Energieeffiziente Lüftung und Klimatisierung

In vielen Produktions- und Bürogebäuden kommen Lüftungs- und Klimatisierungsanlagen zum Einsatz. Sie sind häufig eine ertragreiche Quelle für Energiekostensenkungen. Lange Betriebszeiten und Anlagenteile wie z. B. Ventilatoren, Pumpen, Kühl- und Heizsysteme verursachen einen hohen Energieverbrauch. Die folgenden Anregungen können Sie dabei unterstützen, einen energieeffizienten Betrieb Ihrer Lüftungs- und Klimaanlage zu erreichen.
Bedarfsorientierter Anlagenbetrieb
Oft kann mit Hilfe von Steuer- und Regelungstechnik sowie anderen Hilfsmitteln der Lüftungsbetrieb an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.
  • Besonders in wenig genutzten Räumen sollten Präsenzmelder zum Einsatz kommen.
  • Bei einer Raumnutzung mit definiertem Tages- und Wochengang können Zeitschaltuhren eingesetzt werden.
  • Läuft eine Anlage bei geöffnetem Fenstern wird viel Energie verschwendet. Mit Fenster- und Türkontakten kann die Anlage automatisch ein- und ausgeschaltet werden.
  • Mittels Sensoren und Regeleinheiten kann die Belüftung in den unterschiedlichen Lastzuständen dem Lufterneuerungsbedarf angepasst werden.
  • Der Anlagenbetrieb sollte mit speziellen Wochenend- und Nachtprogrammen gesteuert werden
Senkung der Druckverluste
Druckverluste in Lüftungskanälen verursachen erhöhte Stromkosten und sollten deshalb reduziert werden. Der Energieverbrauch steigt im gleichen Maße wie der Druckabfall. Druckverluste entstehen durch Kanalreibungen und Strömungswiderstände, die z. B. durch Gitter, Brandschutzklappen, Heizregister, Schalldämpfer oder verschmutzte Luftfilter verursacht werden. Ersetzen und reinigen Sie regelmäßig die Luftfilter. Der Einbau von Leitblechen kann Druckverluste minimieren. Achten Sie beim Einbau von Lüftungskanälen auf möglichst geringe Strömungswiderstände: Dimensionieren Sie Leitungsquerschnitte ausreichend, verwenden Sie Bögen statt Winkel und glatte Rohre statt Spiral- oder Wellrohrschläuche. Eine Veränderung der Luftmengen bzw. eine Verbesserung der Druckverhältnisse erfordert auch eine Anpassung der Ventilatorendrehzahlen.
Wärmerückgewinnung
Setzen Sie nach Möglichkeit Kälte- und Wärmerückgewinnungsanlagen ein. Bis zu 85 Prozent der Abluftwärme kann mit solchen Systemen zurückgewonnen werden. Die Wahl eines passenden Systems der Wärmerückgewinnung hängt vom jährlichen spezifischen Energieverbrauch einzelner Komponenten ab. Die Nachrüstung einer alten Lüftungsanlage mit einer Wärmerückgewinnung sollte geprüft werden.
Energieeffizienter Anlagenbetrieb
  • Mittels einer Anheizschaltung mit ausschließlichem Umluftbetrieb, statt der Zuführung von Außenluft, verkürzen sich die Anheizzeiten erheblich.
  • Durch sommerliche Nachlüftung bzw. -kühlung kann der Kühlbedarf am Tag gesenkt werden.
  • Orientieren Sie sich bei der Dimensionierung der Anlage am häufigsten Betriebszustand.
  • Lassen Sie die Anlage regelmäßig warten.
  • Dämmen Sie Kanalsysteme und Leistungen für Heiz- und Kühlmedien.
  • Kühl- und Heizaufgaben sollten möglichst über Wasser- und nicht über Luftsysteme erfüllt werden.
  • Achten Sie bei neuen Anlagen auf den Einsatz von technisch optimierten Komponenten (z. B. Hocheffizienzmotoren, drehzahlgeregelte Pumpen und Ventilatoren.)
  • Saugen Sie schädliche Gase möglichst direkt am Entstehungsort ab.