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Nr. 3790288

Wirtschaftliche Lage: Druck auf Unternehmen führt zu Investitionszurückhaltung - Industrie-Dialog bei Kortmann Beton in Schüttorf 

Zunehmende Investitionszurückhaltung in der Industrie aufgrund der multiplen Krisen der Vorjahre und der wirtschaftspolitischen Lage in Deutschland: Darüber diskutierten rund 70 Unternehmer beim Industrie-Dialog von IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim und Industriellem Arbeitgeberverband (IAV) bei der Kortmann Beton GmbH & Co. KG in Schüttorf.
„Unsere Wirtschaftsregion ist ein starker Industriestandort. Dennoch merken wir hier die Auswirkungen eines jahrelangen Abschwungs. Die aktuellen Ergebnisse unserer IHK-Konjunkturumfrage zeigen, dass sich die Lage im verarbeitenden Gewerbe weiter verschlechtert hat – fast jedes zweite Unternehmen bewertet seine Geschäftslage inzwischen als schlecht. Die Maßnahmen der Politik gehen zwar in die richtige Richtung, bleiben aber hinter den Erwartungen zurück, die für den Industriestandort angemessen wären“, sagte IHK-Vizepräsident Hendrik Kampmann zur Begrüßung.
Stefan Delkeskamp, stellvertretender IAV-Vorstandsvorsitzender, fügte hinzu: „Das herausforderndste Thema ist aktuell die Mischung aus Unsicherheit und Kostenbelastung. Viele Unternehmen wissen nicht, wie sich Energiepreise, Zinsen oder die weltwirtschaftliche Lage entwickeln werden. Gleichzeitig steigt der Aufwand für Bürokratie. Diese Kombination sorgt dafür, dass viele Betriebe Investitionen verschieben oder Projekte gar nicht erst angehen. Die größte Sorge ist also nicht nur die aktuelle Lage, sondern die Frage: Wie schaffen wir es, unter diesen Bedingungen langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben?“
Gastgeber Julian Krümpel, Geschäftsführer von Kortmann Beton, stellte den Unternehmern das moderne Betonwerk vor und erläuterte, wie man mit Investitionen in Nachhaltigkeit und Automatisierung das Geschäftsmodell zukunftssicher aufstellt. Das Unternehmen spezialisiert sich unter anderem auf die Herstellung von Fundamenten für Ladesäulen für die E-Mobilität. Mit einem KI-gestütztem Roboter zur Qualitätssicherung der Betonsteine gehört Kortmann zu den Pionieren beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI).
In ihrem Impuls „500 Milliarden Euro und mehr – die Rettung für die deutsche Wachstumsschwäche?“ ordnete Dr. Geraldine Dany-Knedlik, Leiterin des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), aktuelle konjunkturpolitische Perspektiven ein und gab Denkanstöße für Standort- und Investitionsentscheidungen. Das Sondervermögen solle in tatsächliche Infrastrukturprojekte fließen, um einen nachhaltigen Effekt auf den Wirtschaftsstandort Deutschland zu haben.
An die Keynote schloss sich eine Talkrunde mit Dr. Geraldine Dany-Knedlik (DIW Berlin), Julian Krümpel (Kortmann Beton GmbH & Co. KG, Schüttorf), Sven Moggert (Werkstätten Engineering- und Anlagenbau-GmbH, Nordhorn), Hanna Sandmann (PURPLAN GmbH, Wallenhorst) und Albert Stegemann, MdB (Ringe), an. Tenor des Austauschs: Die Industrie erwartet starke Impulse von der Politik, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts nachhaltig zu sichern. Zu den Forderungen gehörten insbesondere der Abbau von Bürokratie und langfristige Senkung der Energiekosten, insbesondere der Stromsteuer, sowie eine frühere Absenkung der Körperschaftssteuer als 2028.
Der Industrie-Dialog ist ein gemeinsames Forum von IHK und IAV im Rahmen der Kampagne „Industrie ist Zukunft“. Ziel ist der Austausch zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft zu aktuellen Zukunfts- und Wettbewerbsthemen der Industrie in der Region.
Ansprechpartnerin: Anke Schweda, Geschäftsbereichsleiterin Innovation und Energie, Tel.: 0541 353-211, E-Mail: schweda@osnabrueck.ihk.de oder unter www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 6759472)

IHK-City-Rundgang in Nordhorn: Zusammen für eine lebendige Innenstadt

„Lebendige Innenstädte und Ortskerne zu gestalten, gelingt am besten, wenn alle Akteure zusammenarbeiten. Der IHK-City-Rundgang in Nordhorn hat gezeigt, dass der Austausch untereinander die Basis dafür bildet“, resümierte Werner Heckmann, Mitglied des IHK-Fachausschusses Handel. „Ein vielfältiger Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus, Dienstleistungen und Kultur sorgt für eine hohe Resilienz und Attraktivität von Innenstädten und Ortskernen“, ergänzte Romy Müller, Mitglied des IHK-Fachausschusses Tourismus.
Milena Schauer, Stadtbaurätin in Nordhorn, stellte den knapp 30 Unternehmern, Vertretern aus Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Stadtverwaltung zu Beginn des IHK-City-Rundgangs das städtebauliche Projekt „Innenstadt am Wasser“ vor: „Die Realisierung des Projekts wird die Innenstadtentwicklung in Nordhorn nachhaltig positiv beeinflussen. Der geplante Innenstadthafen wird zusammen mit den Tourismus- und Gastronomieeinrichtungen neue und alte Gäste zum Verweilen einladen. Die Lage der Innenstadt an der Vechte und den innerstädtischen Kanälen sind ein Alleinstellungsmerkmal. So können wir einen städtebaulichen Rahmen für einen längeren Aufenthalt im Zentrum schaffen“, so Schauer.
Nordhorns Wirtschaftsförderung und Citymanagement betonten die Bedeutung von kleinen Maßnahmen. Die tägliche Leerung der Mülleimer und die Patenschaft von Geschäftsinhabern bei der Bestückung von Sitzbänken mit Kissen sind schnell umsetzbar und steigern die Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig stärken diese Aktionen die Einkaufsorte, sodass sie zu Begegnungs- und Lebensräumen werden. Weitere Tipps: Ideen sammeln, damit man kurzfristig auf sich neu ergebende Finanzierungsmöglichkeiten zugreifen kann.
Die Veranstaltungen und Ausflugsangebote für jede Generation des VVV-Stadt- und Citymarketing Nordhorn e.V. sind ein wesentlicher Faktor für die positive Entwicklung Nordhorns, die sich anhand der Besucher- und Übernachtungszahlen ablesen lässt.
Die Teilnehmer informierten sich vor Ort über das Hafenprojekt und erlebten das besondere Flair der „Wasserstadt“. Die besuchten Einzelhändler Speed Sports GmbH – Sport 2000 Nordhorn, Böckmann Modehaus GmbH und KH Kreativhuus UG schätzen als inhabergeführte Unternehmen die enge Zusammenarbeit und den Austausch mit der Wirtschaftsförderung und den umliegenden Betrieben. Durch die Expertise jedes Einzelnen können aus Ideen Projekte entstehen.

Bad Bentheim bleibt ein "Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte"

Die Stadt Bad Bentheim erhält erneut das IHK-Qualitätszeichen „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“. Die entsprechende Urkunde nahm Bürgermeister Volker Pannen aus den Händen von Frank Hesse, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim entgegen. Damit wird das Engagement des Kurorts für eine attraktive Lebens- und Arbeitsumgebung für Fachkräfte nach der erstmaligen Auszeichnung vor drei Jahren erneut gewürdigt.
„Bad Bentheim konnte in vielen geprüften Bereichen sehr gute Ergebnisse erzielen und beweist damit erneut, dass es ein attraktiver Wohnort für Fachkräfte ist“, betonte Hesse. Die Stadt habe sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und insbesondere mit familienfreundlichen Betreuungsangeboten, digitalen Bürgerservices und einer aktiven Stadtentwicklung überzeugt.
Die Verleihung des Qualitätszeichens basiert auf einem strukturierten Prüfprozess, bei dem 38 Kriterien in fünf zentralen Handlungsfeldern bewertet werden. Dazu zählen die strategische Zielsetzung, die Erleichterung des Zuzugs, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Integration ausländischer Fachkräfte sowie die allgemeine Lebensqualität. Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen Kommunen mindestens 70 Prozent der möglichen Punkte erreichen.
„Bad Bentheim überzeugt als lebenswerter Wohnort, der gezielt auf die Bedürfnisse von Fachkräften eingeht“, betonte Hesse bei der Übergabe der Urkunde. Neben dem vielfältigen Kultur- und Freizeitangebot hebe sich die Stadt besonders durch ihre familienfreundlichen Strukturen hervor, insbesondere durch eine überdurchschnittlich gut ausgebaute Betreuungsinfrastruktur. Auch für Neubürger werde viel getan, etwa durch die zweimal jährlich stattfindende Willkommensveranstaltung in der Grundschule Bad Bentheim.
Auch das kulturelle Leben in Bad Bentheim trage zur hohen Lebensqualität bei. Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt, das Weinfest, die Ritterspiele und das Food-Truck-Festival bieten ein abwechslungsreiches Programm für Einwohner und Besucher. Zudem habe die Stadt mit gezielten Maßnahmen die Attraktivität der Innenstadt gesteigert und auch der Stadtteil Gildehaus habe sich durch umfassende Sanierungsmaßnahmen positiv entwickelt.
Trotz der positiven Entwicklungen bleiben einige Herausforderungen bestehen. „Noch nicht alle ursprünglich gesetzten Entwicklungsziele wurden erreicht, doch Bad Bentheim hat sich verpflichtet, diese in den kommenden Jahren weiterzuverfolgen“, erklärte Hesse. Dazu zählt die Einführung eines Willkommenspaketes für Neubürgerinnen und Neubürger, die Übersetzung der Internetseite in englischer Sprache sowie die Einführung von Belegplätzen für Unternehmen in Kita-Einrichtungen.
„Die Auszeichnung belegt unsere erfolgreichen Bemühungen, hier in Bad Bentheim weiterhin attraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen für Fachkräfte zu schaffen. Die Stadt wird ihr Engagement fortsetzen und die vereinbarten Entwicklungsziele konsequent verfolgen“, betonte Bürgermeister Pannen.
Mit der erfolgreichen Reauditierung kann Bad Bentheim das IHK-Qualitätszeichen nun für weitere fünf Jahre führen. Den in Bad Bentheim ansässigen Unternehmen bieten Stadt und IHK an, mit dem Qualitätszeichen für ihren Standort zu werben und Fachkräfte anzusprechen. Hierzu können die Betriebe das Logo des Projektes nutzen und sich bei Interesse an das Stadtmarketing (Kontakt: Cathelijne Lacina, E-Mail: lacina@stadt-badbentheim.de) oder die IHK (Kontakt: Christian Weßling, E-Mail: wessling@osnabrueck.ihk.de) wenden. Auch über die Auszeichnung hinaus wollen die Stadt Bad Bentheim und die IHK den Austausch mit der Wirtschaft weiter stärken und planen daher ein Unternehmerfrühstück, bei dem Betriebe über das Qualitätszeichen sowie die Standortentwicklung informiert und zu diesen sowie weiteren Themen ins Gespräch gebracht werden.
Hintergrund:
Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ ist eine Initiative der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Mit dem Instrument möchte die IHK mit den Kommunen in einen Dialog darüber treten, welche Strategien und Maßnahmen vorbildlich sind, um ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort für potenzielle Neubürger zu sein. Auf Basis eines erprobten Fragebogens mit 38 Fragen in fünf verschiedenen Handlungsfeldern können sich Kommunen zertifizieren lassen und so belegen, dass sie vorbildliche Angebote und Services für (Neu-) Bürger bereithalten. Alle Städte sowie Samt- und Einheitsgemeinden in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim können das Audit bei der IHK beantragen.
Weitere Informationen zum IHK-Qualitätszeichen “Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte” sind auf der Website der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim abrufbar.