Feierabend mit Franziska Leupelt

Autos waren schon immer eine Leidenschaft von IHK-Präsidentin Franziska Leupelt. Seit knapp vier Jahren helfen sie ihr dabei, einen Ausgleich zu ihrem Alltag als Unternehmerin zu schaffen.
„Du siehst nur noch Himmel, weißt nicht, wo du hinfährst, und tastest dich vor bis zum Kipppunkt – da kriegt man dann schon erstmal Schiss!“ Inzwischen kennt Franziska Leupelt ihren Geländewagen in- und auswendig und lässt sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen. „Bis zu 45 Grad Neigungswinkel kann das Auto“, sagt die Vorständin der Druckhaus Leupelt AG. Manchmal zieht sich der Wagen an nur einem der voneinander unabhängig arbeitenden Räder eine Steigung hinauf. „Man bekommt ein Gefühl dafür, wie sich das Auto verhält, ob ein Rad durchdreht – es ist wichtig, dass man sein Material gut kennt, wenn man auf die Strecke geht.“ Es geht durch tiefen Matsch und Wasser – nie wissend, was einen erwartet, wie tief das Loch ist und welches Hindernis sich darin verbirgt.
Was mache ich, wenn ich in einer Situation bin, aus der ich nicht so leicht herauskomme? Wie kriege ich die Karre aus dem Dreck?

Franziska Leupelt

Auch wenn in Situationen wie diesen eine ordentliche Portion Adrenalin ausgeschüttet wird, stehe der schnelle Kick bei ihrem Hobby nicht im Vordergrund: „Das Offroad-Fahren ist für mich die pure Entspannung– wie für andere Leute Yoga. Ich muss ja sehr konzentriert sein, wenn ich mein Auto heil durch den Parcours bekommen möchte“, sagt sie. Gummistiefel an, Matsch auf der Scheibe – „es ist, als würde jemand einen Stecker ziehen. Dann sind die ganzen unternehmerischen Herausforderungen weit weg und der Fokus liegt nur noch auf der Strecke.“ Sie lerne dabei fürs Leben – als Privatperson ebenso wie als Unternehmerin: „Was mache ich, wenn ich in einer Situation bin, aus der ich nicht so leicht herauskomme? Wie kriege ich die Karre aus dem Dreck?“ Auch als Unternehmerin müsse sie Ruhe bewahren und sich immer wieder auf Situationen einstellen und neu bewerten.
Gemeinsam mit ihrem Mann hat die 43-Jährige schon einige Offroad-Parcours gemeistert und ist Rallyes rund um die Ostsee oder über die fünf höchsten Pässe der Alpen gefahren – ohne Navigationsgerät und oft abseits der asphaltierten Wege, nur mit Karte und Kompass. Wichtig ist ihr bei alldem, sich an die Regeln zu halten: „Wir fahren nur da, wo es auch für uns explizit erlaubt ist, das ist selbstverständlich!“ Das Thema Akzeptanz habe für die Community mit ihren manchmal nach Endzeit aussehenden Fahrzeugen Priorität, versichert sie.
Franziska Leupelt hat ihre Sommer-Wochenenden schon Anfang des Jahres zu einem großen Teil für ihr Hobby verplant, auch ein nächstes großes Ziel für 2026 steht schon im Kalender: Für die Rallye Macadam soll es bis nach Marokko gehen. „Es gibt so viel, was wir noch nicht gemacht haben, und darauf freuen wir uns jetzt.“
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