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Nr. 3761890

Haren: Mit niedrigen Steuern zu starkem Wachstum

Die Stadt Haren (Ems) ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine wirtschaftsfreundliche Kommunalpolitik zu guten Ergebnissen führt: IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf und Harens Bürgermeister Markus Honnigfort haben jetzt gemeinsam die Standortpolitik der Stadt in den Blick genommen. Dabei wurde deutlich: Haren verbindet niedrige Steuersätze mit starken Wachstumszahlen und einer der solidesten Haushaltslagen in ganz Niedersachsen. Kritisch bewerten beide jedoch einige der aktuellen Rahmenbedingungen für Kommunen durch Land und Bund.
„Haren punktet seit Jahren mit deutlich unterdurchschnittlichen Hebesätzen für die Wirtschaft“, so Marco Graf. Der Gewerbesteuerhebesatz liegt mit 330 Prozent so niedrig wie in keiner anderen Kommune der IHK-Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. Niedersachsenweit haben nur acht Kommunen einen noch geringeren Satz. Auch bei der Grundsteuer B, die sowohl private Immobilieneigentümer als auch Unternehmen betrifft, liegt Haren deutlich unter dem Durchschnitt: Mit einem Hebesatz von 300 Prozent bleibt die Stadt auch klar unter dem regionsweiten Durchschnitt von 361 Prozent. „Haren setzt in der kommunalen Finanzpolitik starke Signale für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen.“ Dies zeige sich auch daran, dass der Gewerbesteuersatz seit 2005 unverändert sei.
Aus Sicht der IHK ist die wirtschaftsfreundliche Standortpolitik Grundlage für die starken Wachstumszahlen, die Haren seit vielen Jahren auszeichnen: Sowohl die Einwohnerzahl als auch die Beschäftigung sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. In den letzten zehn Jahren verzeichnete Haren einen Beschäftigungszuwachs von 35 Prozent – weit über dem Durchschnitt der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (plus 20 Prozent) und mehr als doppelt so hoch wie im Land Niedersachsen (plus 15 Prozent). Auch die Einwohnerzahl Harens wächst – in den vergangenen zehn Jahren um fünf Prozent (zum Vergleich: Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim: plus vier Prozent, Land Niedersachsen: plus zwei Prozent). „Unter dem Strich ist Haren ein gutes Beispiel dafür, dass niedrige Steuern und eine solide Haushaltsführung am Ende zu mehr Wachstum und damit zu höheren Steuereinnahmen führen können“, so Graf.
Honnigfort betonte: „Unsere Stadt profitiert von einem krisenfesten Branchenmix – vom Tourismus über das verarbeitende Gewerbe bis zur Schifffahrt – und von einer Unternehmermentalität, die auf Macherqualitäten setzt.“ Trotz der in den vergangenen Jahren zunehmend herausfordernden Rahmenbedingungen könne sich auch die Haushaltslage der Stadt sehen lassen: 2025 liegt die Steuerkraft der Stadt erstmals über 50 Millionen Euro. Gleichzeitig sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung auf unter 100 Euro – weit unter dem Landesschnitt von 1.900 Euro. Auch die in diesem Jahr geplanten Investitionen in Höhe von rund 32 Millionen Euro werden ohne neue Schulden finanziert.
Eine besondere Herausforderung für die Stadt stellt jedoch weiterhin die Systematik des Kommunalen Finanzausgleichs dar. Kommunen mit Hebesätzen unterhalb des sogenannten Nivellierungshebesatzes – beispielsweise Haren – wird eine fiktive Steuerkraft angerechnet, die höher ist als ihre tatsächliche. Diese Systematik reduziert den Anspruch auf Zuweisungen aus dem landesweiten Finanzausgleich und führt im Fall von Haren sogar dazu, dass Zahlungen zu leisten sind. Dadurch entsteht für Haren im Saldo ein erhebliches Defizit.
„Kommunen mit niedrigen Hebesätzen werden faktisch bestraft, weil ihnen unterstellt wird, dass sie zu geringe Steuereinnahmen erzielen. Das setzt erfolgreiche und wirtschaftsfreundliche Kommunen wie Haren unter Anhebungsdruck – und ist aus unserer gemeinsamen Sicht ein ganz falscher Anreiz“, so Graf und Honnigfort.
Ansprechpartner: IHK, Frank Hesse, Tel.: 0541 353-110 oder E-Mail: hesse@osnabrueck.ihk.de

„Spätschicht: Industrie!“: Packners investiert in Innovation und Nachhaltigkeit

Mit dem Neubau eines der modernsten Wellpappe-Werke Europas setzt die Packners GmbH am Standort Emsbüren ein starkes Zeichen für Unternehmertum, Mut und Risiko in Zeiten der De-Industrialisierung. Von der Zukunftsinvestition konnten sich Gäste aus Wirtschaft und Verwaltung jetzt bei der „Spätschicht: Industrie!“ überzeugen, die der Industrielle Arbeitgeberverband (IAV) und die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim organisiert hatten.
Rund 80 Millionen Euro wurden in den neuen Produktionsbetrieb investiert, der am neuen Standort in Emsbüren 2024 in Betrieb ging. Rund 50 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, sodass das Unternehmen auf rund 115 Mitarbeiter angewachsen ist. In der finalen Ausbaustufe kann Packners jährlich bis zu 250 Millionen Quadratmeter Wellpappe für die Lebensmittelindustrie, den Versandhandel, die Kunststoffindustrie und weitere Bedarfsträger produzieren und verarbeiten. Das Unternehmen setzt auf neue Technologien sowie eine speziell entwickelte IT für eine hochautomatisierte Produktion.
Auf die unübersichtliche Lage bei der Zertifizierung unternehmerischer Nachhaltigkeitsaktivitäten wies Stefan Gausepohl, Head of Sales and Marketing bei der Packners GmbH, hin: „Nachhaltigkeit basiert auf den Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Auch wenn Unternehmen nachhaltige Maßnahmen umsetzen, werden sie im Zertifizierungsverfahren nicht unbedingt positiv bewertet, solange es keine entsprechenden Nachweise gibt, die vollumfänglich den formalbürokratischen Anforderungen entsprechen“, so Gausepohl. Aus eigener Erfahrung berichtete er: Trotz ausschließlicher Versorgung mit grünem Strom, einer Photovoltaikanlage mit 2,3 Megawatt maximaler Leistungsfähigkeit. einem Recyclinganteil von 99 Prozent sowie energieeffizienten Produktionsanlagen, blieb eine hohe Auszeichnung durch den französischen Nachhaltigkeitsanbieter Ecovadis im ersten Jahr aus, da es in vielen anderen Bereichen nicht auf die Taten, sondern auf die Dokumentation ankomme. „Das wechselhafte Dickicht von Berichtspflichten und EU-Regularien erschwert die Dokumentation“, ergänzte der geschäftsführende Gesellschafter Frank Gausepohl.
Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Energie, betonte: „Die Industrie ist das Rückgrat unserer Region. Packners ist in herausfordernden konjunkturellen Zeiten ein industrieller Leuchtturm unserer Region. Veranstaltungen wie die ‘Spätschicht: Industrie!‘ zeigen, wie innovativ und nachhaltig unsere Unternehmen arbeiten und wie wichtig es ist, diese Erfolge auch öffentlich sichtbar zu machen.“ Sabine Stöhr, IAV-Geschäftsführerin, betonte mit Hinweis auf den Unternehmensslogan „Die kluge Kiste“: „Eine Kiste kann nur klug sein, mit klugen Köpfen im Unternehmen – und die hat das Packners-Team. Starke Industrieunternehmen wie dieses sichern die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Region.“
Seit 2013 findet im Rahmen der gemeinsamen Kampagne „Industrie ist Zukunft“ zweimal im Jahr die „Spätschicht: Industrie!“ statt, um direkt vor Ort die wichtige Rolle der Industrie für den Wohlstand des Wirtschaftsraums in der Region zu verdeutlichen.
Ansprechpartnerinnen: IHK, Anke Schweda, Tel.: 0541 353-210, E-Mail: schweda@osnabrueck.ihk.de sowie IAV, Bernadette Grabowski, Tel.: 0541 77068-18, E-Mail: grabowski@iav-online.de oder unter www.industrie-ist-zukunft.de

Fachkräfteeinwanderung: Unternehmen fordern weniger Bürokratie — IHK-Regionalausschuss Emsland tagte bei der emco Group

„Die Unternehmen suchen händeringend qualifizierte Mitarbeiter. Das zeigen unsere IHK-Konjunkturumfragen. Den Bedarf können die Unternehmen auch aufgrund der demografischen Entwicklung nicht vollständig regional decken. Sie brauchen dafür auch Zuwanderung von außen – und die muss deutlich unbürokratischer möglich sein als bisher“, erklärte Maria Borgmann, stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Emsland, bei der jüngsten Ausschusssitzung in Lingen. Gastgeber war die emco Group, deren Geschäftsführer Dr. Andreas Stepping die Mitglieder begrüßte.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand das Thema Fachkräfteeinwanderung – mit besonderem Blick auf die Unterstützungsangebote für Unternehmen. Grundlage der Diskussion waren die Ergebnisse einer aktuellen IHK-Unternehmensumfrage: 78 Prozent der Betriebe aus der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim sehen Bedarf an Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten – insbesondere in den Bereichen Fertigung und Produktion. Zugleich gaben 69 Prozent der Befragten an, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz – den offiziellen Rahmen für die Arbeitsmigration – nicht zu kennen.
Dr. Ulf Kemper, IHK-Berater für Fachkräfteeinwanderung, unterstrich im Ausschuss, dass der Beratungsbedarf weiterhin hoch sei. Nahezu 90 Prozent der Unternehmen, die bereits Erfahrung mit der Einstellung ausländischer Fachkräfte gemacht hätten, berichteten von bürokratischen Hürden. Die lange Dauer von Visaverfahren sowie Unsicherheiten bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen seien zentrale Probleme. Positiv sei jedoch, dass sich mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz zusätzliche Wege eröffneten – etwa durch die „Anerkennungspartnerschaft“ oder die neue „Chancenkarte“. Diese Optionen müssten bekannter gemacht werden.
Wie praktische Unterstützung aussehen kann, zeigte Julia Noglik vom Welcome Center der Wachstumsregion Ems-Achse. Sie berät Unternehmen in der Region und begleitet ausländische Fachkräfte von der Anwerbung, den Visa Verfahren, der Einreise bis zur Integration im Betrieb. Dabei reiche die Unterstützung von der Vorbereitung internationaler Interviews bis zu Sprachkursen, betrieblichem Onboarding und Anerkennungsprozessen. Besonders stark sei der Bedarf aktuell in Branchen wie Pflege, Elektronik oder Industrie. Das Welcome Center Team entwickelt für die Unternehmen ein für sie angepasstes Integrationskonzept, mit dem Ziel die Fachkräfte in der Region langfristig zu halten. Auch Recruiting-Reisen – z. B. nach Mexiko und Südafrika – stünden allen Unternehmen der Region offen, unabhängig von einer Mitgliedschaft bei der Wachstumsregion Ems-Achse.
Sabrina Wendt, Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbands Emsland, stellte das Projekt „Perspektive Ems-Vechte“ vor. Ziel sei es, Strukturen zur langfristigen Bindung angeworbener Fachkräfte zu etablieren und Doppelstrukturen in der Region zu vermeiden. Das Projekt umfasse ein breites Spektrum an Maßnahmen, die von der Beratung zu Qualifizierungsmöglichkeiten über die Koordination branchenübergreifender Anwerbeaktivitäten bis hin zu Weitervermittlungsangeboten reichen. Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf der ganzheitlichen Integration der Fachkräfte, sowohl betrieblich als auch sozial. Zugewanderte Fachkräfte seien eingeladen, die Region als ihr neues Zuhause zu verstehen. Das Projekt – in Kooperation mit der Wirtschaftsvereinigung und der Ems-Achse – läuft zunächst bis Ende 2026. In Abstimmung mit allen Akteuren wird aktuell u.a. ein praxisnaher Leitfaden entwickelt, der Unternehmen eine Checkliste für erfolgreiche Integration an die Hand gibt.
Die IHK kündigte an, Unternehmen künftig noch gezielter zu unterstützen. Mit Dr. Ulf Kemper stehe ein fester Ansprechpartner für Fragen rund um die Fachkräfteeinwanderung bereit. Termine könnten ab sofort vereinbart werden.
Ansprechpartner: IHK, Frank Hesse, Tel.: 0541 353-110 oder E-Mail: hesse@osnabrueck.ihk.de

Kreative Ideen für die Innenstadt am Beispiel von Meppen

„Neben dem Einzelhandel sind auch Gastronomie, Tourismus, Dienstleistungen und Kultur wichtig für die Lebendigkeit der Innenstädte. Die aktuellen Krisenzeiten beschleunigen den Strukturwandel in allen Zentren. Daher ist die Symbiose dieser Nutzungen essenziell für eine attraktive Stadtmitte“, erklärte Wolfgang Hackmann, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Tourismus und einer der knapp 30 Teilnehmer des City-Rundganges.
Matthias Funke, Erster Stadtrat in Meppen, stellte den Unternehmern und Vertretern aus Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing die Maßnahmen vor, die die Stadt Meppen zur Steigerung der Attraktivität ihrer Innenstadt ergriffen hat: „Wir haben uns in der letzten Zeit insbesondere um die Leerstände und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone gekümmert.“
Alexander Kassner, Wirtschaftsförderer der Stadt hob als Ziel der Meppener Innenstadtentwicklung heraus, eine Stadtmitte zum Einkaufen, zum Erleben und als Ort des sozialen Austauschs und des Miteinanders zu gestalten.
Dies wurde auf dem Innenstadtrundgang deutlich. Die Gäste besichtigten die temporären Spielmöglichkeiten für die jüngeren Generationen und mit dem Fahr.Rad.Haus und dem Kreativ.Haus die gut nachgefragten Nutzungen von leerstehenden Erdgeschossflächen. Durch Wettbewerbe der städtischen Wirtschaftsförderung sind Pop-Up-Stores entstanden, in denen Existenzgründer ihre Geschäftsidee zeitlich begrenzt testen können.
Ebenso mutig waren die Inhaber der besuchten Betriebe „sherlock´s“, „Krämerei“ sowie „Tolle Tunke“, denn sie hatten während der Pandemie ihr Unternehmen gestartet.
Eugene Schulte, der Gründer des sherlock´s, ist sich sicher: „Der Erlebnisfaktor in der Innenstadt wird immer entscheidender. Darum organisieren wir neben unserem Verkauf von nachhaltiger Mode auch kleinere und größere Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen.“
Neben dem Austausch untereinander hatten die Anwesenden darüber hinaus auch Gelegenheit, sich über das neue Konzept des Ems-Quartiers Meppen (EQM; die frühere MEP) zu informieren. Hierzu waren die Projektentwickler Angelina Graudons und Fabian Fecke von generation 3 GmbH, einem Unternehmen der Lindhorst-Gruppe aus Winsen (Aller), vor Ort. Seit dem Kauf der Immobilie im Jahr 2022 fanden bereits zahlreiche Vorarbeiten für die Revitalisierung eines leerstehenden Shopping-Centers in eine Multi-Use-Immobilie statt. Mit Einzelhandel und Gastronomie im Erdgeschoss, Hotel- und Dienstleistungsnutzungen in den zwei Obergeschossen und der Integration der regionalen Musikschule sind alle Bestandteile einer Mischnutzung vorhanden. Nach dem aktuellen Planungsstand hoffen Graudons und Fecke noch im Jahr 2026 auf die Eröffnung des EQM.

Lingen erneut „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“

Lingen wurde erneut von der IHK als „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ zertifiziert. Bei der Übergabe der Urkunde im Rathaus nahm Oberbürgermeister Dieter Krone die Auszeichnung von Hendrik Kampmann, Vizepräsident der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf entgegen. Lingen überzeugt weiterhin durch sein starkes Engagement für die Schaffung eines lebenswerten und arbeitsfreundlichen Umfelds für Fachkräfte.
„Lingen hat nicht nur bewiesen, dass es ein attraktiver Wohnort für Fachkräfte ist, sondern auch, dass die Stadt kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Angebote arbeitet. Die Integration von Neubürgern, die Schaffung von Wohnraum und die Unterstützung von Familien sind zentrale Bausteine, die Lingen zu einem Vorbild für andere Kommunen machen“, erklärte Kampmann bei der Urkundenübergabe. „Mit einer klaren Ausrichtung auf Innovation und Zukunftsfähigkeit geht Lingen einen nachhaltigen Weg, der sowohl für Unternehmen als auch für Fachkräfte gleichermaßen attraktiv ist.“
Nachdem sich die Stadt einer umfangreichen Prüfung unterzogen hatte, darf sie sich nun erneut „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ nennen. Im Rahmen des Audits, das auf Basis von 38 Fragen in fünf verschiedenen Handlungsfeldern durchgeführt wurde, wurden die Bereiche „Strategische Zielsetzung“, „Zuzug leicht gemacht“, „Beruf und Familie“, „Ausländische Fachkräfte“ und „Lebensqualität“ untersucht. Lingen konnte in vielen Bereichen mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen punkten, etwa in der Entwicklung von Wohnraum, dem Umfang von Betreuungsangeboten für Kinder und der Schaffung von Angeboten, die Neubürgern den Einstieg in die Stadt erleichtern.
„Lingen tut sich schon seit Jahren mit einer vorausschauenden Stadtentwicklung hervor“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Graf. Der Strategie- und Beteiligungsprozess „Zukunftsstadt“ habe bereits eine längere Tradition. Derzeit werde dieser mit dem Projekt „Zukunftsstadt Lingen 2035“ fortgeführt. „Die herausragende Entwicklung beim Energie- und Wasserstoffstandort sowie die laufenden Aktivitäten rund um den KI-Park werden auf mittlere Sicht höheren Fachkräfte- und damit Wohnraumbedarf nach sich ziehen. Deshalb war und ist auch hier eine vorausschauende Planung für ein attraktives Wohnraumangebot und eine hochwertige Kinderbetreuung wichtig“, erklärte Graf.
Positiv bewertet wurde auch das umfassende Engagement für Neubürger, etwa durch das Willkommensbüro, das seit Ende 2022 alle Neubürger unterstützt, sich in der Stadt heimisch zu fühlen. Es bietet eine Vielzahl von Aktivitäten und regelmäßigen Terminen an, darunter Treffen, Sprachaustausche, Führungen, Spieleabende, Literaturkreise sowie kreative Aktivitäten. 2025 ist zudem ein großes Sommerfest für den 23. Juni im Kanu-Camp geplant.
„Mit der Auszeichnung als ‚Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte‘ bestätigt sich, dass Lingen auf dem richtigen Weg ist. Doch wir ruhen uns nicht auf diesen Lorbeeren aus. Wir wollen weiterhin an der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt arbeiten und die Standortbedingungen kontinuierlich verbessern“, so Oberbürgermeister Dieter Krone. „Die kommenden Jahre stehen ganz im Zeichen des Wachstums und der Weiterentwicklung – nicht nur im Bereich der IT-Branche und des Grünen Wasserstoffs, sondern auch bei der Schaffung innovativer und attraktiver Arbeitsplätze für junge Fachkräfte. Das zeigt sich auch an den Investitionen von drei Milliarden Euro, die in den nächsten Jahren in Projekte der ansässigen Unternehmen am Standort fließen werden.“
Passend dazu haben IHK und Stadt im Rahmen der Auszeichnung einige Entwicklungsziele vereinbart, die bis zur erneuten Auditierung umgesetzt werden sollen. Hierzu zählt ein Ausbau der Marketingaktivitäten zur Anwerbung von Fachkräften ebenso wie eine konsequente Weiterentwicklung der Digitalisierung, um Verwaltungsprozesse noch effizienter zu gestalten. Die Sicherstellung und der Ausbau der medizinischen Versorgung solle ebenso vorangetrieben werden wie die Unterstützung für Neubürger im Bereich des Willkommensbüros.
Mit der erfolgreichen Re-Auditierung kann Lingen das IHK-Qualitätszeichen nun für weitere fünf Jahre führen. Den in Lingen ansässigen Unternehmen bieten Stadt und IHK an, mit dem Qualitätszeichen für ihren Standort zu werben und Fachkräfte so noch gezielter anzusprechen. Hierzu können die Betriebe das Logo des Projektes nutzen und sich bei Interesse an die Wirtschaftsförderung (Kontakt: Caroline Ohmann, E-Mail: c.ohmann@linggen.de) oder an die IHK (Kontakt: Christian Weßling, E-Mail: wessling@osnabrueck.ihk.de) wenden.
Hintergrund:
Das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ ist eine Initiative der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Mit dem Instrument möchte die IHK die Kommunen dabei unterstützen, Strategien und Maßnahmen für einen attraktiver Wohn- und Arbeitsort für potenzielle Neubürger zu entwickeln. Auf Basis eines erprobten Fragebogens mit 38 Fragen in fünf verschiedenen Handlungsfeldern können sich Kommunen zertifizieren lassen und so belegen, dass sie vorbildliche Angebote und Services für (Neu-) Bürger bereithalten. Sämtliche Städte sowie Samt- und Einheitsgemeinden in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim können das Audit bei der IHK durchlaufen. Zwölf von diesen haben das Zertifikat bereits erhalten.