IHK-Berufsbildungsausschuss Paus und Soldanski Vorsitzende

Fokus liegt auf aktuellen Herausforderungen der beruflichen Bildung

Einstimmig wurden in der konstituierenden Sitzung des Berufsbildungsausschusses der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim jetzt Wolfgang Paus, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Hermann Paus GmbH in Emsbüren, und Stephan Soldanski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück, für die neue Berufungsperiode als Vorsitzende bestätigt. Beide betonten: „Die Berufliche Bildung steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Aktuell geht es vor allem um die Auswirkungen der Digitalisierung, den Mangel an geeigneten Ausbildungsplatzbewerbern und die unbefriedigende Unterrichtsversorgung an den Berufsschulen. Diese Themen werden das Arbeitsprogramm unseres Ausschuss bestimmen.“



Digitalisierung in der Brufsausbildung

In den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück an der Brinkstraße konnten die Mitglieder vor Ort erleben, wie sich die Digitalisierung praktisch auf die Berufsausbildung auswirkt. Beeindruckt zeigten sie sich von dem Modell einer intelligenten Fabrik, mit der Auszubildende einen Fahrradcomputer herstellen. Dabei steuert nicht mehr der Mensch, sondern das Produkt selbst den Fertigungsprozess. Dabei werden zudem nicht nur technische, sondern zugleich auch kaufmännische Inhalte vermittelt. Als „wegweisend für innovative Ausbildungskonzepte“ bezeichnete denn auch BBS-Schulleiter Martin Henke die Kooperation der Berufsschule des Landkreises mit der Städtischen Berufsschule am Schölerberg.

Ständiger Gast Professor Dietmar Frommberger

Als ständiger Gast wird künftig Prof. Dr. Dietmar Frommberger den Ausschuss begleiten. Frommberger ist Inhaber der DIHK-Stiftungsprofessur für Berufliche Bildung an der Universität Osnabrück. Er betonte: „Mir ist es wichtig, unsere Forschungen unter anderem zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen in diesem Fachgremium zu diskutieren und so einen engen Praxisbezug herzustellen.“

Große Zustimmung aus dem Ausschuss erfuhr Dieter Manthey, Leiter des Studienseminars Osnabrück für das Lehramt an Berufsbildenden Schulen. Seine Forderung: Die Studiengänge in der Region an den Bedarf anpassen und die Ausbildung von angehenden Berufsschullehrern in der Fachrichtung Wirtschaft nach Osnabrück holen. „Der Bedarf an den Schulen ist u. a. in den Fächern Metalltechnik, Elektrotechnik und Wirtschaft größer als die Zahl der sich in der Ausbildung befindlichen Referendare. Durch die sich abzeichnende Pensionierungswelle in den nächsten Jahren wird sich das Problem noch verschärfen“, so Manthey.