IHK-Regionalausschuss Osnabrück diskutiert mit den Landratskandidaten
„Wir wollen gemeinsam unsere Region gestalten. Mit der Landratswahl im Landkreis Osnabrück am 26. Mai werden wichtige Weichen gestellt. Ich freue mich deshalb darauf, mit der Kandidatin und den Kandidaten über ihre Zukunftsplanungen zu diskutieren.“ Mit diesen Worten eröffnete Heinrich Koch, der neu gewählte Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Region Osnabrück, die Podiumsdiskussion des Regionalausschusses. Zu Gast waren die Landratskandidatin und Landratskandidaten Dr. Horst Baier (unabhängig), Anna Kebschull (Bündnis90/Die Grünen), Dr. Michael Lübbersmann (CDU) und Frank Vornholt (unabhängig).
Andreas Otte, stellv. Ausschussvorsitzender, Heinrich Koch, Ausschussvorsitzender, mit der Landratskandidatin und den Landratskandidaten Frank Vornholt, Dr. Horst Baier, Anna Kebschull, Dr. Michael Lübbersmann sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.
In der von Neele Oetken moderierten 1,5-stündigen Diskussion tauschten sich die Kandidatin und die Kandidaten zu den Themenfeldern Infrastruktur, Fachkräfte/Bildung und Wirtschaftsfreundlichkeit/Standortattraktivität aus. Dabei stimmten sie in wichtigen Fragestellungen überein, es wurden aber auch Differenzen deutlich. So war der flächendeckende Ausbau des Breitbands im Landkreis Osnabrück drei Kandidaten ein zentrales Anliegen. Anna Kebschull betonte demgegenüber die Bedeutung des Neudenkens und Ausbaus des ÖPNV. Alle vier Kandidaten wollen sich wiederum für die Fachkräftesicherung und hier insbesondere für eine Stärkung der beruflichen Bildung einsetzen. Unterschiedliche Auffassungen vertraten die Kandidatin und die Kandidaten bei der Ausweisung von Gewerbeflächen. Während sich Amtsinhaber Dr. Michael Lübbersmann im Hinblick auf den Lückenschluss der A 33 Nord deutlich für die weitere Ausweisung von Gewerbeflächen entlang der Trasse aussprach, votierten Dr. Horst Baier und Anna Kebschull tendenziell für eine Wirtschaftsförderung ohne weitere Flächeninanspruchnahme. Frank Vornholt forderte ergänzend, bei Infrastrukturplanungen die Einbeziehung von Betroffenen bereits in einem frühen Stadium sicherzustellen.
Bei der Kooperation von Stadt und Landkreis Osnabrück bekannte sich Dr. Michael Lübbersmann ausdrücklich zu einem gemeinsamen Standortmarketing, lehnte die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft von Stadt und Landkreis allerdings ab und votierte für eine Kooperation auf IHK-Ebene. Dr. Horst Baier sprach sich hingegen für eine gemeinsame Wirtschaftsförderung für die überregionale Vermarktung mit der Stadt Osnabrück aus, hielt aber eine darüber hinausgehende Fusion zu einer politischen Region für entbehrlich. Frank Vornholt zählte die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Region Osnabrück ebenfalls deutlich zu seinen Kernanliegen. Für Anna Kebschull ist die Stärkung der Region und ein konstruktives Miteinander der Akteure ein zentrales Anliegen. Der Landkreis brauche einen neuen Stil.
Befragt nach ihren zentralen Wahlzielen erklärten die Kandidaten:
Dr. Horst Baier, unabhängig: „Der Landkreis muss stärker von den Gemeinden gedacht und deutlich kooperativer, sozialer und nachhaltiger werden. Bei der Förderung des Wohnungsbaus muss sich der Landkreis stärker engagieren. Die mittelständigen Betriebe sollten bei der Digitalisierung und Innovation stärker unterstützt werden. Zur besseren Vereinbarung von Beruf und Familie sind ganztägige Betreuungsangebote auszubauen.“
Anna Kebschull, Bündnis90/Die Grünen: „Ich werde in der Region ein konstruktives Miteinander etablieren: unterstützen statt bevormunden. Mit Landkreiskernaufgaben wie ÖPNV müssen wir innovativ Mobilitätswende gestalten, sowie Bildungslandschaft, Digitalisierung, Gesundheitsversorgung und ressourcenschonende Wirtschaftsweisen fördern: die Region attraktivieren, damit auch Vordenker und Fachkräfte gerne hier leben und arbeiten.“
Dr. Michael Lübbersmann, CDU: „Der Landkreis hat sich in den vergangenen Jahren mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Bildung und Klimaschutz hervorragend entwickelt. Weitere Ziele sind die Fortsetzung des Breitbandausbaus, Fachkräftesicherung, strategisches Flächenmanagement, Digitalisierung der Bildungslandschaft, Stärkung der Pflege, medizinischen Versorgung, Ausbau der Mobilität und klimafreundliche Bauleitplanung.“
Frank Vornholt, unabhängig: „Mit Herzblut und gesundem Menschenverstand stehe ich für eine bürgerliche, sachliche und faire Politik für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Osnabrück. Gemeinsam mit den Menschen möchte ich die Zukunft für unseren Landkreis gestalten. Qualifizierte Ausbildung, Pflege und Konzentration der Verwaltung auf Kernaufgaben stehen ganz oben auf der Agenda.“