Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft macht Region zukunftsfest: IHK-Regionalausschüsse Emsland und Region Osnabrück beraten gemeinsam
Erstmals in der jüngeren Vergangenheit haben die IHK-Regionalausschüsse Landkreis Emsland und Region Osnabrück gemeinsam getagt. „Damit setzen wir ein klares Signal: Wirtschaft hört nicht an Landkreisgrenzen auf. Wir wollen die Zusammenarbeit stärken und voneinander profitieren“, betonten die Ausschussvorsitzenden Hendrik Kampmann (IHK-Regionalausschuss Landkreis Emsland) und Sebastian Kotte (IHK-Regionalausschuss Region Osnabrück) zu Beginn der Sitzung. Das Treffen fand auf dem Campus Lingen der Hochschule Osnabrück statt und verdeutlichte dadurch nicht nur, wie kommunenübergreifende Kooperation gelingen kann, sondern auch, wie Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten
Widmeten sich den Themen Innovation und Gründungen (v.l.): Frank Hesse (IHK), Prof. Dr. Liane Haak, Florian Stöhr, Hendrik Kampmann, Sebastian Kotte, Marc-André Burgdorf, Juliane Hünefeld-Linkermann (IHK) und Prof. Dr. Benjamin Jung.
„Praxisverzahnung und Interdisziplinarität sind zwei meiner Kernanliegen“, sagte Prof. Dr. Liane Haak, seit März 2025 Dekanin der Fakultät Management, Kultur und Technik der Hochschule Osnabrück in Lingen, während sie den Ausschussmitgliedern die Angebote des Campus Lingen vorstellte. Daher wolle sie die Zusammenarbeit mit Unternehmen ausbauen und dadurch die regionale Verankerung der Hochschule in Lingen stärken.
Marc-André Burgdorf, Landrat des Landkreises Emsland, lenkte den Blick auf den Wirtschaftsstandort Emsland und seine Zukunft. „Wir wissen mit den Herausforderungen, die struktureller Wandel, Digitalisierung, demografische Veränderungen und sozialökologische Transformation mit sich bringen, umzugehen“, betonte er. Dies zeige auch der aktuelle Prognos Zukunftsatlas 2025, in dem das Emsland Platz 55 von 400 belegt. Im Zukunftsatlas wird die Zukunftsfestigkeit von Kreisen und kreisfreien Städten anhand bestimmter Indikatoren bewertet. Als zukunftsweisende Projekte im Emsland wurden dieses Jahr unter anderem der Breitbandausbau und die Einführung eines Telenotarztes genannt.
Im weiteren Verlauf der Sitzung widmeten sich die Ausschussmitglieder Unternehmensgründungen und Start-ups. Prof. Dr. Benjamin Jung, Gründungsbeauftragter der Fakultät Management, Kultur und Technik, zeigte auf, wie der Campus Lingen Gründungen fördert. Florian Stöhr, Geschäftsführer der Osnabrücker Seedhouse Accelerator GmbH, erörterte die regionale Entwicklung der Start-up-Szene. Beide hoben hervor: „Egal ob in der Fläche oder in der Stadt – Netzwerke spielen für den einzelnen Gründer eine tragende Rolle und bieten Unternehmen Chancen auf Innovationen und Weiterentwicklung.“
Die IHK-Regionalausschüsse tagen jeweils dreimal im Jahr. Dort treffen sich ehrenamtlich tätige Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Mitglieder tauschen sich mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Außerdem erarbeiten sie Positionen für die Vollversammlung der IHK.