Unternehmensführung

Risikomanagement für Unternehmen

Es gibt unternehmensinterne und -externe Risiken. Jeder Unternehmer sollte in der Lage sein, diese zu erkennen, um gegebenenfalls richtig reagieren zu können. Durch ein professionelles Risikomanagement, das nicht zwingend einen großen Organisationsaufwand erfordert, sollen Risiken identifiziert und nach Möglichkeit vermieden, vermindert oder versichert werden. Ein Risikomanagement ist damit nicht nur sinnvoll zur Verbesserung der ökonomischen Planung, es gehört auch zu den Sorgfaltspflichten eines GmbH-Geschäftsführers und kann dazu beitragen, langfristig den Unternehmenswert zu erhöhen.

Frühwarnsysteme

Strukturveränderungen lassen sich frühzeitig durch sogenannte Frühindikatoren wahrnehmen. Eine Schwierigkeit hierbei ist, dass diese Signale – etwa Veränderungen in den Absatz- und Beschaffungsmärkten oder ein technologischer Wandel – in der Regel schwach sind.
Auch im Unternehmen lassen sich Veränderungen im Führungsverhalten oder in der Motivation der Mitarbeiter erfassen. Durch dieses „Scanning“ können Fehlentwicklungen identifiziert werden.
Bei der Erfassung der Risiken können beispielsweise Besichtigungen, Interviews, Organisationspläne, Bilanzen, Checklisten und Schadensstatistiken helfen.

Risikobewertung

Zeigt sich ein relevantes Problem, wird dieses gründlicher untersucht. Risiken sind aufzulisten und zu bewerten. Dabei sollte die Wirkungsdauer von Risiken berücksichtigt sowie Risiken mit einmaligen Schäden und solche mit lang anhaltenden Wirkungen unterschieden werden.
Ein Erwartungswert – eine Einschätzung zur Eintrittswahrscheinlichkeit – wird ermittelt. Je höher dieser Erwartungswert ist, umso dringender ist eine Reaktion geboten. Durch Szenariotechniken können Zusammenhänge erkannt und Prognosen abgeleitet werden.
Alternativ ist eine qualitative Bewertung auf einer Skala von „sehr riskant“ bis „sicher“ möglich. Dies erscheint auf den ersten Blick einfacher, die Aussagekraft ist aber in der Regel geringer.

Risikoaggregation

Bei der Risikoaggregation werden die Einzelrisiken zur Gesamtrisikoposition ("risk exposure") des Unternehmens zusammengefasst.  Dabei werden Risiken nicht einfach addiert, sondern unter Berücksichtigung möglicher Abhängigkeiten und Verstärkungseffekte – und damit ihrer Wirkung im Gesamtunternehmen – betrachtet.

Das Rating als Instrument der Risikobewertung

Ziel des Ratings ist es, die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens (“Bonität”) zu messen. Dabei wird nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens in der Vergangenheitb betrachtet, sondern auch dessen Zukunftsfähigkeit. Die Überprüfung der finanziellen Situation des Unternehmens erfolgt beispielsweise anhand von Eigenkapitalquote, Cashflow, Haftungssubstanz, Finanzstruktur und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Zusammen mit der Marktpositionierung und der Unternehmensstrategie macht sie den Schwerpunkt der Bewertung beim Rating aus. Weiterhin werden die Organisation und Führung des Unternehmens und (untergeordnet) Qualität und Dauer der Geschäftsbeziehung zur Bank berücksichtigt. Damit umfasst das Bonitätsmanagement alle wesentlichen Risikofelder und ist Teil eines funktionierenden Risikomanagements.
Eine Bonitätsbeurteilung führt beispielsweise die Deutsche Bundesbank durch.

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