Fachkräfte für das Emsland gewinnen und binden

Regionalausschuss Emsland tagte im Ferienzentrum Schloss Dankern
(20.04.2018)„Fachkräftesicherung wird für die regionalen Unternehmen immer wichtiger. Die geringe Arbeitslosenquote belegt, dass das Potenzial in unserer Region weitgehend ausgeschöpft ist. Deshalb wird der Blick auf die Zuwanderung von außen wichtiger.“ Dies erklärte Matthias Hopster, IHK-Vizepräsident, zum Auftakt der aktuellen Sitzung des IHK-Regionalausschusses Landkreis Emsland im Ferienzentrum Schloss Dankern in Haren. Er verwies auf eine aktuelle Analyse der IHK (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1007 KB), die die nationalen und internationalen Wanderungsbewegungen im IHK-Bezirk untersucht hatte. Ergebnis war, dass es der Region bislang nicht gelingt, insbesondere junge Fachkräfte von außerhalb für die Region zu gewinnen.
Dabei sind die Voraussetzungen für das Emsland im Wettbewerb um die besten Köpfe eigentlich günstig. Darauf wies Manuel Slupina vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hin. Er stellte die vom Caritasverband und dem Bistum Osnabrück initiierte Studie „Von Kirchtürmen und Netzwerken“ vor. Diese geht der Frage nach, welche besonderen Stärken zu dem beeindruckenden Wirtschaftsaufschwung des Emslandes geführt haben. Ein wesentliches Erfolgsrezept sei, so Slupina, dass die Emsländer über ihre privaten Beziehungen sowie über ihr vielfältiges Engagement in Politik, Kirche oder Vereinen besonders gut miteinander vernetzt seien. Gleichzeitig böten kommunale Institutionen die nötigen Strukturen für die Projekte der Freiwilligen. „Dieses Zusammenspiel zwischen Dorfgemeinschaft und lokalen Institutionen stärkt das Emsland“ so Slupina.
Udo Mäsker und Martina Kruse vom Landkreis Emsland stellten die aktuelle Kampagne „Emsland - Zuhause bei den Machern“ vor. Diese wurde vom Landkreis und dem Wirtschaftsverband Emsland gestartet und ist damit ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kommunen und Wirtschaft. Sie soll die Stärken des Standortes herauszustellen und richtet sich mit der Internetseite www.emsland.info an Fachkräfte in und außerhalb der Region. Angesprochen werden beispielsweise Fachkräfte aus dem Ruhrgebiet, da diese Menschen das Emsland kennen und dort aufgrund der höheren Arbeitslosigkeit schlechtere Jobperspektiven bestehen.
Weitere Aktivitäten zur Fachkräftesicherung stellte Dr. Dirk Lüerßen, Geschäftsführer des Wachstumsregion Ems-Achse e.V., vor. Er erklärte, dass die Ems-Achse unter anderem in der Weihnachtszeit Rückkehrer-Aktionen durchführe. Damit sollen gebürtige Emsländer, die die Vorzüge der Region kennen, zurückgewonnen werden. Zusätzlich schaffe die Website „Heimathelden.de“ bei Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, durch „Heldengeschichten“ einen neuen Blickwinkel auf die eigene Heimat. „Damit wollen wir die jungen Menschen zum Bleiben bewegen“, so Lüerßen.
Im Rahmen einer Führung präsentierte Friedhelm Freiherr von Landsberg-Velen das Ferienzentrum Schloss Dankern. Das Ferienzentrum rund um das historische Wasserschloss Dankern aus dem Jahre 1680 bietet auf rund 200 Hektar ein vielfältiges Erholungsangebot mit über 200 Spiel-, Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Das Unternehmen hatte 778.000 Übernachtungen in der Saison 2017. „Auch aus Regionalmarketing-Sicht ist unser Ferienzentrum wichtig, weil wir überregional bekannt sind, gerade auch bei Gästen aus dem Ruhrgebiet“, betonte der Baron.