Digitale Transformation ist Wachstumschance

Industrie-Dialog von IHK und IAV
(24.08.2018) „Der Einsatz digitaler Technologien und der damit verbundene Veränderungsprozess betrifft alle Industrieunternehmen“, betonte Olaf Piepenbrock, Vorsitzender des Industriellen Arbeitgeberverbandes Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim e.V. (IAV), im Rahmen des vierten Industrie-Dialoges in Dissen. Es sei damit zu rechnen, dass bewährte Geschäftsmodelle abgelöst, weiterentwickelt oder neu entworfen werden. „Die Digitalisierung ist für die Unternehmen unserer Region ein Innovations- und Wachstumstreiber“, ergänzte IHK-Vizepräsident Hendrik Kampmann. Das gelte vor allem für produzierende Unternehmen. Sie biete die Chance für neue Märkte, kundenbezogenere Produkte und effizientere Prozesse.
Rund 70 Entscheider aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Hochschule waren der gemeinsamen Einladung von IAV und IHK zum Industrie-Dialog gefolgt. Gastgeberin der Veranstaltung, die unter dem Thema „Digitale Transformation - Paradigmenwechsel oder Hilfsmittel?“ stand, war die CLAAS E-Systems KGaA mbH & Co. KG in Dissen.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion stellten sich Vertreter der CLAAS E-Systems KGaA mbH & Co. KG, der ASSMANN Büromöbel GmbH & Co. KG, der SALT AND PEPPER Software GmbH & Co. KG und Hochschulprofessor Dr. Arno Ruckelshausen den Fragen von Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Standortentwicklung, Innovation und Umwelt, und Sabine Stöhr, IAV-Geschäftsführerin.
Erläutert wurden Produktivitätsvorteile und Herausforderungen der Digitalisierung. „Wir benötigen eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur bis in das Firmengebäude und zu den einzelnen Maschinen. Leider ist die Versorgung im ländlichen Raum nicht annähernd ausreichend“, so Dr. Carsten Hoff, Geschäftsführer von CLAAS E-Systems. Zur Steuerung autonom fahrender Geräte sei auch eine zuverlässige Mobilfunkversorgung erforderlich. „Für die Digitalisierung benötigen wir vor allem gut qualifizierte Fachkräfte“, ergänzte Guido Hübner, Technischer Leiter bei ASSMANN. Dies setze auch die entsprechende Ausstattung der Schulen und Berufsschulen mit qualifizierten Lehrkräften und technischen Geräten voraus. „Digitalisierung erfordert ein Umdenken. Wir müssen die agile Arbeitsweise in den Alltag integrieren. Ein Festhalten an klassischen Entwicklungsprinzipien verringert die Geschwindigkeit“, beschrieb Timo Seggelmann, SALT AND PEPPER, die Veränderungen in der Unternehmenskultur.
„Landmaschinen navigieren, kommunizieren und arbeiten unter variablen Bedingungen. Dies stellt hohe Anforderungen an die Technologien. Die Landtechnik nimmt daher in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle beim Einsatz digitaler Systeme ein“, so Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück. Der Prozess der digitalen Transformation solle dabei nicht rein technologieorientiert gestaltet werden. Vielmehr sollten Ideen, Nutzen, Chancen und Risiken für Prozesse im Vordergrund stehen, die durch eine digitale Transformation ermöglicht werden.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Preisverleihung des Auszubildenden-Fotowettbewerbs „Mensch und Industrie“, den IAV und IHK im Rahmen der Kampagne „Industrie ist Zukunft“ jährlich ausschreiben. Unter allen Einsendungen aus der Region konnte sich Esther Driehaus von der Kesseböhmer GmbH aus Bad Essen durchsetzen. Mit ihrem Fotomotiv aus der Produktion von Beschlagsystemen überzeugte sie die Jury. Dafür erhielt sie ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Auf den Plätzen zwei und drei mit Preisgeldern von 300 und 200 Euro folgten Maria Dubs und Saskia Fröhle von der Hänsch Warnsysteme GmbH aus Herzlake sowie Samuel Janzen von CLAAS E-Systems.