Presse
Tourismus als Leit-Ökonomie braucht politischen Rückenwind
Tourismusausschüsse der Oldenburgischen IHK und der IHK für Ostfriesland und Papenburg im Gespräch mit Landtagsabgeordneten
Von links nach rechts: Carola Havekost (Oldenburgische IHK), Dr. Bernhard Brons (Präsident IHK für Ostfriesland und Papenburg), Björn Meyer (SPD), Karin Emken (SPD), Kerstin van der Toorn (IHK für Ostfriesland und Papenburg), Saskia Buschmann (CDU), Stefan Fröhlich (Vorsitzender des Tourismusausschusses IHK für Ostfriesland und Papenburg), Thomas Bruns (Vorsitzender des Tourismusausschusses Oldenburgische IHK), Max-Martin Deinhard (Hauptgeschäftsführer IHK für Ostfriesland und Papenburg).
© IHK
„Das Gastgewerbe ist angesichts seiner großen Herausforderungen auf Unterstützung durch die Politik angewiesen.“ Das betonte Thomas Bruns, Vorsitzender des Tourismusausschusses der Oldenburgischen IHK, jetzt in einem Gespräch mit Landespolitikern. Wo genau es in der Praxis hakt, besprachen die Tourismusausschüsse der Oldenburgischen IHK und der IHK für Ostfriesland und Papenburg mit Karin Emken (SPD) Saskia Buschmann (CDU) und Björn Meyer (SPD). Alle drei sind Mitglied im Unterausschuss Tourismus des Niedersächsischen Landtags.
Intensiv diskutiert wurde das Dauerbrenner-Thema Personalmangel. „Es beginnt bei der Ausbildung. Da werden den Gymnasien die Verfügungsstunden für Berufsorientierung gestrichen. Wir brauchen aber auch Abiturienten in den Ausbildungsberufen“, sagte Dr. Bernhard Brons, Präsident der IHK für Ostfriesland und Papenburg. Hier müsse die Politik handeln und wieder Zeitfenster einräumen. Zudem müsse die Arbeitsmigration nach Deutschland erleichtert werden. „Die bürokratischen Hürden sind so hoch, dass Deutschland in der EU unattraktiv für Arbeitskräfte geworden ist“, so Brons. Auch in der Tourismusförderung gelte es, Nägel mit Köpfen zu machen. Wie das gelingen kann, zeigten andere Bundesländer.
„Es muss gearbeitet werden. Hinterfragen Sie das Bürgergeld und vereinfachen Sie das Steuersystem“, fasste Bruns einen weiteren Appell der Unternehmerinnen und Unternehmer in den IHK-Ausschüssen zusammen.
Ein weiteres Gesprächsthema war die Erreichbarkeit der Destinationen und Tourismusorte. Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, beschrieb das Problem: „Die Anreise in den Urlaub muss für die Gäste so angenehm wie möglich sein. Wenn sie verloren am Bahnhof stehen und die letzten Kilometer zum Ziel nicht angebunden sind, ist die Urlaubslaune direkt dahin. Wir brauchen ein Schiene-Bus-Grundnetz in der Region Weser-Ems.“
Stefan Fröhlich, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK für Ostfriesland und Papenburg: „Die Stimmung in der Branche verschlechtert sich. Wir brauchen politischen Rückenwind, gerade bei den Dauerthemen Personalmangel, Bürokratieabbau und Digitalisierung.“
Für ein besseres Verständnis der Politik zum Thema Bürokratie im Gastgewerbe lud Stefan Fröhlich die anwesenden Politiker zu einem Kurzpraktikum ein.