Ausbildung hoch im Kurs: IHK-Spitze besucht Duni GmbH in Bramsche
„Zunehmender Protektionismus, Sanktionen und der bevorstehende Brexit belasten aktuell den internationalen Handel. Umso wichtiger ist es für die regionalen Unternehmen, sich auf die europäischen Märkte zu besinnen. Hierzu tragen auch die Unternehmen im IHK-Bezirk mit Wurzeln in anderen EU-Staaten bei.“ Dies erklärte Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, zu Beginn des Betriebsbesuchs der IHK-Geschäftsführung bei der Duni GmbH. Die 1958 in Bramsche gegründete Tochtergesellschaft des schwedischen Mutterkonzerns in Malmö beschäftigt heute rund 620 Mitarbeiter am Standort.
IHK-Geschäftsbereichsleiterin Anke Schweda, HR-Managerin Tina Schöpker, die IHK-Geschäftsbereichsleiter Christian Wöste und Thomas Reyl, IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf, Factory Manager Matthias Voß und der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Eckhard Lammers.
Das Unternehmen liefert Konzepte für Tischdekor sowie Verpackungs- und Mitnahmelösungen für Restaurationsbetriebe und Verbraucher. „In Bramsche gibt es 60 Produktionslinien auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern“, erläuterte Factory Manager Matthias Voß. Unterstützt durch Akquisitionen wachse die Duni-Familie insbesondere auf den südostasiatischen Märkten. „Aktuell sind Duni-Produkte wie Servietten oder Tischdecken in über 40 Ländern weltweit erhältlich, in Nord- und Mitteleuropa sind wir Marktführer“, so Voß.
Wie bei vielen Unternehmen in der Region ist auch bei der Duni GmbH der Fachkräftemangel spürbar. „Vor allem im gewerblich-technischen Bereich fehlen uns qualifizierte Bewerber, sowohl für Arbeits- als auch für Ausbildungsplätze“, erklärte Tina Schöpker, HR-Managerin des Unternehmens. So hätten zuletzt die von Duni angebotenen Ausbildungsplätze für Maschinen- und Anlageführer nicht alle besetzt werden können. Wünschenswert sei deshalb unter anderem auch, mehr Flüchtlinge oder zugewanderte Ausländer in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. „Allerdings setzt das eine deutlich bessere öffentliche Nahverkehrsanbindung voraus. Unser Standort ist so derzeit nicht optimal erreichbar“, so Schöpker. Auch bei der Sprachförderung wünscht sich die Personalmanagerin mehr Unterstützung durch öffentliche Stellen.
Duni selbst ist sehr aktiv bei der Entwicklung des Fachkräftenachwuchs. Aktuell bildet das Unternehmen 36 junge Menschen aus, davon unter anderem acht Mechatroniker, sechs Mediengestalter sowie zwölf Medientechnologen. Darüber hinaus beschäftigt der Betrieb sechs Ausbilder und stellt sechs ehrenamtliche Prüfer.
Hintergrund:
Europa ist für die regionale Wirtschaft der wichtigste Markt. Rund zwei Drittel des Außenhandels finden innerhalb der Europäischen Union statt. Die TOP-10-Außenhandelspartner des IHK-Bezirks sind ausnahmslos europäische Zielmärkte. Der IHK-Bezirk ist dabei auch als Investitionsziel für ausländische Unternehmen mit einer Muttergesellschaft im europäischen Ausland interessant. Vier davon hat die IHK-Geschäftsführung jetzt besucht.