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Nr. 1062900

„So gelingt die Fachkräfteeinwanderung“ – das ihk-magazin 7/8-2025 ist da!

In den kommenden fünf Jahren wird die Wirtschaft in unserer IHK-Region knapp 20 000 Menschen durch Renteneintritte und fehlende Nachwuchskräfte verlieren. Unsere Region ist daher auf Zuwanderung vieler kluger Köpfe angewiesen. Im ihk-magazin 7/8-2025 stellen wir Ihnen ab Seite 10 die Koordinaten der Fachkräfteeinwanderung vor. Insbesondere lernen Sie Unternehmen kennen, die bereits Erfolge verbuchen und Tipps geben können. Für unser Titelinterview ab Seite 14 sprachen wir mit Oleksandr Kotsyuba von der BITECC GmbH aus Lingen. Unsere Einladung: Gern berät unsere IHK Sie zum Thema und bieten Unterstützung bei der Fachkräftesuche an.
Weitere Themen im ihk-magazin im Juli/August sind:
  • Editorial: IHK-Präsident Uwe Goebel (S. 3)
  • Ländersommerabend Ungarn: Wirtschaftsinfos aus erster Hand (S. 20)
  • Leuchttürme der Energiewende: Pilotprojekte und Mrd.-Investitionen (S. 22)
  • 200 Jahre Coppenrath Feingebäck GmbH: „Ein Gefühl von Zusammenhalt“ (S. 30)
  • Krone Parts: „Mutmacher“-Investition in ein Hightech-Teilelager (S. 32)
  • VSS - Video Studio Service GmbH: Wie Nachfolge gelingt (S. 34)
  • Neuerung in der Floristenausbildung: Nachgefragt bei Helmut Mösker (S. 36)
  • Rosenxt investiert: „Innovation Square“ entsteht auf 110000 qm (S. 38)
  • Startup-Szene: Landesmonitor sieht Osnabrück weit vorn (S. 42)
  • Gewinnspiel: Als Sommerlektüre verlosen wir 5 x 1 Krimiklassiker (S. 54)
Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und viel Spaß beim Kennenlernen der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim!
Das ihk-magazin 9/2025 erscheint Mitte September mit dem Titelthema: „Bürokratieabbau – jetzt“ und den Ergebnissen einer aktuellen IHK-Umfrage.
Klicken Sie hier, um zu den Digitalausgaben zu gelangen:
Als Blätterkatalog oder als pdf.

Deutlicher Zuwachs bei Gründungen durch ausländische Staatsangehörige in der Region

In der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim wurden 2024 prozentual mehr Unternehmen gegründet als im Landes- und Bundesdurchschnitt. Besonders bemerkenswert ist dabei der deutliche Zuwachs bei Gründungen durch ausländische Staatsangehörige. Das sind die Kernergebnisse des neuen IHK-Gründungsbarometers (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 275 KB).
Insgesamt 7.003 Unternehmensgründungen wurden im abgelaufenen Jahr in der Region verzeichnet – ein Zuwachs von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Region deutlich über dem Gründungswachstum auf Landes- und Bundesebene, wo die Zahl der Neugründungen jeweils lediglich um 0,2 Prozent zulegte. Die Zahl der vollständigen Geschäftsaufgaben in der Region nahm allerdings ebenfalls zu und lag 2024 bei 5.410 Unternehmen. Dennoch bleibt der Saldo aus Gründungen und Schließungen positiv.
Ein besonders erfreulicher Trend: 22,6 Prozent aller neu gegründeten gewerblichen Einzelunternehmen im Jahr 2024 wurden von ausländischen Staatsangehörigen ins Leben gerufen. „Das stabile Gründungsinteresse von Menschen mit internationalem Hintergrund ist ein starkes Signal“, sagt Enno Kähler, IHK-Projektleiter Unternehmensgründung und -förderung. „Viele von ihnen bringen unternehmerische Erfahrung aus ihren Herkunftsländern mit, verfügen über fundiertes Know-how und sind bereit, unternehmerisches Risiko zu tragen.“
Insgesamt wurden 1.239 Einzelunternehmen in der Region von ausländischen Gründerinnen und Gründern gestartet – ein Plus von 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: In Niedersachsen lag der Anstieg bei 9,5 Prozent (9.209 Gründungen) und im Bund bei 3,0 Prozent (121.779 Gründungen).
Auch beim Anteil von Gründerinnen setzt die Region ein deutliches Zeichen: 38,1 Prozent aller Neugründungen von Einzelunternehmen im Jahr 2024 erfolgten durch Frauen. Besonders stark ist die Beteiligung in der Grafschaft Bentheim (41,2 %) und im Emsland (40,5 %) – jeweils über dem regionalen Durchschnitt.
Diese Zahlen bestätigen den Trend einer vielfältiger werdenden Gründungslandschaft in der Region, der auch auf gezielte Unterstützungsangebote und ein gründungsfreundliches Klima zurückzuführen ist.

Standortfaktor Gesundheit: Innovative Praxismodelle und digitale Fachkräfteanwerbung entscheidend für den Wirtschaftsstandort

„Wir brauchen neue Konzepte für die ambulante ärztliche Versorgung und einfache Prozesse in der Fachkräfteanwerbung, um die Gesundheitsversorgung in unserer Region zukunftsfähig aufzustellen. Starke und zukunftsfähige Strukturen in der regionalen Gesundheitsversorgung sind ein Erfolgsfaktor für unsere Wirtschaft und ein Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte“, eröffnete IHK-Vizepräsident Jan-Felix Simon den zweiten „Guten Abend Gesundheit“, zu dem die IHK ins InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) eingeladen hatte. Simon skizzierte, dass die Gesundheitsversorgung unter Druck stehe: jeder dritte Hausarzt sei älter als 63 Jahre, deren Selbstständigkeit verlöre im ländlichen Raum an Attraktivität. Zudem drohten bis 2035 rund 11.000 unbesetzte Hausarztpraxen.
Der Fachkräftemangel verschärft die Situation zusätzlich. Die Zahlen sind eindeutig: bis 2030 fehlen laut Institut der deutschen Wirtschaft branchenübergreifend fünf Millionen Fachkräfte in Deutschland. Allein, um den Abgang von Fachkräften, die aus dem Berufsleben ausscheiden, zu kompensieren, werden jährlich 450.000 Zuzüge von internationalen Fachkräften benötigt. Innovative Lösungsansätze hierzu präsentierten die Start-ups Ankaadia GmbH und Lillian Care GmbH. Die Ankaadia GmbH hat für den Anwerbe-, Berufsanerkennungs- und Integrationsprozess von internationalen Fachkräften eine digitale Plattform entwickelt. Dort treffen sich Personalserviceagenturen, Arbeitgeber – vor allem aus dem Gesundheitsbereich – und internationale Fachkräfte. Das macht die Anwerbung internationaler Fachkräfte deutlich effizienter und transparenter. „Internationales Recruiting ist im Gesundheitswesen zum Standard geworden. Gerade kleine und mittlere Unternehmen brauchen hier einfache, transparente Lösungen“, erläuterte Fabio Enge, Geschäftsführer der Ankaadia GmbH. „Auch regionale Fachkräfteallianzen und gemeinsames Recruiting können eine Lösung sein“, so Enge weiter.
Neue Wege in der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung stellte Jan-Felix Simon, Geschäftsführer der OHA Osnabrück Healthcare Beteiligungs GmbH, für die Lillian Care GmbH vor. Durch den Einsatz moderner Telemedizintechnik und eine neue Aufgabenteilung zwischen Ärzten und medizinischem Fachpersonal werden Prozesse digitalisiert, optimiert und beschleunigt. „Mit unserem Praxiskonzept schaffen wir ein neues und modernes Arbeitsumfeld für Ärzte und Gesundheitsfachkräfte“, erläuterte Jan-Felix Simon. „Physician Assistants (Arztassistenzen) mit ihrer vertieften Hochschulausbildung sind dabei eine wesentliche Entlastung für unsere Ärzte. So können sich die Ärzte auf komplexere Krankheitsfälle konzentrieren, da durch die koordinierte und enge Zusammenarbeit im Team mit den sogenannten ‚PA‘ mehr Zeit für die Menschen an sich bleibt“, erklärte Simon weiter.
„Start-ups sind wichtige Impulsgeber für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung. Gerade Healthcare-Start-ups müssen deutlich mehr Hürden im Gesundheitssystem überwinden, um sich in der Branche zu etablieren. Umso wichtiger ist es, neue Ideen und Geschäftsmodelle zu fördern und professionell weiterzuentwickeln. Der frische Blick auf tradierte Strukturen und Prozesse ist ein guter Weg, das Gesundheitssystem neu zu erfinden. Andere Länder — wie Dänemark und Finnland — sind hier schon weiter. Daran sollte sich auch unsere Politik orientieren“, forderte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie.

Jetzt durchstarten: Freie Ausbildungsplätze – IHK ruft junge Menschen zum Berufseinstieg auf

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim appelliert an alle jungen Menschen in der Region, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um den Einstieg ins Berufsleben zu wagen. Zahlreiche Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistung suchen weiterhin motivierte Auszubildende – ein Start ist auch kurzfristig im Sommer möglich.
„Es gibt noch viele freie Ausbildungsplätze in den verschiedensten Branchen – vom Einzelhandel über die Logistik bis hin zu technischen Berufen“, erläutert IHK-Geschäftsbereichsleiterin Juliane Hünefeld-Linkermann. „Die Chancen stehen aktuell sehr gut, kurzfristig eine Ausbildung zu beginnen. Wer sich jetzt bewirbt, kann schon in wenigen Wochen mit seiner beruflichen Zukunft durchstarten.“
Die duale Ausbildung bietet beste Perspektiven: praxisnah, zukunftssicher und mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist eine abgeschlossene Ausbildung ein starkes Fundament für eine erfolgreiche Karriere – und eine echte Alternative zum Studium.
Die IHK unterstützt unentschlossene Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit individueller Beratung und Vermittlung. Über www.meine-ausbildung-in-niedersachsen.de sowie persönliche Beratungsgespräche im Rahmen des Projektes „Passgenaue Besetzung“ können auch kurzfristig passende Ausbildungsplätze gefunden werden. „Jetzt zählt der Mut zum ersten Schritt“, so Juliane Hünefeld-Linkermann. „Eine Ausbildung eröffnet neue Horizonte – und es ist nie zu spät, damit zu beginnen.“

IHK und mO.: Lage im Einzelhandel weiterhin herausfordernd

Zum zehnten Mal haben IHK und die Marketing Osnabrück GmbH die Situation des Handelsstandorts Osnabrück untersucht. „Beim stationären Einzelhandel geht die Schere zwischen Innenstadt und Stadtrand immer weiter auseinander. Während der Umsatz in der Innenstadt 2025 gegenüber dem Jahr 2019 um 85 Mio. Euro gesunken ist, hat der Umsatz im übrigen Stadtgebiet um 119 Mio. Euro zugenommen“, berichtete Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung. „Aktuell verzeichnen gerade die Oberzentren einen Abwärtstrend bei der Handelszentralität, also dem Verhältnis von Umsatz zur Kaufkraft. Allerdings fällt der Rückgang der Handelszentralität in Osnabrück mit – 10 Punkten höher aus als in Münster (- 8), Oldenburg (- 5) oder Bielefeld (- 5)“, so Schweda weiter.
Anhand der Sortimente verdeutlichte Schweda die Veränderungen des Konsumverhaltens der Osnabrücker Bevölkerung. Den größten Zuwachs verzeichnen Nahrungsmittel mit 87 Mio. Euro. Auch die Ausgaben für Körperpflegeprodukte (+ 17 Mio. €) und Alkoholische Getränke (+ 11 Mio. €) nehmen in Osnabrück 2025 gegenüber 2019 zu. Die höchsten Kaufkraftrückgänge verzeichnen Schuhe (- 3 Mio. €), bespielte Bild- und Tonträger (- 3 Mio. €) und Unterhaltungselektronik (- 4 Mio. €). „Diese Kaufkraftverschiebungen zwischen den Sortimenten begründen auch die Umsatzverlagerungen von der Innenstadt auf den Stadtrand. Denn die Sortimente mit den größten Zuwächsen sind in der Innenstadt nur in begrenztem Umfang vertreten“, erläuterte Schweda.
Als wichtige Maßnahmen zur Sicherung des Handelsstandortes Osnabrück sieht die IHK vor allem das Thema Erreichbarkeit, um gerade für auswärtige Kunden eine gute Anreise zu gewährleisten. Überlange Baustellendauern und politische Verkehrsbeschränkungen, wie aktuell an der Iburger Straße vorgesehen, wirkten sich tendenziell negativ aus. Aber auch die Aufenthaltsqualität hat einen hohen Stellenwert. „Die Stadt hat mit dem Quartiersmanagement in der Johannisstraße und dem 10-Punkte-Programm für mehr Sicherheit und Sauberkeit am Neumarkt bereits wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität ergriffen. Damit die Osnabrücker Innenstadt weiterhin gut funktioniert, sind aber weitere Anstrengungen erforderlich, um Kunden und Gäste in die City zu locken. Wichtig sind dabei vor allem die Aufenthaltsqualität und besondere Erlebnismomente, die zum Wiederkommen animieren“, so Schweda. Wichtig sei auch, dass am Neumarkt zeitnah mit dem Abriss des städtebaulichen Miss- und langjährigen Leerstands begonnen wird.
„Die Passantenfrequenzen bewegen sich 2024 auf dem Niveau des Vorjahres. An fünf von sieben Messstellen liegt das Passantenaufkommen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1904 KB) inzwischen über dem Niveau von 2019“, informierte Alexander Illenseer, Geschäftsführer Marketing Osnabrück GmbH (mO.).
Herausfordernder für das mO.-Citymanagement und die Immobilienwirtschaft ist die Nachnutzung leerstehender Geschäftsräume. „Die Leerstandsquote (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 4732 KB) liegt weiterhin bei rund 9 Prozent. Aber gerade in den B- und C-Lagen stellt sich die Nachnutzung von Leerständen häufig schwierig dar. Angesichts der von der IHK beschriebenen schwierigen Rahmenbedingungen im Einzelhandel verwundert dies nicht. Aber auch die Immobilieneigentümer sollten bei längeren Leerstandszeiten hinterfragen, mit welcher Nutzung und zu welchen Konditionen noch ein gewerblicher Nutzer zu finden ist. Zur Wiederbelebung ungenutzter Geschäftsräume unterstützen wir mit unserem Projekt Pop-Up-Quartier (PUQ)“, erläuterte Illenseer.
Ansprechpartner:
IHK, Anke Schweda, Tel.: 0541 353-210, E-Mail: schweda@osnabrueck.ihk.de
mO., Alexander Illenseer, Tel.: 0541 323-4900, E-Mail: a.illenseer@marketingosnabrueck.de