Es entsteht ein klassisches Mismatch-Problem: Betriebe, die einstellen möchten, suchen andere Qualifikationen als die verfügbaren. Unter anderem darum geht es im DIHK-Fachkräftereport, der auf Angaben von rund 23.000 Unternehmen aller Größen und aus allen Branchen beruht.
Unbesetzte Stellen trotz sinkendem Bedarf
„Hohe Energiekosten, wirtschaftspolitische Unsicherheiten, die sich auf Investitionsentscheidungen auswirken, sowie ein intensiver internationaler Wettbewerb stellen die Betriebe vor große Herausforderungen“, so der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. „Das dämpft die Personalnachfrage und verringert gleichzeitig Arbeitskräfteengpässe.“ Besonders deutlich wird das in der Industrie. Dort verringerte sich der Anteil der Unternehmen, die Stellen nicht besetzen können, deutlich und liegt mit 43 Prozent um elf Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Branchenübergreifendes Problem gefährdet Zukunftsaufgaben
Insgesamt mangelt es aber weiter branchenübergreifend an Arbeits- und Fachkräften. Besonders alarmierend: Die Personalengpässe betreffen häufig Branchen, die für Zukunftsaufgaben wie Energiewende, Digitalisierung sowie Infrastrukturausbau eine große Rolle spielen, und können hier nötige Fortschritte gefährden.
Dual ausgebildete Fachkräfte besonders rar
In den Betrieben mit Stellenbesetzungsproblemen fehlen vor allem beruflich qualifizierte Fachkräfte. Besonders gefragt, aber oft nicht zu finden, ist Personal mit einer dualen Berufsausbildung. Zudem werden der Umfrage zufolge Kandidatinnen und Kandidaten gesucht, die über einen Weiterbildungsabschluss wie Fachwirt oder Meister verfügen. Unter diesen Engpässen leiden oftmals Betriebe aus Schlüsselbereichen für Investitionen, Innovationen und technischen Fortschritt.
DIHK