Kleinere Unternehmen ergreifen verstärkt Chancen im Export

(12.04.2018) „Der Außenhandel unserer Region ist mittlerweile stark von vielen kleineren Unternehmen geprägt. Daher kommt es darauf an, die Hürden bei der Erschließung und dem Ausbau ausländischer Märkte möglichst gering zu halten“, erklärte Franz-Josef Paus, Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim und Geschäftsführender Gesellschafter der Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH aus Emsbüren, bei der Vorstellung der neuen ihk-analyse „Chancen im Export“ in Osnabrück.
Die Analyse zeigt, dass die Internationalisierung der regionalen Unternehmen deutlich zugenommen hat. Die meisten international aktiven Unternehmen unterhalten dabei außenwirtschaftliche Beziehungen in das Nachbarland Niederlande. Europäische Länder werden insgesamt deutlich bevorzugt.
Darüber hinaus ist der Außenhandel längst nicht mehr eine Domäne größerer Unternehmen. Im Gegenteil: Mehr als 90 Prozent der auslandsaktiven Unternehmen haben weniger als 200 Beschäftigte und gehören damit zur Gruppe der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Hälfte der Unternehmen habe sogar weniger als 20 Beschäftigte. „Wir haben in unserer Analyse einen besonderen Fokus auf diese kleineren Unternehmen gelegt. Ziel ist, gerade auch für diese Betriebe Geschäftschancen aufzuzeigen und gezielt Unterstützung anzubieten“, erläuterte Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK.
Allerdings gibt es auch Hürden für das Auslandsengagement. Besonders die Suche verlässlicher Geschäftspartner im Ausland stellt die Unternehmen vor Herausforderungen. Knapp hinter der Geschäftspartnerwahl gaben die Befragten Probleme beim Zoll- und Exportkontrollrecht an. „Handelsabkommen können hier Erleichterungen schaffen. Zuletzt zeigen sich jedoch gegenteilige Entwicklungen. Das Scheitern des TTIP-Abkommens mit den USA, der bevorstehende Brexit, die Russland-Sanktionen – all das erschwert den freien Warenverkehr“, mahnte Paus. Hier müsse man dem Protektionismus entgegentreten.
„Für die Unternehmen der Region stellt sich gerade vor dem Hintergrund der schwierigeren internationalen Rahmenbedingungen die Frage, welche Märkte in Zukunft Erfolg versprechend sind“, so Graf. Dies hat die IHK untersucht. Unter anderem gehören die Niederlande, USA, Polen und auch Großbritannien zu den künftigen Wachstumsmärkten. Hier sind zum einen die meisten regionalen Unternehmen aktiv und zum anderen ist das Interesse am Ausbau der Geschäftsbeziehungen am höchsten.
Basis der aktuellen ihk-analyse ist eine Ende 2017 durchgeführte IHK-Befragung zu Zielmärkten, Hürden und Geschäftschancen im Außenhandel. Die vorliegende Studie ist eine Fortsetzung der Ende 2016 veröffentlichen ihk-analyse „Chancen im Export – Rückblicke und Perspektiven im regionalen Außenhandel“.