„Leichte Sprache hilfreiches Instrument“
IHK-Berufsbildungsausschuss tagte bei der Coppenrath & Wiese KG
(16.04.2019) „Mit dem Thema ‚Leichte Sprache‘ beschäftigen wir uns bei Hellmann seit der Aufnahme von Flüchtlingen im Betrieb. 2018 haben wir erstmals zusammen mit einem Übersetzungsbüro einige unserer internen Dokumente wie Arbeits- und Sicherheitsunterweisungen in leichte Sprache übersetzt. Damit wollten wir Sprachbarrieren abbauen bzw. Chancengleichheit erhöhen.“ Dies erklärte Anja Staschinski, Referentin für Corporate Social Responsibility von der Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG aus Osnabrück, in der Sitzung des IHK-Berufsbildungsausschusses im Unternehmen Coppenrath & Wiese KG.
„Durch die Übersetzung verstehen viele Auszubildende und Mitarbeiter nun ihre Rechte und Pflichten viel besser. Gerade im Zeitalter des Fachkräftemangels soll es nicht an Sprachbarrieren scheitern, dass gute Arbeitskräfte sich wertgeschätzt und verstanden fühlen", so Staschinski. Das Thema sei auch für viele andere Unternehmen und Einrichtungen von hoher Bedeutung. Sowohl Betriebe als auch Berufsbildende Schulen bildeten schwächere Jugendliche und junge Menschen mit Sprachbarrieren aus.
Wolfgang Paus, Vorsitzender der Arbeitgeberseite im IHK-Berufsbildungsausschuss, lobte das Projekt. Er kündigte an: „Auf das Thema leichte Sprache werden wir die Stellen aufmerksam machen, die Prüfungsaufgaben und Unterrichtsmaterialien erstellen.“ Dabei werde bei den Formulierungen sorgfältig abzuwägen sein. Sowohl Unterforderungen als auch Überforderungen durch Sprache sollten möglichst vermieden werden.
Thomas Förch, Abteilungsleiter für Bildungsmaßnahmen im Jobcenter Emsland aus Meppen, informierte über Möglichkeiten zur Förderung von schwächeren Bewerbern. Er berichtete über erfolgreiche Weiterbildungsangebote für ältere Langzeitarbeitslose, die das Jobcenter in Zusammenarbeit mit Unternehmen entwickelt hat. Er empfahl, auch dieser Zielgruppe eine Chance als künftige Fachkräfte zu geben.