Exporte, Importe, Gütergruppen und Partnerländer

Außenhandel Baden-Württemberg 2024

Jahresrückblick: Außenhandel weiter rückläufig

Export
  • 2024: 241,1 Milliarden Euro
  • 2023: 250,3 Milliarden Euro
  • - 3,7 % zum Vorjahreszeitraum
Import
  • 2024: 218,6 Milliarden Euro
  • 2023: 227,9 Milliarden Euro
  • - 4,1 % zum Vorjahreszeitraum
Der Abwärtstrend im baden-württembergischen Außenhandel hielt an. Das Handelsvolumen war das zweite Jahr in Folge rückläufig. Die Exporte sanken im Jahr 2023 um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 2024 um weitere 3,7 Prozent. Die Einfuhren entwickelten sich ähnlich, waren aber stärker betroffen. Nach einem Rückgang von 13,1 Prozent im Jahr 2023 gingen die Importe 2024 um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Da die Wareneinfuhren stärker abgenommen haben als die Ausfuhren, blieb der Südwesten Nettoexporteur mit einem Exportüberschuss von 22,5 Mrd. Euro.

Top 10 Gütergruppen: Rückgang in den Schlüsselindustrien

Exportgütergruppen

Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen sowie pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse sind traditionell die stärksten Exportgruppen Baden-Württembergs. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der gesamten Ausfuhren entfallen auf diese drei Warengruppen. Allerdings zeigt sich hier die Abschwächung des Außenhandels besonders deutlich. Die umsatzstärkste Branche, die Automobilindustrie, musste den größten Rückgang hinnehmen. Die Ausfuhren sanken im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent, was einem wertmäßigen Verlust von 6,4 Milliarden Euro entspricht. Auch der Maschinenbau, der rund ein Fünftel (19,7 Prozent) der Südwestexporte ausmacht, verbuchte ein Minus von sechs Prozent. Die Pharmaindustrie, die einen Anteil von 11,3 Prozent an den baden-württembergischen Ausfuhren hat, verzeichnete einen Rückgang von rund acht Prozent zum Vorjahr.
Auffallend ist, dass die Produktgruppe Metalle mit einem Anstieg von 26,4 Prozent den größten Zuwachs unter den zehn umsatzstärksten Exportbereichen aufwies. Das geringe Mengenwachstum von 0,9 Prozent lässt jedoch vermuten, dass die Wertzunahme auf Preiseffekte zurückzuführen ist.

Importgütergruppen

Rund die Hälfte der Südwestimporte (52 Prozent) entfiel auf die Gütergruppen Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen, pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse, chemische Erzeugnisse, Datenverarbeitungsgeräte sowie elektrische Ausrüstungen. In allen sechs Gütergruppen gingen die Einfuhren zurück. Auch auf der Importseite verzeichneten Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 3,7 Milliarden Euro den höchsten wertmäßigen Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Top 10 Partnerländer: USA führt, Schweiz im Aufwind

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Absatzmarkt für baden-württembergische Produkte. Seit mehr als einem Jahrzehnt stehen die USA an der Spitze der Exportmärkte. Im Jahr 2022 erreichten die Warenausfuhren mit 39,4 Milliarden Euro ihren Höhepunkt. Seitdem sind die Exporte in die USA rückläufig und lagen 2024 bei 34,8 Milliarden Euro. Den größten Anteil an den Ausfuhren hatten die Warengruppen Kraftwagen und Kraftwagenteile (27 Prozent), pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse (24 Prozent) sowie Maschinen (23 Prozent). Auf der Importseite dominierten ebenfalls pharmazeutische Produkte (25 Prozent) sowie Kfz und Kfz-Teile (20 Prozent), aber auch Erdöl und Erdgas (13 Prozent). Insgesamt beliefen sich die Südwesteinfuhren aus den Vereinigten Staaten 2024 auf 18,3 Milliarden Euro.
Im Ländervergleich hat sich die Position der Schweiz über die Jahre immer wieder verändert. Das Nachbarland gehörte aber stets zu den fünf wichtigsten Aussenhandelspartnern. Im vergangenen Jahr ist die Schweiz sowohl als Abnehmer als auch als Lieferant zum zweitwichtigsten Handelspartner aufgestiegen. Dies trotz eines insgesamt rückläufigen Aussenhandels. Die umsatzstärkste Warengruppe waren dabei pharmazeutische Erzeugnisse. Rund ein Viertel des bilateralen Warenaustauschs entfiel 2024 auf pharmazeutische Produkte.
Schweiz
Die Exportgeschäfte mit China sind im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 16,1 Prozent weniger in die Volksrepublik ausgeführt. Mit einem Exportumsatz von 15,7 Milliarden Euro fiel das Land damit in der Rangliste der Zielmärkte vom zweiten auf den fünften Platz zurück. Vor allem die Ausfuhren von Kraftwagen und Kraftwagenteilen brachen um fast ein Drittel (31 Prozent) ein. Aber auch der Export von Maschinen ging um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Dennoch bleibt China als Hauptlieferant ein wichtiger Handelspartner für Baden-Württemberg. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von 20,1 Milliarden Euro importiert. Die größte Importgruppe sind Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse.
Italien verzeichnete unter den zehn wichtigsten Partnerländern Baden-Württembergs den stärksten Rückgang im Außenhandel. Die Exporte aus dem Südwesten gingen im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent zurück. Besonders betroffen war die Pharmaindustrie, deren Ausfuhren um mehr als die Hälfte (58 Prozent) zurückgingen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Exporte von pharmazeutischen Produkten in den Jahren 2021 und 2022 aufgrund der Coronavirus-Krise und der damit verbundenen Impfungen stark angestiegen waren und daher nach 2022 allmählich wieder zurückgingen. Italien war eines der europäischen Länder, die am stärksten von der Pandemie betroffen waren.
Zielländer der Südwestexporte
1. Vereinigte Staaten 34,8 Mrd. Euro - 4,4 % zum Vorjahr
2. Schweiz 20,2 Mrd. Euro + 9,9 % zum Vorjahr
3. Frankreich 17,8 Mrd. Euro - 4,4 % zum Vorjahr
4. Niederlande 16,5 Mrd. Euro - 3,1 % zum Vorjahr
5. China 15,7 Mrd. Euro - 16,1 % zum Vorjahr
6. Italien 12,2 Mrd. Euro - 14,9 % zum Vorjahr
7. Österreich 11,4 Mrd. Euro - 4,5 % zum Vorjahr
8. Vereinigtes Königreich 11,2 Mrd. Euro + 2,8 % zum Vorjahr
9. Polen 9,3 Mrd. Euro + 3,4 % zum Vorjahr
10. Spanien 7,6 Mrd. Euro + 0,3 % zum Vorjahr
Herkunfsländer der Südwestimporte
1. China 20,1 Mrd. Euro - 4,7 % zum Vorjahr
2. Schweiz 18,7 Mrd. Euro + 5,8 % zum Vorjahr
3. Vereinigte Staaten 18,3 Mrd. Euro - 1,3 % zum Vorjahr
4. Italien 15,2 Mrd. Euro - 13,3 % zum Vorjahr
5. Frankreich 12,9 Mrd. Euro - 2,0 % zum Vorjahr
6. Niederlande 12,7 Mrd. Euro + 2,6 % zum Vorjahr
7. Tschechien 9,6 Mrd. Euro - 8,8 % zum Vorjahr
8. Österreich 9,4 Mrd. Euro - 0,7 % zum Vorjahr
9. Polen 9,3 Mrd. Euro - 8,9 % zum Vorjahr
10. Irland 8,8 Mrd. Euro - 3,5 % zum Vorjahr
Quellen: Statistisches Bundesamt (Destatis), Zugriff: 06.03.2015; Statistisches Landesamt, Pressemitteilung vom 26.02.2025