Zufriedenheit der Unternehmen in Bramsche steigt – IHK-Standortumfrage zeigt aber auch Handlungsansätze auf

(18.12.2018) Eine Befragung der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bei den regionalen Unternehmen zur Standortzufriedenheit belegt erneut, dass die Region hervorragend aufgestellt ist. Auch der Standort Bramsche kann bei den ansässigen Betrieben punkten. Dies ist das Ergebnis der 40 Unternehmensantworten und zusätzlicher persönlicher Gespräche mit Unternehmern zu den Stärken und Schwächen des Standortes Bramsche.
„68 % der Unternehmen zeigen sich zufrieden, weitere 16 % sind sogar sehr zufrieden. In 21 der 23 abgefragten Standortfaktoren überwiegt die Zufriedenheit. Besonders erfreulich ist, dass viele Faktoren positiver bewertet werden als im Rahmen der letztmaligen Umfrage im Jahr 2013“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf anlässlich der Präsentation der Ergebnisse bei Bürgermeister Heiner Pahlmann. Mit diesem Trend könne sich Bramsche gut sehen lassen.
„Das gute Ergebnis freut uns natürlich sehr. Für uns ist dies eine Bestätigung unserer Arbeit. Zugleich ist uns aber auch klar, dass wir nicht nachlassen dürfen. Die IHK-Umfrage zeigt, an welchen Stellen wir anpacken können und müssen“, kommentierte Bürgermeister Heiner Pahlmann die Ergebnisse.
Überdurchschnittlich positiv bewerten die Unternehmen beispielsweise einige Faktoren im Bereich Infrastruktur, wie etwa die Erreichbarkeit über die Straße. Darüber hinaus sehen die Betriebe auch in den sogenannten weichen Standortfaktoren besondere Stärken des Standortes Bramsche. Hierzu zählen die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt, die Freizeit- und Kulturangebote sowie die Einrichtungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Gerade diese Faktoren spielen für die Unternehmen bei der Rekrutierung von Fachkräften eine wichtige Rolle“, erklärte Graf. Vor diesem Hintergrund sei das gute Abschneiden in diesem Bereich besonders erfreulich. Allerdings wies Graf zugleich darauf hin, dass es in Teilbereichen, etwa bei den gastronomischen Angeboten, aus Sicht der Befragten noch Entwicklungspotenzial gebe.
Den dringendsten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen bei der Fachkräftesicherung und der Versorgung mit Breitbandtechnologie. „Aktuell führen wir fast kein Gespräch mit einem Unternehmen, in dem es nicht um diese Themen geht“, sagte Pahlmann. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Betrieben auch in diesen Bereichen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf den Berufsorientierungs-Parcours (B.O.P.), mit dem die Stadt gemeinsam mit weiteren Partnern die Chancen im Bereich der dualen Ausbildung sichtbar mache. „Wir bringen beim B.O.P. künftige Auszubildende und Ausbildungsbetriebe auf Augenhöhe direkt miteinander ins Gespräch. Das funktioniert sehr gut, die teilnehmenden Betriebe finden so Jahr für Jahr Praktikanten und Azubis“, erläuterte Pahlmann das wirkungsvolle Konzept der Veranstaltung.

Wie wichtig das Thema in Bramsche sei, zeigten auch die jüngst unterzeichneten Kooperationsverträge zwischen der Hauptschule und mehreren Betrieben. Hierdurch sei ein noch engerer Austausch zwischen Schülern, Eltern, Schule und Unternehmen möglich, so Pahlmann.
Beim Breitbandausbau sind zügige Verbesserungen für die Kommunen jedoch ungleich schwieriger zu stemmen. Was auf Bundesebene versäumt worden sei, könne auf kommunaler Ebene nicht so schnell und umfassend wie eigentlich erforderlich wettgemacht werden. Dennoch betonte Pahlmann: „Der Breitbandausbau wird in den kommenden Jahren in Bramsche auch mit kommunalen Mitteln massiv vorangetrieben. Ziel ist es, alle Gewerbegebiete möglichst zeitnah mit einem Glasfaserdirektanschluss zu versehen.“
Ebenso gelte es, die Gewerbebetriebe in Einzellagen sowie bisher unterversorgten Wohnsiedlungen möglichst gut zu ertüchtigen. Wichtig hierfür sei, so Pahlmann, dass Bund und Land weiterhin Fördermittel zur Verfügung stellten.
Hintergrund: Im Sommer dieses Jahres hat die IHK rund 9.000 Unternehmen im IHK-Bezirk zu ihrer Standortzufriedenheit befragt. Gut jedes fünfte Unternehmen nahm teil. Für die Befragung bewerteten die Befragten 30 Standortfaktoren im Hinblick auf Wichtigkeit und Zufriedenheit: Darunter die Infrastruktur, die Standortkosten, das Arbeitskräfteangebot, das Wirtschaftsklima oder die Standortattraktivität. Darüber hinaus wurden Interviews mit rund 90 Unternehmern und Führungskräften geführt.