Lage und Erwartungen deutscher Unternehmen im Ausland

AHK World Business Outlook Herbst 2023

Der AHK World Business Outlook ist eine Studie zur Einschätzung und Bewertung des globalen Geschäftsklimas. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe sind im Folgenden zusammengefasst.

Wesentliche Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Mehrheit (45 Prozent) der befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage an ihren internationalen Standorten als gut einstuft. Lediglich 14 Prozent der Betriebe beschreiben die aktuelle Situation als schlecht. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen ergibt damit einen Wert von 31 Prozentpunkten. Trotz der überwiegend positiven Bewertungen hat sich die Lagebeurteilung im Vergleich zu den Vorjahren jedoch verschlechtert und liegt knapp unter dem Durchschnitt der letzten Jahre (erhoben seit 2015).
Bei den Geschäftserwartungen überwiegen die Optimisten. So erwarten 45 Prozent der Befragten eine Verbesserung der Geschäftslage und weitere 43 Prozent gehen von stabilen Geschäften aus. Der verbleibende Anteil schätzt die künftige Geschäftsentwicklung pessimistisch ein. Der daraus resultierende Saldo ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken, entspricht jedoch genau dem langjährigen Durchschnitt von 33 Punkten.
Insgesamt gesehen haben sich die Konjunkturerwartungen für die auslandsaktiven deutschen Unternehmen erneut verschlechtert. Der neue Saldowert hat sich weiter vom langjährigen Schnitt entfernt und liegt in der aktuellen Befragung bei minus sechs Prozentpunkten. Ein differenzierteres Ergebnis zeigt sich bei der Betrachtung der einzelnen Regionen:
  • Für Nordamerika sind die deutschen Unternehmen am zuversichtlichsten. Der Saldo liegt mit 13 Prozentpunkten leicht über dem langjährigen Durchschnitt.
  • In den Regionen Asien-Pazifik (ohne Greater China) und im Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) haben sich die wirtschaftliche Entwicklungserwartungen zwar verschlechtert, bleiben aber mit neun bzw. sechs Prozentpunkten im positiven Bereich.
  • In der Eurozone ist die Einschätzung der Konjunkturaussichten im Vergleich zur letzten Umfrage deutlich negativer. Die Unternehmensvertreter befürchten eine weitere Abkühlung der Wirtschaft. Der Saldo liegt bei minus 29 Punkten.
  • Für China sind die Konjunkturerwartungen von 21 Saldenpunkten im Frühjahr auf minus 16 Punkte gesunken.
  • In Subsahara-Afrika sind die deutschen Firmen am pessimistischsten. Hier liegt der Saldenwert bei minus 38 Punkten. Der durchschnittliche Saldo beträgt minus 13 Punkte.
Das Investitionsklima an internationalen Standorten ist anders als in Deutschland. Während der Investitionssaldo im Inland bei minus sieben Prozentpunkten liegt, ist der Saldo im Ausland mit 13 Prozentpunkten positiv. Das bedeutet, dass deutlich mehr deutsche Unternehmen ihre Investitionen im Ausland in den nächsten zwölf Monaten erhöhen wollen. Dabei werden Marktgröße und Marktentwicklung (55%), Kundennähe und Lokalisierung (35%) sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen vor Ort (26%) als wichtige Faktoren für die Entscheidung, im Ausland zu investieren, genannt.

Über die Studie

Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs).
Die Befragung 2023 fand vom 25. September bis 20. Oktober 2023 statt. Mehr als 3.600 deutsche Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engen Deutschlandbezug haben sich an der weltweiten Umfrage beteiligt.
Branchenverteilung der antwortenden Unternehmen:
  • 39 Prozent im Industrie- und Baugewerbe
  • 40 Prozent im Dienstleistungsgewerbe
  • 21 Prozent im Handelsgewerbe
Größenverteilung der antwortenden Unternehmen:
  • 49 Prozent mit weniger als 100 Mitarbeitern
  • 24 Prozent mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern
  • 27 Prozent mit mehr als 1.000 Mitarbeitern

Weitere Infos und Downloads

Den vollständigen AHK World Business Outlook finden Sie auf der Internetseite der DIHK.