AHK World Business Outlook

Der AHK World Business Outlook ist eine Umfrage zum Geschäftsklima deutscher Unternehmen an ihren internationalen Standorten und bietet einen Überblick über die Geschäftslandschaft im Ausland. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe finden Sie im Folgenden zusammengefasst.

Globale Wirtschaftslage und Zukunftsaussichten

Geschäftslage: Die Situation deutscher Unternehmen an ihren internationalen Standorten hat sich seit dem Frühjahr leicht verschlechtert. Aktuell bewerten 40 Prozent der Befragten ihre Lage als gut, während 15 Prozent sie als schlecht einschätzen. Im Branchenvergleich zeigen sich deutliche Unterschiede. Dienstleistungsunternehmen beurteilen ihre Lage am positivsten, im Handel fällt die Einschätzung verhaltener aus und die Industrie- sowie Bauwirtschaft verzeichnet die schwächsten Bewertungen.
Geschäftserwartungen: Die weltweiten Aussichten für die kommenden zwölf Monate haben sich deutlich verbessert. 44Prozent der Firmen rechnen mit einer positiven Geschäftsentwicklung, während nur zehnProzent eine Verschlechterung erwarten. Nach der verhaltenen Stimmung im Frühjahr liegen die Erwartungen nun wieder auf einem durchschnittlichen Niveau.
Konjunkturerwartungen: Die von den AHKs befragten Unternehmen blicken mit Blick auf die weltweite Wirtschaftslage weniger pessimistisch als im Frühjahr, auch wenn die Zuversicht weiterhin verhalten bleibt. 26Prozent erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine konjunkturelle Verbesserung an ihren ausländischen Standorten, während 24Prozent eine Abschwächung prognostizieren.
Geschäftsrisiken: Die Unternehmen stehen weiterhin vor einer Vielzahl konjunktureller und wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Mit 48 Prozent der Nennungen bleiben die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen das dominierende Geschäftsrisiko. Auch die Gefahr einer nachlassenden Nachfrage ist unverändert hoch und liegt bei 47 Prozent. An dritter Stelle folgt das Wechselkursrisiko. Fast ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) zählt es zu den relevanten Risiken. Besonders die deutliche Abwertung des US-Dollars im Verlauf dieses Jahres rückt dabei als zentrales wirtschaftliches Thema in den Vordergrund.
Investitionsabsichten: Die Bereitschaft, im Ausland zu investieren, nimmt zu. An ihren internationalen Standorten zeigen sich die Firmen wieder investitionsfreudiger als im Frühjahr. Rund 29 Prozent planen in den nächsten zwölf Monaten höhere Investitionen, während lediglich 16 Prozent eine Reduzierung ihres Kapitaleinsatzes in Erwägung ziehen.
Beschäftigungsabsichten: Die Personalplanung deutscher Unternehmen im Ausland zeigt sich leicht optimistischer. 33 Prozent der Firmen wollen ihren Mitarbeiterbestand in den kommenden zwölf Monaten ausbauen, während 17 Prozent einen Rückgang erwarten. Trotz dieser positiven Tendenz bleibt das Niveau hinter dem langjährigen Durchschnitt zurück.

Unterschiede nach Weltregionen

Nordamerika: Für den nordamerikanischen Raum bewerten aktuell 40Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut, während 15Prozent sie als schlecht einschätzen ein leichter Rückgang gegenüber dem Frühjahr 2025. Die Aussichten für das kommende Jahr sind jedoch optimistischer. 39Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäfte, nur 13Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Besonders positiv fallen die Erwartungen in Mexiko aus, das vom USMCA-Abkommen und dem erleichterten Zugang zum US-Markt profitiert. Auch die Investitionsbereitschaft ist dort höher als im regionalen Durchschnitt. 28Prozent der Firmen planen ihre Investitionen in Mexiko auszuweiten, während lediglich 15Prozent eine Reduzierung vorsehen.
Süd- und Mittelamerika: Die wirtschaftliche Lage in Süd- und Mittelamerika zeigt sich weiterhin überwiegend positiv. 47 Prozent der dort ansässigen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftssituation als gut, und nur 12 Prozent berichten von einer schwierigen Lage. Auch die Aussichten für das kommende Jahr sind optimistisch. 56 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäfte, lediglich 10 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Bei den Investitionen planen 33 Prozent der Unternehmen höhere Ausgaben an ihren Standorten, was dem weltweiten Durchschnitt entspricht. Besonders hervorzuheben sind die positiven Erwartungen und Investitionspläne in Paraguay.
Europa: Die aktuelle Geschäftslage in Europa hat sich leicht verschlechtert, die Erwartungen für die Zukunft fallen jedoch etwas positiver aus. So rechnen in der Eurozone beispielsweise 38 Prozent der Firmen mit besseren Geschäften, während 13 Prozent eine Verschlechterung erwarten. Die konjunkturelle Lage wird in ganz Europa jedoch überwiegend negativ bewertet und hat sich im Vergleich zum Frühjahr ebenso wie die Investitionsabsichten weiter eingetrübt. Ein Land sticht jedoch positiv hervor: In Griechenland herrscht eine deutlich optimistischere Stimmung. Unternehmen erwarten eine positive Geschäftsentwicklung und zeigen die optimistischsten Investitionsabsichten.
Asien/ Pazifik (ohne China): Im pazifischen Raum wird die derzeitige Geschäftssituation ähnlich wie im Frühjahr bewertet. 39 Prozent der Unternehmensvertreter beurteilen ihre aktuelle Situation als gut, 17 Prozent als schlecht. Die Zukunftserwartungen haben sich hingegen leicht verbessert. Die Hälfte der Befragten rechnet mit einer positiven Geschäftsentwicklung, während nur neun Prozent eine negative Entwicklung erwarten. Die Investitionsbereitschaft hat aber wieder etwas nachgelassen. 29 Prozent der Unternehmen planen höhere Ausgaben, wohingegen zwölf Prozent ihre Investitionen reduzieren möchten. Eine Ausnahme bildet Vietnam, wo die Investitionsbereitschaft vor Ort am stärksten ausgeprägt ist.
Greater China: Die Stimmung im Großraum China hat sich deutlich eingetrübt: Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate liegen unter dem bisherigen Niveau. Derzeit berichten 18 Prozent der befragten Unternehmen von einer guten Geschäftslage, 23 Prozent bewerten sie hingegen kritisch. Auch die Erwartungen sind verhaltener. 23 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, 14 Prozent mit einer Verschlechterung. Dennoch planen 26Prozent der dort ansässigen Firmen, ihre Investitionen zu erhöhen, um ihre Marktposition in China zu sichern und die Innovationskraft des Marktes für ihre globale Strategie zu nutzen.
Afrika, Nah- und Mittelost: Die Geschäftssituation in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten wird weiterhin überwiegend positiv bewertet. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten berichtet von einer guten Lage, nur sieben Prozent geben das Gegenteil an. Besonders optimistisch ist der Blick in die Zukunft. Mit 64 Prozent erwartet der Großteil eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung, während lediglich drei Prozent mit einem Rückgang rechnen. Auch bei den Investitionen bleibt die Zuversicht hoch. 49 Prozent der Unternehmen planen im laufenden Jahr ihre Ausgaben vor Ort zu erhöhen.

Über die Studie

Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs).
Die Befragung fand vom 29. September bis 17. Oktober 2025 statt. Über 3.500 deutsche Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engen Deutschlandbezug haben sich an der weltweiten Umfrage beteiligt.
Branchenverteilung:
  • 41 Prozent Industrie- und Baugewerbe
  • 40 Prozent Dienstleistungsgewerbe
  • 19 Prozent Handelsgewerbe
Größenverteilung:
  • 48 Prozent weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • 26 Prozent 100 bis 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • 26 Prozent mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Unternehmensstruktur:
  • 50 Prozent Tochterunternehmen/ Niederlassungen deutscher Unternehmen
  • 37 Prozent lokale oder internationale Unternehmen ohne Niederlassung in Deutschland
  • 13 Prozent lokale oder internationale Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland

Weitere Infos und Download

Den vollständigen AHK World Business Outlook finden Sie auf der Homepage der DIHK.
Quelle: Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), AHK World Business Outlook Herbst 2025, November 2025