IHK-Regionalausschuss Landkreis Emsland nimmt Wasserstoff und andere Zukunftsthemen in den Blick
„Die sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie wird nach dem Abschalten des Kernkraftwerks Emsland und der beschleunigten Energiewende infolge des Verzichts auf Gasimporte aus Russland eines der Zukunftsthemen für die emsländische Wirtschaft sein“, sagte Hendrik Kampmann, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Emsland, bei der aktuellen Sitzung bei der Goldschmidt GmbH in Werlte. Das IHK-Gremium beriet über mögliche Anwendungen, Chancen und Herausforderungen von Wasserstoff als klimafreundlichen Energieträger.
Tagten in Werlte: Die Mitglieder des Regionalausschusses Emsland bei der Goldschmidt GmbH
Dr. Tim Husmann, Geschäftsführer der H2-Region Emsland, berichtete zunächst über den Ausbau der Energieinfrastruktur im Landkreis Emsland. Mit verschiedenen Pilotanalagen und Elektrolyseuren sei das Emsland dabei, sich als Energiestandort neu aufzustellen. 1.140 Megawatt (MW) Windenergie, 180 MW Biogas, 840 MW Solarstrom und 125 MW Energiespeicher dienten dabei als Basis zur Entwicklung vom grauen hin zu grünem Wasserstoff. Aufgrund der vor allem unternehmerischen Aktivitäten in diesem Bereich habe die Europäische Union das Emsland inzwischen als Hydrogen-Valley anerkannt. Für das Wasserstoffkernnetz, das jetzt auf der Bundesebene genehmigt wurde, stünden noch Erfahrungen über den Transport über lange Wege aus. „Wichtig wird sein, bei diesen Wasserstoffautobahnen Abzweiger zu setzen, um regionale Versorgung und Anwendungen auch hier bei uns im Emsland zu ermöglichen. Hier fehlt es aber noch an einer entsprechenden Regulatorik“, so Dr. Husmann.
Die Energieinfrastruktur war auch eines der Themenfelder, dass die Ausschussmitglieder im Anschluss neben weiteren Bereichen wie Fachkräfte/Bildung, Standortattraktivität, Wirtschaftsfreundlichkeit und Verkehrs- sowie Kommunikationsinfrastruktur im Rahmen der „Regionalpolitischen Positionen“ diskutierten. Geplant ist, dass die vom Regionalausschuss erarbeiteten Positionen von der IHK-Vollversammlung im Dezember final beschlossen werden. Ziel und Zweck der Regionalpolitischen Positionen ist, in den kommenden vier Jahren als Fundament der politischen Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltungen in der Region zudienen.
Hintergrund:
Im Regionalausschuss Emsland treffen sich dreimal im Jahr ehrenamtlich tätige Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Mitglieder tauschen sich mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Außerdem erarbeiten sie Positionen für die Vollversammlung der IHK.