Neue Bundesregierung, neuer Schwung für die Konjunktur?

Rostock/Stralsund, 27. Mai 2025. Im Frühsommer 2025 gehen alle wesentlichen IHK-Konjunkturkennziffern merklich nach oben. Sowohl die Lage als auch die Zukunftsaussichten der gewerblichen Wirtschaft verbessern sich im Vergleich zum Jahresbeginn.
Die mit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung einhergehenden ersten Aufbruchsignale lassen eine Stimmungsaufhellung in der Wirtschaft des IHK-Bezirks Rostock erkennen. Der IHK-Geschäftsklimaindex verbessert sich im Vergleich zur Vorumfrage vom Januar 2025 um elf auf 100 Indexpunkte. Zu diesen Ergebnissen kommt die Auswertung der Antworten von 298 Betrieben im Rahmen der Konjunkturumfrage der IHK zu Rostock, die in der letzten April- und ersten Maiwoche 2025 stattfand.
Wenngleich die aktuellen konjunkturellen Rahmenbedingungen im In- und Ausland weiterhin als sehr herausfordernd eingeschätzt werden müssen und die grundlegenden Strukturdefizite der Bundesrepublik auf ihre Bearbeitung warten, scheint die außerplanmäßige Neuwahl des Bundestages Ende Februar und die neu konstituierte schwarz-rote Bundesregierung zu dem dringend erwarteten Stimmungsimpuls in der gewerblichen Wirtschaft geführt zu haben. Das Schuldenpaket der neuen Bundesregierung, als eines der größten in der Geschichte der Bundesrepublik, eröffnet Potenzial für eine nachhaltige konjunkturelle Belebung in Verbindung mit der notwendigen Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur und einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Dennoch bleiben die Herausforderungen – besonders in Bezug auf den Bürokratieabbau und die Digitalisierung – gewaltig.
„Die Unternehmen erwarten von der neuen Bundesregierung die dringend benötigte Stabilität und schnelle, spürbare sowie verlässliche Maßnahmen“, betont Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock. Er ergänzt: „Die Lage der Wirtschaft ist nach wie vor angespannt, daher muss die Koalition der Gefahr des weiteren Stillstands nun entschlossen begegnen.“
Der unerwartet deutliche konjunkturelle Fortschritt im IHK-Bezirk Rostock lässt sich sowohl auf bessere Geschäftslageeinschätzungen als auch auf eine merkliche Aufhellung der Zukunftserwartungen im Vergleich zur Vorumfrage im Januar zurückführen. Diese positiven Signale sind allerdings noch nicht stark genug, um das Ruder bei den Investitions- und Beschäftigungsabsichten in der gewerblichen Wirtschaft herumzureißen. Beide Indikatoren verbleiben im Frühsommer auf niedrigem Niveau. Immerhin: Die Investitionspläne scheinen ihren Tiefstand der letzten Befragung überwunden zu haben. Befragt nach den wichtigsten Hemmnissen und Problemen nennen die Unternehmen branchenübergreifend die Höhe der Arbeitskosten als gravierendsten Sorgenfaktor. Unmittelbar gefolgt von den Energiepreisen und der Sorgenkategorie ‚wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen‘.
„Für die Unternehmerinnen und Unternehmer tritt die Bedeutung des Themas Wirtschaftspolitik als Hemmnis zurück. Dies lässt sich als Vertrauensvorschuss der Betriebe in die neue Bundesregierung werten. Jetzt gilt es, diesem gerecht zu werden und in eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik zu verwandeln“ ordnet Melanie Wicht, Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Rostock, die Ergebnisse ein.
Dort finden Sie auch eine Übersicht der von den IHKs in MV erhobenen Konjunkturdaten für das gesamte Mecklenburg-Vorpommern.