Unternehmensinsolvenzen zum Ende des 3. Quartals auf höchstem Stand seit 2011

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat sich im dritten Quartal 2025 auf einem beunruhigend hohen Niveau stabilisiert. Nach Angaben der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim mussten in den ersten neun Monaten des Jahres 228 Unternehmen Insolvenz anmelden – das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (226 Fälle). Damit bleibt die Zahl der Firmenpleiten so hoch wie seit 2011 nicht mehr. Landesweit stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 2,2 Prozent.
„Die Krise dauert an und kostet auch in unserer Region tagtäglich Arbeitsplätze, Wertschöpfung und unternehmerisches Potenzial“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. „Auch wenn der Anstieg der Insolvenzen in diesem Quartal vergleichsweise gering ist, bleibt es ein Zehnjahreshoch. Nicht wenige Betriebe verfügen nach mehreren Jahren wirtschaftlicher Schwächephase kaum noch über finanzielle Reserven.“
Branchenspezifisch gab es vor allem im Verarbeitenden Gewerbe (+15,0 %), im Gastgewerbe (+5,9 %) und im Baugewerbe (+4,4 %) Zuwächse. Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Während die Zahl der Insolvenzen im Landkreis Osnabrück kräftig um 47,1 Prozent auf 75 Fälle stieg, waren in der Stadt Osnabrück (-18,6 %), im Emsland (-13,0 %) und in der Grafschaft Bentheim (-2,6 %) Rückgänge zu verzeichnen.
Graf mahnt angesichts der anhaltend hohen Insolvenzzahlen zu entschlossenem politischem Handeln: „Die Zahlen sind ein erneuter Warnruf. Viele Betriebe stehen weiterhin unter Druck. Entscheidend sind jetzt spürbare Entlastungen, verlässliche Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie. Bloße Ankündigungen helfen nicht mehr weiter – die Wirtschaft möchte jetzt Taten sehen.“
Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim bietet solchen Unternehmen, die sich in einer wirtschaftlichen Schieflage befinden, Unterstützung an. Der nächste Sprechtag zu den Themen Restrukturierung- und Sanierung findet am 20. November 2025 in der IHK in Osnabrück statt. Interessierte Unternehmen können sich dazu bei Enno Kähler (Tel.: 0541 353- 316, E-Mail: kaehler@osnabrueck.ihk.de) melden oder unter dem Stichwort “Krisenfrüherkennung” informieren.