AHK World Business Outlook
Der AHK World Business Outlook ist eine Umfrage zum Geschäftsklima deutscher Unternehmen an ihren internationalen Standorten und bietet einen Überblick über die Geschäftslandschaft im Ausland. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe finden Sie im Folgenden zusammengefasst.
Globale Wirtschaftslage und Zukunftsaussichten
Weltweit herrschen Unsicherheit und Sorge über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaftsordnung. Deutsche Unternehmen sehen sich an ihren Auslandsstandorten genau diesen Schwierigkeiten ausgesetzt. Die allgemeine Verunsicherung trübt den Blick auf ihre Geschäftstätigkeit.
Geschäftslage: Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hat sich im Vergleich zum Herbst 2024 leicht verschlechtert. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen verbucht weiterhin gute bis stabile Geschäfte an ihren Auslandsstandorten. So berichten 41 Prozent der Firmen von einer guten und weitere 44 Prozent von einer befriedigenden Situation, während 15 Prozent ihre Geschäfte als schlecht bezeichnen. Im langjährigen Vergleich fällt die Lagebeurteilung allerdings unterdurchschnittlich aus.
Geschäftserwartungen: Der Blick in die Zukunft trübt sich zunehmend ein. Zwar sind immer noch mehr deutsche Unternehmen positiv als negativ gestimmt, aber der Optimismus hat deutlich abgenommen. Nach 48 Prozent in der Vorumfrage rechnen nur noch 41 Prozent mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten, 43 erwarten eine gleichbleibende Entwicklung und 16 Prozent befürchten eine Verschlechterung.
Konjunkturerwartungen: Die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft wird überwiegend pessimistisch eingeschätzt. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer rechnet mit einer konjunkturellen Abkühlung, nur 19 Prozent hoffen auf eine Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten. Der Rest (48 Prozent) geht von einer unveränderten wirtschaftlichen Entwicklung aus.
Geschäftsrisiken: Die unsichere Wirtschaftspolitik stellt für deutsche Unternehmen an ihren internationalen Standorten das größte Risiko dar. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) nennt die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als bedeutendes Geschäftsrisiko. An zweiter Stelle steht mit 46 Prozent die mangelnde Nachfrage. Der Fachkräftemangel (34 Prozent) und die hohen Arbeitskosten (33 Prozent) rangieren auf den Plätzen drei und vier.
Investitionsabsichten: Die Dynamik der Investitionen nimmt weiter ab. Seit 2024 ist ein negativer Trend erkennbar. Nur noch 28 Prozent der deutschen Firmen planen eine Erhöhung ihrer Budgets, während 21 Prozent Kürzungen vorsehen. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) werden ihre Ausgaben konstant halten.
Unterschiede nach Weltregionen
Nordamerika: Stark eingebrochen sind die Einschätzungen zum nordamerikanischen Standort. Zwar berichtet knapp die Hälfte (49 Prozent) der dort tätigen Unternehmen von guten Geschäften, doch die Erwartungen sind in allen drei Ländern - Kanada, Mexiko und den USA - drastisch gesunken. Weniger als ein Drittel (31 Prozent) der Befragten rechnet mit einer Verbesserung der Geschäftslage in den kommenden Monaten, 26 Prozent befürchten eine Verschlechterung. Auch die Investitionsabsichten sind massiv zurückgegangen. Die USA, einst der attraktivste Standort, verzeichnet eine negative Investitionstendenz. 29 Prozent der deutschen Unternehmen wollen ihre Ausgaben in den USA reduzieren und nur 24 Prozent wollen sie erhöhen.
Süd- und Mittelamerika: Die wirtschaftliche Lage in Süd- und Mittelamerika wird überwiegend positiv bewertet. 46 Prozent schätzen ihre Geschäftslage als gut ein, während nur 9 Prozent von einer schwierigen Situation berichten. Die Aussichten für die Zukunft sind weiterhin optimistisch. 57 Prozent der Unternehmen erwarten für das kommende Jahr eine Verbesserung ihrer Geschäfte. Zehn Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Während weltweit eine Investitionszurückhaltung herrscht, planen 36 Prozent der Befragten in Süd- und Mittelamerika eine Ausweitung ihrer Investitionen an lokalen Standorten.
Eurozone: Im Vergleich zum Herbst des Vorjahres bewerten Unternehmen ihre Geschäftssituation in der Eurozone deutlich positiver. 42 Prozent geben eine gute Geschäftslage an und nur 14 Prozent schätzen ihre Lage als ungünstig ein. Beim Blick in die Zukunft zeigt sich jedoch eine gewisse Zurückhaltung: Nur 37 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte in den kommenden Monaten. Hingegen erwarten 19 Prozent eine Verschlechterung.
Asien/ Pazifik (ohne China): Im pazifischen Raum bewerten 38 Prozent der Firmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 15 Prozent als schlecht. Das ist eine Verbesserung gegenüber der Vorumfrage. Die Erwartungen bleiben mehrheitlich positiv, sind jedoch leicht rückläufig. 49 Prozent rechnen mit „besseren“ und 14 Prozent mit „schlechteren“ Geschäften. Auch die Investitionsbereitschaft hat etwas nachgelassen. 31 planen höhere Ausgaben, während 13 Prozent Kürzungen vorsehen.
Greater China: Insgesamt ist die Geschäftslage im Großraum China durchwachsen. Während rund ein Viertel (25 Prozent) der befragten Unternehmen von guten Geschäften berichten, sehen ähnlich viele (27 Prozent) die Lage kritisch. Die Erwartungen für das kommende Jahr sind gedämpfter als im Herbst. 27 Prozent erwarten eine Besserung und 16 Prozent eine Verschlechterung. Auffallend ist der Rückgang bei den Investitionsplänen. Vor allem auf dem Festland plant ein Drittel (33 Prozent) der deutschen Unternehmen, ihre Investitionen zu reduzieren.
Afrika, Nah- und Mittelost: Die Geschäftssituation in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten wird weiterhin überwiegend positiv bewertet. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten berichtet von einer guten Lage, nur zehn Prozent geben das Gegenteil an. Besonders optimistisch ist der Blick in die Zukunft. Mit 60 Prozent erwartet der Großteil eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung, während nur sechs Prozent mit einem Rückgang rechnen. Auch bei den Investitionen bleibt die Zuversicht hoch. 44 Prozent der Firmen planen, ihre Ausgaben im laufenden Jahr zu erhöhen.
Über die Studie
Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs).
Die Befragung fand vom 17. März bis 14. April 2025 statt. Knapp 4.600 deutsche Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engen Deutschlandbezug haben sich an der weltweiten Umfrage beteiligt.
Branchenverteilung der antwortenden Unternehmen:
- 40 Prozent im Industrie- und Baugewerbe
- 41 Prozent im Dienstleistungsgewerbe
- 19 Prozent im Handelsgewerbe
Größenverteilung der antwortenden Unternehmen:
- 48 Prozent mit weniger als 100 Mitarbeitenden
- 25 Prozent mit 100 bis 1.000 Mitarbeitenden
- 27 Prozent mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden
Weitere Infos und Download
Den vollständigen AHK World Business Outlook finden Sie auf der Internetseite der DIHK.
Quelle: Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), AHK World Business Outlook Frühjahr 2025, Mai 2025, Zugriff: 30.05.25