BattleKart – wie ein Videospiel in echt

von Dr. Maria Deuling, IHK
Mit elektrisch betriebenen Karts gegeneinander antreten, ähnlich wie in einem ­Videospiel: Das ermöglicht seit Ende 2024 die Deuling Kartbahn GmbH in einer ­neuen BattleKart-Halle in Haren an der Ems. Angesiedelt ist es in direkter Nähe zum Ferienzentrum Schloss Dankern.

E-Karts und ein Gefühl wie im Videospiel

HAREN (EMS) | Beim BattleKart werden die Fahrer in Elektrokarts Teil eines Videospiels: Während in der Halle 62 Projektoren Strecken auf den Boden und an die Wände projizieren, können die Fahrer in eine bunte Spielewelt eintauchen, ohne dazu eine VR-Brille zu benötigen. In Haren ergänzt dieses Angebot seit einigen Monaten die bisherige Outdoor-Kartbahn „Emslandring Dankern“, die seit dem Ende der 1990er Jahre von der Deuling Kartbahn GmbH betrieben wird. Die beiden Kartbahnen liegen direkt nebeneinander, getrennt nur durch den Parkplatz.
Als Lukas Deuling vor der Entscheidung steht, in den elterlichen Familienbetrieb einzusteigen, ist ihm klar, auch weiteren Schwung ins Unternehmen zu bringen. Das technische Wissen dazu brachte er mit: Nach seiner Ausbildung zum Mechatroniker studierte er Systems Engineering in Bremen und arbeitete fünf Jahre als Elektroingenieur bei der Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeugbau GmbH und initiierte 2023 das Projekt „BattleKart“.

“Wir erreichen ein neues Publikum"

„Das Weiterführen unserer Kartbahn wäre Herausforderung genug“, sagt der 34-Jährige, „aber für mich stand fest, dass etwas Neues hinzukommen muss.“ Mit dieser Motivation entwickelte er seine innovative Geschäftsidee, setzte dazu auf eine zukunftsträchtige Technologie, die moderne E-Antriebe und einen spielerischen Faktor verbindet. „Außerdem“, so Deuling, „sprechen wir ein komplett anderes Publikum an als bisher“. Denn während auf der Outdoor-Kartbahn 90 % Männer mit dem Wunsch nach Motorsport zu Gast sind, hat die neue Anlage schnell weibliche Fans erobert: „Die Hälfte unserer Gäste hier sind Frauen.“ Und: Während die Outdoor-Kartbahn eher von jungem Publikum besucht wird, finden bei BattleKart alle Altersklassen statt. Oberste Priorität, so heißt es, habe auch dort die Sicherheit: „Ein Computersystem verhindert Kollisionen unter den Fahrern, sodass die Verletzungs­gefahr gegen Null geht.“

Eltern sind ein Vorbild in Sachen Flexibilität

Lukas Deuling hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, um an eigenen Projekten zu arbeiten und sich selbst zu verwirklichen. Als großen Vorteil empfand er bei der Unternehmensnachfolge, dass ihm seine Eltern Bernhard und Laura über 25 Jahre lang vorlebten, wie wichtig berufliche Flexibilität ist. „Es war mir bewusst, dass ich jetzt oft länger arbeite als während meiner Tätigkeit als Angestellter“, sagt Lukas Deuling. Wichtig sei ihm, nicht allein touristisches Publikum und Privatpersonen anzusprechen. Deshalb investierte er in einen Konferenzraum für Firmenevents und -schulungen und schuf die Möglichkeit, Firmenlogos auf die Strecke zu projizieren.

Weitere Nutzung ist bereits in Planung

Diese Idee hat den Jungunternehmer zudem inspiriert, über weitere Projektionsprojekte nachzudenken: „Wir haben hier eine Halle voller Beamer, mit der auf einer Fläche von 30 x 60 Metern alle möglichen Szenarien projiziert werden können.“ Aktuell teste er deshalb, wie etwa Bauprojekte, Produktpräsentationen oder virtuelle Messen Einzug in die Halle halten können. – Zurzeit arbeitet Lukas Deuling mit seinen Eltern eng zusammen. Wenn diese in Rente gehen, wird er das Unternehmen weiterführen.