 28.10.2025