IHK-Tourismusausschuss fordert Tempo beim Bürokratieabbau

„Die Tourismusbranche braucht jetzt Tempo beim Bürokratieabbau und verlässliche politische Rahmenbedingungen bei Investitionen und Abschreibungen“, betonte Wolfgang Hackmann, Ausschussvorsitzender und Geschäftsführer der Hackmann Hotels GmbH & Co. KG, in der Sitzung des IHK-Fachausschusses Tourismus, die auf Schloss Dankern stattfand.
„Die Bundesregierung muss jetzt liefern und zeigen, dass sie die Inhalte des Koalitionsvertrages umsetzt. Dazu gehören der Abbau von Dokumentationspflichten und die Möglichkeit einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit. Bei der Umsatzsteuer ist die Reduzierung für die Gastronomie eine wichtige Entlastung, allerdings nur die zweitbeste Lösung. Wir wünschen uns weiterhin eine Reform des Umsatzsteuersystems mit einem geringeren Satz und weniger Ausnahmen“, betonte Gastgeber Friedhelm-Wilhelm Freiherr von Landsberg-Velen. Es sei wichtig, die Bedeutung der Tourismuswirtschaft als Wirtschafts- und Standortfaktor bundesweit anzuerkennen, deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und die Attraktivität der Branche für Fach- und Arbeitskräfte sicherzustellen.
Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sieht dringenden Handlungsbedarf. Renate Mitulla, Geschäftsführerin des DEHOGA-Landesverbandes Niedersachsen, erläuterte bei der Sitzung aus der Perspektive des Branchenverbandes die Erwartungen an die Politik. „Von 2019 bis 2024 haben in Niedersachsen rund 4.000 Unternehmen aufgrund der hohen Kostenlast den Geschäftsbetrieb eingestellt. Die Politik muss die Unternehmen weiter gezielt entlasten und die angekündigten Maßnahmen umsetzen, damit sich die Unternehmen zukunftsfähig entwickeln können“, betonte Mitulla.
Schloss Dankern, Deutschlands größter Familien-Ferienpark, bot den passenden Rahmen für die Sitzung. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Familie Landsberg-Velen ein Urlaubs- und Freizeitparadies für Familien mit überregionaler Strahlkraft geschaffen.
In der vergangenen Saison besuchten insgesamt 1,2 Millionen Gäste den Ferienpark. Mehr als 173.000 Gäste sorgten 2024 für mehr als 800.000 Übernachtungen für Haren (Ems). „Als Familienunternehmen im Wettbewerb mit touristischen Anbietern in Deutschland sowie den Niederlanden sind stabile wirtschaftspolitische und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für uns entscheidend“, betonte Freiherr von Landsberg-Velen.
Im Anschluss an Sitzung bekamen die Ausschussmitglieder eine Führung über das Gelände von Schloss Dankern.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus trifft sich dreimal jährlich. Zu den Sitzungen werden regelmäßig Experten aus der Tourismusbranche, Politik oder Wissenschaft eingeladen.