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Nr. 81270

Spätschicht: Industrie!“ bei Culimeta Einblicke in eine traditionsreiche und innovative Hightech-Produktion

Wie innovativ, vielseitig und zukunftsrelevant die Industrie in der Region ist, zeigte die Veranstaltungsreihe „Spätschicht: Industrie!“ bei der Culimeta Textilglas-Technologie GmbH & Co. KG in Bersenbrück. Der Industrielle Arbeitgeberverband (IAV) und die IHK hatten gemeinsam Gäste aus Wirtschaft und Politik eingeladen.
Spätschicht Culimeta
Seit 1926 zählt die Culimeta Textilglas-Technologie GmbH & Co. KG zu den führenden Prozesspartnern und Systemlieferanten für Glasfaserprodukte in der thermischen, elektrischen und akustischen Isolierung sowie in der Kanalsanierung. Am Standort Bersenbrück sowie in weiteren europäischen Werken werden hochwertige Textilglasprodukte produziert – darunter Dichtungen, die heute in nahezu jedem Kaminofen zu finden sind.
Neben dem Rundgang durch die beiden Werke bildete der Impulsvortrag von Dr. Jan Fährmann, Head of R&D bei Culimeta, ein weiteres Highlight. Er erläuterte eindrucksvoll, wie das Unternehmen mit innovativen und nachhaltigen Lösungen auf verschärfte Umweltauflagen reagiert. „Die Industrie will Zeichen setzen“, unterstrich er und präsentierte ein aktuelles Projekt mit der RWTH Aachen: Ein neu entwickelter Feinstaubfilter ermöglicht die Nachrüstung älterer Kaminöfen, sodass sie heutigen Anforderungen entsprechen – ein Produkt, das derzeit ausschließlich Culimeta am Markt anbietet. Auch mit einem weiteren Produkt, einem neuartigen Brandschutzschaum, zählt das Unternehmen zu den einzigen Anbietern weltweit.
Fährmann machte deutlich, wie entscheidend innovationsfreundliche Rahmenbedingungen sind: „Wir brauchen Anreize für Innovation und Optimierung. Nur so können wir Deutschland als Innovationsstandort sichern, die Wirtschaft beleben und unsere Umweltziele erreichen“. Zudem betonte er die Notwendigkeit wirtschaftlicher Planungssicherheit, um langfristige Entwicklungen voranzubringen. Dem schlossen sich die Unternehmensinhaber Vincent und Diederik Cuylits an.
„Die Industrie ist einer der wichtigsten Stabilitätsanker unserer Region. Ohne Arbeitgeber gibt es keine Arbeitnehmer – und umgekehrt. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir den Standort stärken“, unterstrich IAV-Geschäftsführerin Sabine Stöhr.
Seit 2013 findet im Rahmen der gemeinsamen Kampagne „Industrie ist Zukunft“ zweimal im Jahr die „Spätschicht: Industrie!“ statt, um direkt vor Ort die wichtige Rolle der Industrie für den Wohlstand des Wirtschaftraums in der Region zu verdeutlichen.

Geschäftsideen für die Nordhorner Innenstadt gesucht

Die Stadt Nordhorn schreibt zum fünften Mal ihren erfolgreichen Wettbewerb „Nordhorn gründet“ aus. Unter dem Motto „Lebendige Innenstadt“ gibt es bis zu 42.000 Euro Anschubfinanzierung für die Ansiedlung eines Ladenlokals zu gewinnen.
Aus den Gründungswettbewerben der vergangenen Jahre sind beispielsweise die Ladenlokale „Pfotenphysio“ oder „nur mit Liebe“ hervorgegangen. Ob Handel, Handwerk, Gastronomie oder Dienstleistung: Die Stadt Nordhorn sucht kreative, mutige und innovative Geschäftsideen, die das Stadtzentrum weiter stärken und mit neuen Angeboten bereichern.
Voraussetzung ist, dass die Gründungswilligen ihre Geschäftsidee in einem kompakten und verständlichen Konzept vorstellen können. Auch ein realistischer Businessplan inklusive Angaben zur Finanzierung sollte vorliegen. Eine kurze Videopräsentation ist optional. Alle Einsendungen werden von einer breit aufgestellten Jury bewertet. Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, lokaler Unternehmen, der Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe, der Handwerkerschaft sowie des örtlichen Gründerzentrums GTZ zusammen. Alle Bewerberinnen und Bewerber erhalten ein kostenloses Gründungsseminar sowie ein Pitch-Training. Anschließend können sie der Jury ihre Gründungsidee persönlich präsentieren.
Bewertet werden unter anderem die Qualifikation und Erfahrung der Teilnehmenden, die Innovationshöhe und Alleinstellung der Idee, der Kundennutzen sowie Marktpotenzial und Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Verständlichkeit, Umsetzbarkeit und Multifunktionalität der Geschäftsidee spielen eine Rolle.
Attraktive Preise warten auf die Gewinnerinnen und Gewinner: Bis zu zwei Gründungsideen werden mit Anschubfinanzierungen in Gesamthöhe von bis zu 42.000 Euro ausgezeichnet. Voraussetzung für die Auszahlung ist, dass innerhalb von zwölf Monaten nach der Preisvergabe tatsächlich ein Ladenlokal in der Nordhorner Innenstadt eröffnet wird. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Nordhorn unterstützt aktiv bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie. Zusätzlich erhalten alle Siegerinnen und Sieger ein individuelles Coaching- und Beratungspaket, das sie bei der Umsetzung ihres Vorhabens unterstützt. Auch allen weiteren Gründungsinteressierten steht die Wirtschaftsförderung der Stadt Nordhorn selbstverständlich beratend zur Seite.
Bewerbungen können bis zum 28. Februar 2026 unter www.nordhorn.de/gruendungswettbewerb eingereicht werden. Die Preisverleihung ist im Sommer 2026 geplant.

IHK bietet Sprechtag für Existenzgründer in Lingen an

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bietet am 10. Dezember 2025 in Lingen kostenlose Einzelgespräche zum Thema Existenzgründung an. Die Gespräche finden von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr im IHK-Büro im Welcome- und Servicecenter Wirtschaft, Kaiserstraße 10b, in Lingen statt.
In einem persönlichen Gespräch können alle, die sich beruflich auf eigene Beine stellen wollen, rechtliche Informationen erhalten und individuelle Probleme beim Sprung in die Selbstständigkeit erörtern. Eine Anmeldung ist erforderlich.

DIHK-Report Unternehmensgründung 2025

DIHK-Report Unternehmensgründung 2025: Mehrheit der Gründer unzufrieden mit Standort
Laut DIHK-Report Unternehmensgründung 2025 verliert der Gründungsstandort Deutschland weiter deutlich an Attraktivität. Mittlerweile sind fast sechs von zehn Gründerinnen und Gründern unzufrieden mit den Rahmenbedingungen für Gründungen und Unternehmertum.
Das bedeutet einen Anstieg von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig hat sich der Anteil der sehr Unzufriedenen in den beiden zurückliegenden Jahren fast verdoppelt. Das aktuelle Urteil der Gründenden und jungen Unternehmen fällt damit sogar schlechter aus als während der Corona-Pandemie. Folglich stagniert auch das Gründungsinteresse auf einem historisch tiefen Niveau. Trotz eines leichten Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der von den Industrie- und Handelskammern im Jahr 2024 geführten Gesprächen mit Gründerinnen und Gründern immer noch auf dem zweitniedrigsten Wert seit Beginn dieser Erhebung im Jahr 2003.
“Diese Entwicklung bereitet mir große Sorge, nicht nur als Präsident, sondern auch als Unternehmer. Gründerinnen und Gründer sind ein Innovationsmotor unserer Volkswirtschaft. Wenn wir ihre Dynamik verlieren, verlieren wir Zukunft”, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. “Gerade junge Unternehmerinnen und Unternehmer sind es, die in schwierigen Zeiten Chancen erkennen und den Mut aufbringen, Neues zu wagen. Ihr Unternehmergeist verdient nicht nur Respekt, sondern auch bessere Rahmenbedingungen“, so Adrian weiter.
Deutschland hat aus Sicht der Gründer weitestgehend hausgemachte strukturelle Probleme: Ein Berg von Bürokratie und Dokumentationspflichten, hohe Steuern, stark gestiegene Energie- und Arbeitskosten sowie eine unzureichende digitale Infrastruktur bremsen Unternehmertum aus. “Wir müssen den Standort Deutschland mit einer Vielzahl von Maßnahmen modernisieren – schnell, entschlossen und flächendeckend,“ so der DIHK-Präsident. ”Die von der Bundesregierung vorgelegte Modernisierungsagenda könnte hierfür ein wichtiger Baustein sein, aber nur, wenn sie konsequent umgesetzt wird. Die IHK-Organisation steht bereit, diesen Weg aktiv zu begleiten.”
Laut DIHK-Report bleibt die „unternehmerische Berufung“ der entscheidende Antrieb zur Gründung. In rund zwei Dritteln der Beratungsgespräche der IHK-Gründungsberatungen geben Interessierte den Wunsch, Unternehmer zu sein, als Hauptmotiv zur Gründung an. Aber auch andere Faktoren gewinnen an Gewicht. Der Mangel an Erwerbsalternativen liegt als Motiv zur Gründung mit 34 Prozent so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Bei den Gründerinnen spielt der Wunsch nach mehr Flexibilität, beispielsweise zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, traditionell eine überdurchschnittliche Rolle.
Ein Lichtblick ist das zunehmende Gründungsinteresse von Frauen. Mittlerweile lassen sich fast genauso viele Frauen wie Männer zum Thema Gründung beraten. Vor 20 Jahren lag der Anteil gerade bei etwas mehr als einem Drittel.
Die Gründerinnen und Gründer haben genaue Vorstellungen davon, wie Gründen wieder attraktiver werden kann: Nach Meinung von drei Vierteln der Befragten sind schnellere und einfachere Regularien nötig. Mehr als die Hälfte fordern ein einfacheres Steuerrecht. Weit oben auf der Liste der Gründenden sind außerdem ein besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, mehr Verständnis für das Unternehmertum in der Gesellschaft und niedrigere Energiepreise.
DIHK-Präsident Adrian: „Wer den Wirtschaftsstandort verbessern will, sollte auf die Unternehmen hören und die Forderungen der Gründerinnen und Gründer ernstnehmen: Entlastungen bei Bürokratie und Kosten, einfache und schnelle Prozesse sowie mehr Wertschätzung für unternehmerisches Engagement – in Politik, Behörden, Schulen und allen anderen gründungsrelevanten Institutionen. Das sind entscheidende Stellschrauben, um den Standort Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. In herausfordernden Zeiten wie heute brauchen wir den Mut und die Aufbruchstimmung der Gründerinnen und Gründer umso mehr.“
Nach den Erfahrungen der IHKs spielt für die Gründerinnen und Gründer schnelleres Tempo eine zentrale Rolle: Die Gründung eines Unternehmens soll deshalb zu Recht laut der Modernisierungsagenda künftig binnen 24-Stunden möglich sein. Die Politik sollte dabei beachten: Eine Gründung umfasst neben der Gewerbeanzeige noch etliche weitere Vorgänge. So sollte etwa die Steuernummer in ganz Deutschland schneller erteilt werden. Ebenso sind rasche und verständliche branchenspezifische Genehmigungen wie etwa Stellplatzgenehmigungen, Parkgenehmigungen für Gewerbetreibende oder Genehmigungen für die Außenbewirtschaftung in der Gastronomie online von großer Bedeutung. Wichtig wäre, auch die IHKs bei der Umsetzung mit einzubeziehen. „Die IHK-Organisation wird die Modernisierungsagenda der Bundesregierung nach Kräften unterstützen, weil wir möglichst schnell wieder auf einen Wachstumskurs kommen müssen“, so Adrian.