Einzelhandelsstruktur
Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Lingen beträgt rd. 277Millionen Euro, der einzelhandelsrelevante Umsatz liegt bei rd. 343 Millionen Euro. Damit bindet die Stadt erhebliche Kaufkraft aus dem Umland. Dies belegt die Handelszentralität mit einem Wert von 134,9 (Stand 2013).
Der Lingener Einzelhandel kann die Zuwächse bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft komplett am Ort binden. Die Umsatzzuwächse dürften allerdings zum größten Teil von Einzelhandelsobjekten außerhalb des City-Bereichs erwirtschaftet worden sein.
Die Entscheidung der Stadt, zentrenrelevanten Einzelhandel in den Randgebieten weitgehend auszuschließen, ist daher grundsätzlich richtig. Sie darf allerdings nicht als Schutz der Innenstadt vor Wettbewerb missverstanden werden.
Das Erscheinungsbild einiger Randbereiche der City ist nach Äußerungen aus der Kaufmannschaft verbesserungsbedürftig. Vor allem in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Geschenkartikel und Schuhe bestehen in der Innenstadt Sortimentslücken. Außerdem wird Bedarf für einen Frischemarkt gesehen. Möglichst einheitliche und kundenfreundliche Ladenöffnungszeiten sind erforderlich. Auf Mittagsschließungen sollte verzichtet werden.
Der Lingener Marktplatz, baulicher Mittelpunkt der Innenstadt, sollte verstärkt für Veranstaltungen aller Art genutzt werden. Er eignet sich auch als Standort für eine zentrale Stadtinformation sowie für zusätzliche Gastronomie- und Freizeitangebote.
Die Erreichbarkeit der Lingener Innenstadt per Pkw sollte weiter verbessert und das Parkplatzangebot überprüft werden. Die Fertigstellung der Autobahn A 31 eröffnet überregional zusätzliches Potenzial. Lingen sollte sich in einem weiteren Umkreis gleichermaßen als Tourismus- und als Einkaufsziel vermarkten.
Die IHK bietet in ihrem Regionalbüro in Lingen Sprechtage an.