IHK-Präsident: Gemeinsam für Ostbrandenburg – ein starkes Jahr 2025 gestalten

Neujahrsbrief des IHK-Präsidenten

Carsten Christ, Präsident der IHK Ostbrandenburg begrüßt die Unternehmer und Unternehmerinnen des Kammerbezirks im Jahr 2025 und fordert von der Politik eine echte “Entfesselung” der Wirtschaft.
Sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer,
ich wünsche Ihnen im Namen des Präsidiums und der Mitarbeiter der IHK Ostbrandenburg ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
2024 war ein Jahr großer Dynamik – politisch wie wirtschaftlich, international wie regional. Die zunehmenden Spannungen im internationalen Handel mit China, die Ergebnisse der US- Wahlen und das Verfestigen globaler Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten haben zur Schwächung der Weltwirtschaft beigetragen. Mit den Folgen der Energiekrise - hohe Energiekosten, Unsicherheit in der Energieversorgung und gestiegene Produktionskosten - sowie wachsender Bürokratie, unklaren Investitionsanreizen und einer schleppenden Reformpolitik, rutschte die deutsche Wirtschaft anstelle des prognostizierten Wachstums in den Negativtrend.
Proteste in Hinblick auf vorschnelle Gesetzesänderungen prägten das Frühjahr, die Leitzinssenkung, Debatten um die Schuldenbremse und das Ampel-Aus beendeten das Jahr. Die zügige Regierungsbildung nach den Landtagswahlen in Brandenburg und die Aufnahme vieler unserer Forderungen in den Koalitionsvertrag sind erfreuliche Entwicklungen für Ostbrandenburg. Entscheidend ist nun, dass diese Vorhaben konkret umgesetzt werden.
Das Jahr 2025 wird zum Lackmustest wirtschaftspolitischer Realitäten. Ob wirtschaftliche Resilienz, internationale Stabilität oder Energiewende – diese Herausforderungen brauchen klare Antworten. Wir erwarten von der Politik, Fehlentwicklungen zu korrigieren und zeitliche Rahmen und Fristen der Realität anzupassen. Eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung sowie der Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltiger Technologien sollten keine weitere bürokratische Belastung darstellen, sondern sich zu einem echten Wettbewerbsvorteil entwickeln können. Innovative Ansätze bei grünen Technologien sind Leuchttürme, die unsere Region prägen.
Als Korrektiv und als Forderung einer Politik mit Augenmaß setzt die IHK Ostbrandenburg zentrale Projekte wie POLSMA , ETI und GoGreen um: Hier unterstützen wir Unternehmen bei notwendigen Vorbereitungen auf Anforderungen des Europäischen Green Deal, um diese effektiv in die unternehmerische Praxis zu überführen. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) begleiten wir in den kommenden Jahren aktiv bei der systemischen Transformation der europäischen Wirtschaft hin zur Klimaneutralität bis 2050.
Wir brauchen eine echte Entfesselung der Wirtschaft, die den Unternehmergeist in unserer Region stärkt. Über Verbote hat sich Wirtschaft noch nie entwickelt. Der starke Wirtschaftsdirigismus muss einem freien Unternehmergeist weichen, der Innovation erleichtert, Gestaltung ermöglicht und Wertschöpfung schafft. Die Unsicherheit durch unklare Förderbedingungen, wechselnde politische Vorgaben und langwierige Genehmigungsverfahren, die viele Betriebe bei Investitionen in Ideen, Innovationen und Technologien erleiden, ist ein Bremsklotz, den wir uns nicht länger leisten können.
Hierbei geht es auch um eine Stärkung unseres industriellen Kerns. Ostbrandenburg hat das Potenzial, eine zentrale Rolle in der deutschen Industriepolitik zu spielen. Dafür müssen wir aber mehr Sichtbarkeit für unsere Unternehmen schaffen und wirtschaftliche Interessen mit Nachdruck vertreten. Es braucht weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielräume, um Wachstum zu ermöglichen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen dürfen nicht länger durch unnötige Auflagen ausgebremst werden.
Ein starkes Ostbrandenburg ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist das Ergebnis harter Arbeit und guter Partnerschaften. Unsere Nähe zu Polen ist ein unschätzbarer Vorteil. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, der Ausbau von Verkehrsinfrastrukturen und vereinfachte Prozesse im Handel sind keine abstrakten Ideen. Mit Sorge sehe ich die Belastungen verstärkter Grenzkontrollen durch Staus für Arbeitskräfte und Wirtschaftsverkehr. Bürokratische Hürden und unabgestimmte Regelungen auf beiden Seiten blockieren wichtige Fortschritte. Hier braucht es mehr Mut zur Pragmatik, um Ostbrandenburg und unsere Partnerregionen voranzubringen.
All dies gelingt nur mit Partnern, die bereit sind, neue Wege zu gehen. Digitalisierung und moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz können dazu beitragen, Prozesse effizienter und die Verwaltung schlanker zu gestalten – nicht in ferner Zukunft, sondern jetzt.
Ein erfolgreiches, gesundes und inspirierendes neues Jahr für Sie - ich wünsche Ihnen bei allen unternehmerischen Entscheidungen stets ein glückliches Händchen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ostbrandenburg auch 2025 eine starke und zukunftsfähige Region bleibt!
Mit herzlichen Grüßen

Carsten Christ
Präsident der IHK Ostbrandenburg