Unternehmensgründung

Versicherungsschutz für Gründer und Unternehmer


Bevor ein Risiko richtig versichert werden kann, muss es erkannt und bewertet werden.

Risiken bewerten

Die wichtigsten Risiken im Unternehmen sind aufzulisten und zu bewerten. Um eine Reihenfolge der Risiken aufzustellen, kann nach folgender Formel vorgegangen werden: Der Wert (We) der zu versichernden Sache ist zu schätzen, etwa von 1 für einen geringen Wert bis 6 für einen sehr hohen Wert. Genauso sollte die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos geschätzt werden, also mit einer 1 für eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit und mit einer 6 für eine sehr hohe Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Multiplikation der beiden Werte ergibt die Kennziffer für jedes Risiko. Mathematisch lässt sich dies wie folgt abbilden:
We x Ew = Risiko-Kennziffer
Je höher die Risiko-Kennziffer ist, desto dringender ist eine Reaktion geboten.

Risiken vermeiden

Bei zu riskanten Projekten sollte geprüft werden, diese aufzugeben. Alternativ kann ein weniger riskanter Weg der Durchführung gesucht werden. Dinge, die man verkaufen möchte, muss man nicht unbedingt erwerben - stattdessen kann der Verkauf beispielsweise als Kommissionsgeschäft abgewickelt werden oder im Wege der Handelsvermittlung. In Verträgen können Haftungsbeschränkungen vereinbart werden.

Risiken vermindern

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Risiken zu minimieren. Hilfreich können technische Mittel, wie der Brandschutz oder eine Diebstahlsicherung sein. Sensible Produktionsbereiche können räumlich voneinander getrennt werden. Bei der Programmierung von Computern und Maschinensteuerungssystemen kann ein Fortschreiten im Ablauf gestoppt werden, solange Sicherheitsbedingungen nicht erfüllt sind. Mitarbeiter sollten entsprechend geschult werden.

Verbleibende Risiken versichern

Risiken außerhalb des Einflussbereichs eines Unternehmers können und sollten versichert werden. Hierzu zählt der Bereich der „höheren Gewalt”. Versicherungsverträge können direkt mit einer Versicherungsgesellschaft oder mit Versicherungsvermittlern abgeschlossen werden. Versicherungsberater dürfen keine Provision von Versicherungsunternehmen nehmen, sondern werden für ihre Beratungsleistung eine Rechnung schreiben. Dafür sind sie absolut neutral.
Unterschieden wird nach Versicherungen im persönlichen und betrieblichen Bereich:
Persönliche Versicherungen sollen die finanziellen Folgen von persönlichen Risiken abmildern. Sie können beispielsweise verhindern, dass Gründer durch Unfall oder längere Krankheit in finanzielle Schwierigkeiten kommen.
Betriebliche Versicherungen sollen die finanziellen Folgen von betrieblichen Risiken absichern. Sie können beispielsweise verhindern, dass eine – trotz fehlerfreier Leistung und Qualitätssicherung – plötzlich entstehende Haftung die Finanzen des Unternehmens überlastet.

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