Südkoreas neues Klimagesetz

2020 ist Südkorea zur zehntgrößten Volkswirtschaft aufgestiegen. Dabei ist das Land weltweit auch einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Im Oktober 2020 verkündete Präsident Moon erstmals für sein Land das Ziel der Klimaneutralität bis 2050.
Am 31. August 2021 nahm das südkoreanische Parlament ein Gesetz zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 an. Dieses Gesetz legt auch ein strengeres Ziel der Reduzierung von Treibhausgasemissionen bis 2030 fest. Sie sollen um mindestens 35 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 sinken.
Auch wenn Südkoreas Ausstoß von Treibhausgasen bis 2018 stieg, so unternimmt das Land doch einige Anstrengungen, damit die Emissionen nicht ungebremst wachsen. In der Stromerzeugung will Südkorea weniger Kohle einsetzen und den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen. Er soll von 5,0 Prozent im Jahr 2019 auf 21,3 Prozent bis zum Jahr 2034 steigen. Für das Jahr 2030 ist ein Zwischenziel von 16,7 Prozent vorgesehen.
Im Verkehr erhöht Südkorea den Anteil von Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffantrieb. Der Anteil von Biokraftstoffen, die dem Diesel beigemischt werden, stieg im Juli 2021 auf 3,5 Prozent und soll bis 2030 bei 5 Prozent liegen. Im Schiffbau werden umweltfreundlichere Treibstoffe wie Erdgas, Methanol, Wasserstoff oder Ammoniak an Stelle von Schweröl zunehmend ein Thema.
Wasserstoff wird allgemein eine wichtige Rolle zugeschrieben. Allerdings wird Südkorea nicht sofort mit der Nutzung von grünem Wasserstoff beginnen. Vielmehr sollen in erster Linie Technologien entwickelt und auf dieser Basis Erzeugnisse wie beispielsweise Wasserstoffautos produziert und exportieren werden.
Da in Südkorea insbesondere bei älteren Gebäuden nur selten auf Wärmedämmung geachtet wurde, hat das Land eine eigene Roadmap zur Verbreitung von Nullenergiegebäuden aufgelegt. Sie greift ab 2025 für alle größeren Neubauten im Lande.
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Südkorea als Exportmarkt

Südkorea kaufte 2020 zum zweiten Mal mehr Waren aus Deutschland als Japan und stieg damit zum zweitgrößten Abnehmer deutscher Produkte im Großraum Asien auf. Auch in den ersten sechs Monaten 2021 lag Südkorea vor dem wirtschaftlich deutlich größeren Nachbarn Japan, auf den anteilig 8,6 Prozent der Lieferungen entfielen. Auf den weiteren Rängen folgten Indien, Australien und Taiwan. Vier Fünftel und damit den Großteil aller ausgeführten Waren lieferte Deutschland nach Ostasien.
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