Für die regionale Wirtschaft: Gerhard Dallmöller
Gerhard Dallmöller arbeitet im IHK-Geschäftsbereich Standortentwicklung, Innovation und Umwelt und ist dort Projektleiter Verkehr und Regionalpolitik.
Fragen: Beate Bößl, IHK
Herr Dallmöller, welcher Berufsweg hat Sie zur IHK geführt?
Nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und dem Wehrdienst bin ich in den elterlichen Betrieb, einen Landhandel mit angegliedertem Garten- und Heimtierfachgeschäft, eingestiegen. Mit der Einstellung des Landhandels habe ich dann ein betriebswirtschaftliches Studium an der Fachhochschule in Osnabrück absolviert und bin nach dessen Abschluss bei der IHK angefangen.
Zu Ihren Themen gehören unter anderem Verkehr und Logistik. In beiden Punkten ist unsere Region eine besonders interessante Region, oder?
Die Verkehrsinfrastruktur ist ein zentrales Thema in der IHK-Arbeit. Denn die Erreichbarkeit ist für viele Unternehmen ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl. Die Region ist über alle Verkehrsträger gut angebunden. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, warum sich hier viele logistikaffine Unternehmen angesiedelt haben.
Als Projektleiter sind Sie auch in die Gremienarbeit eingebunden, etwa in die Arbeit des IHK-Verkehrsausschusses. Wie erleben Sie die Diskussionskultur?
Anders als häufig in der Kommunalpolitik kommen die Ausschussmitglieder mit ihren Beiträgen direkt auf den Punkt und müssen nicht wiederholen, was gerade schon von einem der Vorredner gesagt wurde. Wir bekommen auf diese Weise viele gute Anregungen und Hinweise für unsere Arbeit.
Welche Themen aus Ihrem Fachgebiet beschäftigen die regionalen Unternehmer im Jahr 2019 ganz besonders?
Besonders beschäftigt die regionalen Unternehmer das Lkw-Fahrverbot am Reformationstag. Gerade für unsere Region mit der Grenzlage zu Nordrhein-Westfalen ist hiervor besonders betroffen, weil in NRW am Folgetag mit Allerheiligen ebenfalls ein Feiertag ist. Angesichts des weiter wachsenden Online-Handels nimmt das Verkehrsaufkommen in der Paketzustellung überdurchschnittlich zu. Hier suchen die Unternehmen nach neuen Wegen, wie diese Transporte nachhaltiger organisiert und besser gebündelt werden können.
…verraten Sie uns, mit welchem Verkehrsmittel Sie zur Arbeit kommen?
Ich lebe privat jetzt seit sieben Jahren ohne Auto und fahre mit dem Zug und dem Fahrrad zur Arbeit.
Was meinen Sie, welche Rolle spielen Rad und Bahn bei der Logistik der Zukunft? Und werden wir einmal per Drohne ins Büro fliegen?
Für den innerstädtischen Lieferservice und die Paketzustellung ist das Lastenrad eine interessante Alternative. Die Bahn weist hinsichtlich des Klimaschutzes deutliche Vorteile gegenüber dem Lkw auf. Allerdings wird der Lkw alleine schon durch das wesentlich umfangreichere Streckennetz auch in Zukunft eine große Bedeutung für die „letzte Meile“ haben. Auch für kurzfristige Lieferungen kleinerer Mengen ist der Lkw besser geeignet als die Bahn. Von der Drohne für die Personenbeförderung bin ich für meinen Weg zur Arbeit nicht überzeugt, da bin ich mit meiner aktuellen Mobilitätslösung mit ÖPNV-Monatsticket und Fahrrad gut zufrieden.
Als IHK haben wir den #Gemeinsam etabliert. Was verbinden Sie damit?
Die IHK-Arbeit lebt von #Gemeinsam. Denn ohne unser Ehrenamt könnten wir unsere hauptamtliche Tätigkeit in der IHK nicht mit der notwendigen Legitimation und Praxisnähe ausüben.