Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse: Der erste Schritt zum Erfolg

Mit der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Jahr 2024 rückt die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen zunehmend in den Fokus. Für Aufenthaltstitel wie die Anerkennungspartnerschaft oder die Einreise als anerkannte Fachkraft ist das erfolgreiche Durchlaufen eines Anerkennungsverfahrens eine zentrale Voraussetzung. Entsprechend groß ist das Interesse an diesem Thema auch in der Region Osnabrück- Emsland-Grafschaft Bentheim. Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim berät Interessierte im Vorfeld der Antragstellung umfassend zu Fragen rund um das Anerkennungsverfahren in IHK-Berufen. Die formale Prüfung und Anerkennung von rund 250 Aus- und Weiterbildungsabschlüssen erfolgt über die zentrale Stelle der IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) in Nürnberg.
IHK-Projektkoordinatorin Sophia Pinsker bietet an Sprechtagen sowie nach individueller Terminvereinbarung kostenlose Anerkennungsberatungen an. Die größte Zielgruppe der Beratung bilden zurzeit – wie schon im vergangenen Jahr – Geflüchtete aus der Ukraine. Allerdings zeigt sich, dass immer mehr Personen unterschiedlicher Nationalitäten an einer Anerkennung interessiert sind. Besonders gefragt unter den Ratsuchenden ist derzeit die Anerkennung von Berufsabschlüssen in den Bereichen Elektronik sowie Hotel- und Gaststättengewerbe.
Neben ihrer Tätigkeit im Bereich der Anerkennungsberatung engagiert sich Pinsker auch für die Aufklärung Zugewanderter über das deutsche System der dualen Berufsausbildung. So informierte sie im vergangenen Jahr beispielsweise ukrainische Eltern am Gymnasium Bad Essen – in russischer Sprache – über Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland. Dabei lernte sie Ihor Markovskyi kennen, der daraufhin eine individuelle Anerkennungsberatung in Anspruch nahm. So konnte er seinen Antrag bei der IHK FOSA stellen und erhielt eine teilweise Anerkennung als Elektroanlagenmonteur.
„Dank der hilfreichen Beratung auf Russisch durch Frau Pinsker konnte ich eine teilweise Anerkennung erhalten – ein wichtiger erster Schritt für eine weitere berufliche Karriere in Deutschland“, sagte Markovskyi.
Für die volle Anerkennung seiner Qualifikationen muss er nun wenige berufspraktische Inhalte nachholen, wie sie Bestandteil der deutschen Ausbildung sind. Dies muss im Rahmen einer Tätigkeit als Elektroanlagenmonteur auf Fachkraftniveau erfolgen. Bereits vor dem Ergebnis der Anerkennung hat Markovskyi eine Anstellung als Elektroanlagenmonteur in einem Unternehmen gefunden. Nach Abschluss des Anerkennungsverfahrens kann er sein nächstes Ziel angehen: Eine Weiterbildung zum Industriemeister – Fachrichtung Elektrotechnik.