Zahlen und Fakten

Einzelhandelskennziffern in der Region Stuttgart 2021

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze
Die Einzelhandelskennziffern für die Region Stuttgart halten sich auch 2021 auf im Bundesvergleich hohem Niveau.
Zwar gilt deshalb:
  • Mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraft von 20,8 Milliarden Euro gehört die Region Stuttgart zusammen mit den Großräumen München und Rhein/Main zu den attraktivsten Standorten für Einzelhandelsunternehmen in Deutschland
  • Die Region Stuttgart liegt 2021 deutschlandweit auf Platz 3 hinsichtlich der einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner
  • Die Region Stuttgart schafft es auf den vierten  Platz beim Einzelhandelsumsatz pro Kopf im überregionalen Vergleich 2021
Aber: Die Corona-Pandemie hat den Strukturwandel im Einzelhandel beschleunigt und verschärft. Der stationäre Einzelhandel, der an vielen Standorten schon vor der Krise einen schweren Stand hatte, ist in Teilen in seiner Existenz bedroht. Nutznießer der Eindämmungsmaßnahmen war der Online-Handel. Ausführliche Erläuterungen der Pandemiefolgen für den Handel entnehmen Sie bitte der Broschüre.

Einzelhandelsrelevante Kaufkraft

Die Region Stuttgart ist nach München und  Frankfurt der IHK-Bezirk mit den wohlhabendsten Bürgern in Deutschland. Knapp 7.500 Euro pro Einwohner  Euro verfügt statistisch gesehen jeder Einwohner, das sind über zehn Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Die Streubreite der Regionen im Bundesgebiet reicht von knapp 8.500 Euro für München bis hinunter zu knapp 5.900 Euro für Duisburg. 
Im Großraum Stuttgart verfügen die Bewohner über rund 21 Milliarden Euro an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft, die sie im stationären und im Versand- und Online-Handel ausgeben können. 
Unter den Gemeinden über 10.000 Einwohnern liegen in der Region Stuttgart in absoluten Zahlen erwartungsgemäß die großen vorne: Stuttgart (fast 4,8 Milliarden Euro). Mit Summen von etwa 700 beziehungsweise 670 Millionen Euro folgen die Landkreise Esslingen und Ludwigsburg. Schlusslicht bildet Süßen mit knapp 70 Millionen Euro.
Pro Einwohner liegt in der Region eine alte Bekannte auf dem ersten Rang: Gerlingen (mit nahezu 8.900 Euro) nimmt hier wie in den Vorjahren den ersten Platz ein vor Schwieberdingen (mit 8.400 Euro pro Kopf) sowie Leonberg, Korntal-Münchingen und Leinfelden-Echterdingen. Am unteren Ende der Rangliste liegen Murrhardt und Geislingen an der Steige, die aber immer noch in der Nähe des Bundesdurchschnitts liegen. 

Umsatz im stationären Einzelhandel

In der Region Stuttgart liegen naturgemäß die großen Standorte auch beim absoluten Umsatz des stationären Einzelhandels vorn - die Landeshauptstadt mit nahezu 5 Milliarden Euro mit großem Abstand vor Ludwigsburg (890 Millionen Euro).
Interessanter ist allerdings der Vergleich pro Einwohner: Hier liegen Sindelfingen (über 10.400 Euro) und Ludwigsburg (etwa 10.100 Euro) vor Backnang (etwa 9.500 Euro). Hier finden sich große Teile des Einzelhandels auf der „Grünen“ beziehungsweise eher „Grauen Wiese“. Diese großen Flächen ziehen Kaufkraft aus anderen Gemeinden ab und führen zu einer Umsatzverlagerung an solche Standorte. Die Kehrseite dazu bilden Orte wie Korb: Mit einem Pro-Kopf-Umsatz von gut 2.245 Euro  zeigen sie, dass in einigen Kommunen der Region die Versorgung der Bevölkerung nur noch untergeordnet vor Ort erfolgt. Hier ist insbesondere der Themenbereich der Nahversorgung bedeutsam, den auch die IHK im Blick hat. 

Zentralität

Innerhalb der Region Stuttgart sieht die Rangfolge bei der Zentralität derjenigen der Umsätze sehr ähnlich. Auch hier liegen die schon bei den Umsätzen erwähnten drei Standorte Sindelfingen, Backnang und Ludwigsburg, vorn; alle liegen bei einer Kennziffer von über 160. Auch das Schlusslicht Korb bleibt am Ende dieser Rangliste; die Kennziffer liegt hier wegen der im Vergleich zum Bund höheren Kaufkraft allerdings bei knapp 35. 
Im Metropolenvergleich beschreibt die Zentralitätskennziffer das relative Ausmaß eines Netto-Kaufkraftzuflusses bzw. -abflusses der betreffenden Stadt oder Gemeinde. Stuttgart belegt mit einer Zentralitätskennziffer von 114,6 nur einen Mittelplatz in der Gruppe. Die Kennziffer bedeutet, dass in Stuttgart in den Kassen der Einzelhändler per Saldo knapp 15 Prozent mehr an Umsatz landet, als dies aufgrund der Einkommensverhältnisse der Stuttgarter Bevölkerung zu erwarten wäre. In früheren Jahren kämpfte die Landeshauptstadt allerdings eher um den zweiten Platz im Ranking und erzielte regelmäßig Zentralitätskennziffern von über 120. Schlusslicht der Vergleichsgruppe ist Leipzig mit einer Zentralitätskennziffer von etwa 104.
Die umfangreiche Broschüre “Handelsplatz Region Stuttgart: viel Kaufkraft, große  Herausforderungen” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 359 KB) enthält sämtliche Werten der Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern der Region Stuttgart.